„Summertime in letzter Minute“

Lüxem. So oder so ähnlich könnte der MV Lüxem von seinem Open Air Konzert vom vergangenen Freitag auf dem Festplatz berichten. Nachdem es bis in den frühen Nachmittag wie in Strömen regnete, rechnete man fest damit die Veranstaltung kurzfristig absagen und auf einen späteren Termin  verschieben zu müssen. Letztlich hatte aber Petrus doch ein Einsehen mit dem Lüxemer Verein und bescherte strahlenden Sonnenschein zum Konzertbeginn. Auch wenn man sich mit Hymne und Triumphmarsch aus Aida des italienischen Komponisten Verdi in Anspielung auf das Ausscheiden der Fußballnationalmannschaft schwer tue, so wäre man doch schweren Herzens bereit gewesen, dieses weithin bekannte Werk zur Eröffnung aufzuspielen erwähnte Vorsitzender Schiffer leicht ironisch zur Begrüßung von ca. 400 Zuhörern auf dem restlos ausverkauften Konzertgelände. Mit einer der beliebtesten Opernarien unter dem Titel „Mio Babbiono Caro“ aus der Feder von Puccini präsentierte Stefan Barth, Dirigent und musikalischer Leiter erstmalig die Gesangssolistin Tina Veit. Gefühlvoll und ausdrucksstark ihr Gesang, ebenso im nächsten Titel „Ach ich fühl’s“ aus der Oper „Die Zauberflöte“. Hervorragend und überaus einfühlsam das Zusammenspiel des Orchesters und der Sopranistin in „Vilja“ aus Lehar’s Operette „Die lustige Witwe“, wobei Dirigent Barth ihr bei jedem Rubato und jeder Fermate folgte.

Zarte und intime Momente brachten Orchester und Gesangssolistin dem aufmerksam lauschenden Publikum in „Summertime“ dar, ein Werk das für Tina Veit wie geschaffen schien. Vor der Pause beeindruckte der Musikverein unter Leitung seines Dirigenten mit ebenso ausgefeilter Dynamik wie auch stilistisch in dem wohl bekanntesten Walzer „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß Sohn.

Der zweite Konzertteil war bekannten Musicalmelodien gewidmet. Nach „Les Miserables“ in einer Orchesterversion Tina Veit und der im hiesigen Raum bestens bekannte Tenor Michael Thinnes mit Leonard Bernstein’s „West Side Story“.  Sowohl gesanglich wie auch schauspielerisch lassen beide in der sogenannten Balkonszene keine Wünsche offen, einem Werk mit vielen Elementen aus Swing und Jazz. Professionell und mit sehr schönen und sicher geführten Stimmen interpretieren die Gesangssolisten  im Anschluß die bekanntesten Titel aus dem Erfolgsmusical „Phantom der Oper“ bevor sich das Orchester mit  Händel’s Feuerwerksmusik zu einem eben solchen Feuerwerk vom begeisterten Publikum verabschiedet. 

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