Alkohol-Exzesse von Jugendlichen

Extremer Alkoholkonsum – häufig auch unter dem Schlagwort »Komasaufen« diskutiert – ist unter jungen Menschen weiterhin stark verbreitet. Im Jahr 2010 gab es nach Angaben des Statistischen Landesamtes rund 1.500 rheinland-pfälzische Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter unter 20 Jahren, die wegen Alkoholmissbrauch akut im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Bei den 10- und 11-Jährigen kam dies nur ganz vereinzelt vor, und auch die Zahl der behandelten 12-Jährigen war mit 14 Fällen im gesamten Jahr 2010 gering. Mit zunehmendem Alter werden es dann aber immer mehr. Mit jeweils rund 300 Fällen sind die 16- und 17-Jährigen traurige Spitzenreiter. Dabei ist übermäßiger Alkoholkonsum kein rein männliches Problem: Rund ein Drittel der Fälle betrifft Mädchen.

Die Entwicklung weist im Vergleich zum Vorjahr kaum Veränderungen auf. Langfristig zeigen sich jedoch stetig wachsende Zahlen – und das, obwohl die Zahl junger Menschen in diesem Alter seit Jahren zurückgeht. Gab es im Jahr 2001 noch 730 akute Behandlungsfälle, so waren es im Jahr 2005 schon 1.150. Mit 1.543 Fällen erreichte die Entwicklung im Jahr 2008 ihren Höhepunkt.

Eine Betrachtung auf der Ebene der kreisfreien Städte und Landkreise offenbart regionale Unterschiede. Zugrunde gelegt wird dabei der Wohnort der Patientinnen und Patienten. Bezieht man die Zahlen auf jeweils 1.000 Personen des gleichen Alters, so ergibt sich eine Bandbreite von knapp zwei bis zu fast sieben Behandlungsfällen. Die – relativ gesehen – meisten jungen Menschen, die akut stationär behandelt werden mussten, wohnten in Zweibrücken. Offenbar sind die Menschen in den kreisfreien Städten trinkfreudiger. In der Rangfolge aller Gebiete sind sie überwiegend auf den vorderen Plätzen zu finden. Positive »Schlusslichter« in dieser Rangfolge sind die Stadt Mainz, der Westerwaldkreis sowie der Landkreis Bad Dürkheim.

Daten über stationär versorgte Patientinnen und Patienten erhält das Statistische Landesamt einmal jährlich .

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