Augenzeugenberichte über den Völkermord in Prijedor

Mirveta Mrkalj-Durben stellt ihr Buch “Mama, hier gibt es Licht” vor

Wittlich. Am Freitag, 15. April, stellt Mirveta Mrkalj-Durben um 19:30 Uhr ihr Buch “Mama, hier gibt es Licht” in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge in Wittlich vor. Einer der treibenden Kräfte im Balkankrieg 1992, der bosnische Serbenführer Radovan Karadzic wurde vor kurzem vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer 40-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Überlebenden dieses Genozids an bosnischen Moslems und Kroaten, Mirsad Duratovic und Mirveta Mrkalj-Durben, werden als Augenzeugen über ihre Erlebnisse in dieser Zeit berichten.

Mirsad Duratovic, heute Präsident des Opfervereins “Prijedor92” und Stadtabgeordneter in Prijedor/BiH, überlebte als 17-jähriger Bosnier im Balkankrieg 1992 drei serbische Konzentrationslager, bis ihm die Flucht nach Deutschland gelang. Nach einem Studium und mehrjährigem Aufenthalt in Deutschland zog es ihn zurück in seine Heimat, wo er mit der Aufarbeitung des Genozids an Bosniern in Prijedor begann. Mit Hilfe seines von ihm gegründeten Opfervereins wurden bisher viele Massengräber entdeckt und die Opfer konnten würdevoll bestattet werden. Trotz großer beruflicher Nachteile und Bedrohungen bis hin zu Gewalterfahrungen setzt Duratovic seine Aufklärungsarbeit fort, denn es ist ihm ein Anliegen, den Opfern zu gedenken. Den Opfern eine Stimme zu verleihen, war die Motivation der bosnischen Autorin Mirveta Mrkalj-Durben, die ihr Buch “Mama, hier gibt es Licht” bereits bei der Buchmesse in Sarajewo und in Frankfurt vorstellen konnte. Darin schildert die Autorin ihre erschütternden Erlebnisse vom Beginn des Krieges bis zu ihrer Flucht und dem Neuanfang in Deutschland, wo sie heute noch lebt. Nur knapp entging sie einer Erschießung und nur deshalb konnte sie sich und ihre beiden kleinen Kinder retten. Beide Augenzeugen setzen sich heute für Aufklärung als Voraussetzung für Versöhnung ein. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte- IGFM unterstützt sie dabei. Weitere Informationen sind im Internet unter www.igfm.de zu finden. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

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