„Chef-Fuchs gibt Rudelführung ab“

Reinsfeld. Zahlreiche Gäste waren in der Reinsfelder Kulturhalle versammelt, um dem offiziellen Akt beizuwohnen, bei dem der langjährige Rektor der Förderschule Albert Klein in den Ruhestand verabschiedet wurde. Klein ist auch Erster Beigeordneter der Stadt Wittlich. Gleichzeitig – eine Seltenheit bei der Besetzung von Schulleiterposten – wurde die bisherige Stellvertreterin, Petra Falterbaum, zur kommissarischen Leiterin bestellt.

Rote Fuchsspuren leiteten die zahlreichen „Offiziellen“ in die als „Fuchsbau“ dekorierte Kulturhalle. Das Thema „Fuchs“, das „Wappentier“ der Schule, zog sich durch das gesamte knapp zweistündige, sehr persönlich gestaltete Programm, das Lehrerkollegium und Schüler vorbereitet hatten, um ihren „Chef-Fuchs“ Albert Klein würdig zu verabschieden und die offiziellen Abschiedsreden aufzulockern.
Moderatorin Petra Falterbaum betonte bei der Darstellung der Persönlichkeit und der Leistungen des Scheidenden, dass der „Graufuchs“ Klein ohne die Eigenschaften dieses Tieres den Umgang mit dem eigenen „Rudel“ und dessen „Schutz vor anderen Raubtieren“ (wie ADD und anderen Institutionen) nicht in dem Maße hätte sicherstellen können. In einem anschaulichen „Fuchspuzzle“ stellte sie die besonderen Verdienste in seiner über 20-jährigen Leitertätigkeit heraus.
Der Schulchor unter Leitung von Andrea Stüber brachte ein Begrüßungs- und ein Abschiedslied zu Gehör. Die Schüler der einzelnen Klassen bedachten ihn mit Sprüchen von James Krüss, übergaben ihm vielfältige, manchmal hintersinnige, Geschenke, hielten ihm in einem Sketch „anschaulich“ den Ablauf des ersten Tages im Ruhestand vor Augen und übergaben ihm zum Schluss einen Koffer mit vielen Erinnerungen und eine Freikarte für alle Aufführungen der Theater-AG. Bei allen Darbietungen flossen Anekdoten und kleine Marotten des scheidenden Schulleiters mit ein.

Gute Wünsche gab es auch von offizieller Seite: Regierungsschuldirektor Klaus Isenbruck ließ zunächst die Stationen in der Laufbahn von Albert Klein noch einmal Revue passieren. Diese begann nach dem Volksschullehrerstudium in Koblenz und einem Heilpädagogischen Studienkurs in Mainz 1973 als Sonderschullehrer in seiner Heimatstadt Wittlich. Nach einer weiteren Verwendung in Daun wurde er 1988 als Rektor nach Reinsfeld berufen. In dieser Funktion habe er Veränderungen (Ausbau und Gebäudesanierung, Ganztagesschule, Förderschwerpunkt Sprache und vieles mehr) immer als Chance gesehen, sie mit seinen eigenen Ideen begleitet und in gemeinsamer Arbeit mit seinem fantastischen Team zum Erfolg geführt. Am Ende seiner Ansprache überreichte Herr Isenbruck die Urkunde der Ministerin Doris Ahnen zur Versetzung in den Ruhestand. Anschließend berief er die bisherige Stellvertreterin, Frau Petra Falterbaum, zur kommissarischen Leiterin der Schule.
Der Landrat des Kreises Trier-Saarburg Günther Schartz, froh, bei der Aufzählung der „Raubtiere“ nicht genannt worden zu sein, dankte Klein für seine sachliche Art und den Mut, ohne Rücksicht auf kleine Schäden seine Meinung zu sagen. Er sei ein Schulleiter mit Augenmaß und Vorbildfunktion gewesen, der auch stets die enge Kooperation mit der Gemeinde und dem Schulträger gepflegt hat. Dem Dank, der auch dem politischen Engagement in seiner Heimatstadt Wittlich galt, schlossen sich in kurzen Worten Bürgermeister Michael Hülpes, Ortsbürgermeister Rainer Spies, der Personalrat und der Schülersprecher an.

Die Abschiedsrede des scheidenden Rektors beschränkte sich im Wesentlichen auf die Feststellung: „Es wurden heute viele gute Worte über mich gesagt. Meine Bescheidenheit verbietet es mir, diesen zu widersprechen“. Nach der Übergabe der „Dienstkrawatte“ an seine Nachfolgerin versprach er allen Schülern am letzten Schultag ein Eis und lud die geladenen Gäste zum Empfang ins Atrium der Schule. Dort erwartete ihn noch manche Überraschung und der Chorschatten dankte ihm für die jahrelange Unterstützung mit dem extra für ihn einstudierten Song „My Way“ von Frank Sinatra.

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