Anmerkungen zum Ur-Wittlicher im Stadtrat Erster Beigeordneter Albert Klein zitiert Ehrenbürger Mehs von 1952

Zur Versachlichung der Debatte um die Frage, wer Wittlicher, Säubrenner oder gar Ur-Wittlicher ist, kommentierte und zitierte Erster Beigeordneter Albert Klein in der jüngsten Stadtratssitzung aus einem Vortrag des Wittlicher Bürgermeisters und Ehrenbürgers Matthais Joseph Mehs. Nachzulesen auch in „Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Wittlich. Wittlicher Lesebuch, Gesammelte Schriften aus dem Jahr 1993. Dort heißt es auf Seite 138:
„Es würde den Rahmen dieser Abhandlung sprengen, wenn nun sämtliche damaligen Wittlicher Familien aufgezählt würden. Es sind etwa 230 an der Zahl. Aber vielleicht interessiert es, wieviele von diesen Familien sich bis heute erhalten haben. Wenn man von der behandelten Zeit zur Gegenwart die Brücke schlagen will, so wäre zunächst sicherheitshalber der Wittlicher Familienstand von etwa 1720 bis 1750 einzuschalten, um zu sehen, welche Sippen und Namen aus dem Zeitalter vor dem Dreißigjährigen Krieg die nächsten 150 Jahre überstanden haben.

Für die Jahre 1720 bis 1750 konnte ich von den 230 Namen noch etwa sechzig im Kirchenbuch wiederfinden. Und von diesen wiederum haben sich 26 Familien bis in die Gegenwart in Wittlich fortgepflanzt nämlich: Bastgen, Becker, Bungert, Daus, FeIler, Heck, Jacobi, Kaudt, Keucker, Kiesgen, Kohlhey, Lauer, Marmann, Mehs, Mertes, Müller, Mußweiler, Neuerburg, Nieles, Otto, Petri, Raskopf, Schäfer, Städtgen, Thönes und Wagner.

Angesichts der Tatsache, daß diese nunmehr über 300 Jahre hier bodenständig sind, möchte ich sie als den Stamm der Stadt, als die "Ur-Wittlicher" ansprechen. Es steht jedem frei, die Inhaber jener Namen mit besonderem Respekt zu betrachten. Doch dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, daß einer Stadt, soll sie leistungsfähig und lebenskräftig bleiben, ständig von auswärts frisches Blut zufließen muß.

So ist denn auch aus dem alten Kirchenbuch zu ersehen, daß stetig neue Volkskräfte von draußen in unser Städtchen hereinströmten, meistens, wie sich versteht, aus der nächsten Umgebung, aus Bergweiler, Neuerburg, Plein, Flußbach, Berlingen, Ürzig, Minheim, Veldenz, Maring, Greimerath, Niederöfflingen, Binsfeld, Oberkail, Cochem, Karden, Prüm, Saxweiler, aber auch aus Koblenz, Montabaur, Köln, Xanten, Sankt
Vit und sogar aus Nordfrankreich.“

 

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