Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli 2015 von der Arbeitsagentur Mayen-Koblenz

Gesamtentwicklung

Erwartungsgemäß ist die Arbeitslosenzahl im Juli nach Schul- und Ausbildungsen-de angestiegen. So zählten die Statistiker zum Monatsende 13.078 arbeitslose Menschen im Bezirk der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. Im Vergleich zum Vor-monat sind das 380 mehr, jedoch 32 weniger als im Vorjahr. Insgesamt war der Markt dabei stärker in Bewegung als diese Zahlen allein vermuten lassen: So wur-den in den vergangenen vier Wochen 3.644 Zugänge in und 3.255 Abgänge aus der Erwerbslosigkeit gezählt.

Im Rechtskreis der Versichertengemeinschaft des Sozialgesetzbuches (SGB) III, also bei denjenigen, die meist noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind, gab es die deutlichsten Veränderungen. Hier stieg die Arbeitslosigkeit um 324 auf 4.824. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Rückgang um 233. Im Rechtskreis des SGB II, also bei jenen Menschen, die auf die sogenannten Hartz-IV-Leistungen angewiesen sind, nahm die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 56 zu.

Hier wurden mit 8.254 Arbeitslosen allerdings auch 201 Personen mehr gezählt als vor einem Jahr. Damit werden im Agenturbezirk derzeit 36,9 Prozent der Erwerbs-losen dem SGB III und 63,1 Prozent dem SGB II zugeordnet.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote – berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbsperso-nen – steigt um 0,2 auf 4,8 Prozent und liegt damit gleichauf mit dem Vorjahreswert.

Stellenangebot

Dem örtlichen Arbeitgeberservice der Agentur wurden in den vergange-nen vier Wochen 1.219 offene Stellen gemeldet. Insgesamt liegen der Agentur damit 3.937 Stellenangebote aus dem Bezirk vor.

Personengruppen

Vom aktuellen Anstieg waren insbesondere die jungen Leute unter 25 Jahren betroffen. Bedingt durch Schul-, Studien- und Ausbildungsende stieg deren Zahl gegenüber Juni um 375 auf 1.672 an. Dieser Zuwachs wird sich erfahrungsgemäß mit dem Ferienende innerhalb der nächsten beiden Monate wieder relativieren, wenn sie dann einen Anschlussar-beitsplatz finden oder in weitere schulische Laufbahnen einmünden. Außerdem zählten die Statistiker 4.191 erwerbslose Menschen, die 50 Jahre oder älter sind. Das sind 20 mehr als im Juni. Ältere stellen damit einen Anteil von 32 Prozent und Jüngere einen Anteil von 12,8 Prozent aller Arbeitslosen im Agenturbezirk.

Auch waren die Frauen im Vergleich zu den Männern vom Anstieg der Arbeitslosigkeit deutlicher betroffen. Ihre Zahl nahm seit Juni um 268 auf 6.081 zu, bei den Männern stieg sie um 112 auf 6.997. Damit sindderzeit rund 46,5 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Koblenz-Mayen Frauen und rund 53,5 Prozent Männer. Als Langzeitarbeitslose gelten in der Region 30,5 Prozent. Entgegen dem allgemeinen Anstieg konnte ihre Zahl in den letzten vier Wochen um 15 auf jetzt 3.988 reduziert werden. Die Zahl der schwerbehinderten arbeitslosen Menschen nahm um 17 auf 719 zu. Ihr Anteil an allen Ar-beitslosen im Bezirk liegt damit bei 5,5 Prozent. Eine Steigerung um 78 auf 2.336 gab es bei ausländischen Bürgern. Ihr Anteil an der Arbeitslosigkeit in der Region liegt bei 17,9 Prozent.

Entwicklung in den Regionen

In den einzelnen Regionen, die zum Agenturbezirk Koblenz-Mayen gehö-ren, verlief die Entwicklung wie üblich recht unterschiedlich. Im Landkreis Ahrweiler stieg die Erwerbslosigkeit im Juli um 160 auf 2.907. Vor einem Jahr waren 242 Menschen weniger arbeitslos gemel-det. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,4 Prozent und damit um 0,4 Pro-zent über dem Vorjahreswert. Gegenüber dem Vormonat liegt sie um 0,3 höher. Um 65 auf 1.105 stieg die Arbeitslosigkeit in den vergangenen vier Wo-chen im Landkreis Cochem-Zell an. Die Quote steigt damit um 0,2 auf 3,3 Prozent. Im Vorjahr lag sie ebenfalls bei 3,3 Prozent.

Auch im Landkreis Mayen-Koblenz sind die Arbeitslosenzahlen gestie-gen, wenn auch nur leicht. Hier waren Ende Juli 5.146 arbeitslose Frau-en und Männer gemeldet – 11 mehr als im Juni, aber 361 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 4,5 Prozent und liegt im Vergleich zum Vorjahr sogar um 0,3 niedriger. Um 144 auf 3.920 ist die Arbeitslosigkeit im Juli in der Stadt Koblenz gestiegen. Vor einem Jahr waren 56 Menschen weniger arbeitslos ge-meldet. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,3 auf 6,7 Prozent und liegt jetzt gleichauf mit dem Wert im Juli des Vorjahres.

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Ausbildungsjahres im Oktober 2014 haben sich 3.668 Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, um sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen zu lassen. 1.073 von ihnen gelten zurzeit noch als unversorgt. Die Unternehmen aus der Region meldeten dem Arbeitgeberservice im gleichen Zeitraum 3.616 freie Aus-bildungsstellen, von denen zum Monatsende noch 1.182 unbesetzt sind. Damit kommen – statistisch betrachtet – zurzeit 1,10 (unbesetzte) Aus-bildungsstellen auf einen (unversorgten) Bewerber.

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