„Flechtmob“ am Gymnasium

Als Herr Schneider von der Herbert Quandt-Stiftung am Mittwoch, dem 30.05.2012, zu seinem zweiten Schulbesuch am Gymnasium Traben-Trarbach eintraf, um sich ein Bild davon zu machen, wie die Schule mit ihrem Kulturgeflecht-Projekt weitergekommen ist, sah er sich unvermittelt auf den Schulhof geleitet und zum Zeugen eines groß angelegten „Flechtmobs“ gemacht.

Alles sah zunächst nach einer ganz gewöhnlichen großen Pause aus: Die Schülerinnen und Schüler strömten nach dem Gong wie gewohnt auf den Schulhof, unterhielten sich, standen herum. Obwohl schon am vorherigen Freitag ein „Flechtmob“ stattgefunden hatte, nämlich die eindrucksvolle Darbietung der von der Theater-AG entwickelten Pantomime zum „Trialog der Kulturen“, fiel es zunächst offensichtlich nicht weiter auf, dass einige der auf dem Schulhof Anwesenden Wollknäule in der Hand hielten und ein von Schülern vorher angefertigtes Transparent mit der Aufschrift „Kulturgeflecht“ aufgehängt worden war. Als dann jedoch plötzlich der ohrenbetäubende Laut einer Vuvuzela ertönte, gab es irritierte Blicke. In die Masse der nichtsahnenden Schüler kam Bewegung. Mitten auf dem Schulhof bildeten die eingeweihten Akteure, ca. 25 Schülerinnen und Schüler, langsam einen großen Kreis und begannen damit, sich ihre Wollknäule kreuz und quer zuzuwerfen.

Während sich außen ein großer Ring von Zuschauern um die hin und hersausenden Knäule schloss, bildete sich innerhalb des Kreises schnell ein immer dichter werdendes Fadennetz heraus, an dem sich nach und nach immer mehr Schüler und Schülerinnen aller Altersklassen beteiligten, sodass das Zentrum immer unübersichtlicher wurde. Gegen Ende der Aktion wurde das Netz, begleitet von dem Klatschen der Zuschauer, von allen hochgehalten, nach einem erneuten Tröten der Vuvuzela abgelegt, zusammengerollt und weggebracht. Die Pause ging weiter, als sei nichts geschehen.

Das unübersichtliche Fadengewirr, das bei dem „Flechtmob“ herausgekommen ist, soll in das „Kulturgeflecht“, den Teppich, den das Gymnasium im Rahmen des von der Herbert Quandt-Stiftung ausgelobten Trialog-der-Kulturen-Schulenwettbewerbs herstellt, eingearbeitet werden – als Symbol dafür, dass die GANZE Schule nicht nur eine miteinander verwobene Gemeinschaft darstellt, sondern sich als solche auch an dem Projekt zur Förderung der interkulturellen Kompetenz beteiligt. Herr Schneider zeigte sich in dem anschließenden Gespräch mit den Projektverantwortlichen Lehrerinnen sowohl von den Aktionen als solchen als auch von dem bisherigen Verlauf des Projekts und vor allem dem Anwachsen des kreativen Teppichs beeindruckt. 
 

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