Westnetz stärkt Stromnetz im Ahrtal für bevorstehende Heizsaison

  • Einsatz von leistungsfähigeren Transformatoren in Ortsnetzstationen
  • Transformatorenaustausch in Altenahr, Dernau und Mayschoß
Neue Ortsnetzstation mit erhöhter Trafoleistung „Am Brunnen“ in Kreuzberg-Altenahr. (Foto: Westnetz)

Saffig. Rund zwei Monate nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verteilnetzbetreibers Westnetz weiterhin mit Hochdruck an der Wiederherstellung des zum Teil stark beschädigten Stromnetzes im Ahrtal. Nachdem Westnetz in den letzten Wochen die Stromversorgung der betroffenen Ortsgemeinden provisorisch wiederhergestellt hat, schaut der Verteilnetzbetreiber auf die kommenden Monate und trifft Vorbereitungen für die anstehende Heizsaison in der kalten Jahreszeit. Dabei steht die Stabilisierung und Stärkung des Stromnetzes für eine sichere Versorgung im Fokus.

Westnetz analysiert und prüft kontinuierlich die Belastung des Stromnetzes und den notwendigen Energiebedarf in den betroffenen Ortsgemeinden entlang der Ahr. Das Energieunternehmen nimmt regelmäßig Messungen im Versorgungsnetz vor, um frühzeitig zu erkennen, an welchen Stellen hohe Belastungen zu erwarten sind.

Neben der Strominfrastruktur wurde auch die Gasversorgung in weiten Teilen im Ahrtal stark beschädigt. Da zusätzlich in zahlreichen Haushalten auch die Ölheizkessel zerstört wurden, können viele Menschen nicht mehr auf ihre bisherige Wärmeaufbereitung zurückgreifen. Somit ist häufig das Heizen mit Strom, der Einsatz von Elektroheizungen oder Durchlauferhitzern, die naheliegende Alternative. Diese absehbare Mehrbelastung des Stromnetzes möchte Westnetz frühzeitig kompensieren und tauscht daher bereits jetzt Transformatoren in den Ortsnetzstationen von Altenahr, Dernau und Mayschoß gegen Einheiten mit einer höheren Leistungsfähigkeit aus.

„Die neuen Transformatoren haben eine Leistung von 400 kVA bis 630 kVA und verbessern die Belastbarkeit des Stromnetzes erheblich im Vergleich zu den bisherigen mit einer geringeren Leistungsfähigkeit von 100 kVA bis 250 kVA. Somit können wir einen erhöhten Stromverbrauch der Haushalte in Altenahr, Dernau und Mayschoß ausreichend decken und gewährleisten eine sichere Stromversorgung auch über die Wintermonate hinaus“, erklärt David Fuhrmann, Ingenieur der Netzplanung bei Westnetz. „Wenn Bürgerinnen und Bürger ihr Heizsystem in Kürze auf Strom umstellen möchten, können sie uns dabei unterstützen, indem Sie uns die Verwendung der neuen Anlage melden.“

Der Austausch von Transformatoren ist auch in weiteren von der Flutkatastrophe betroffenen Ortschaften geplant. Das Energieunternehmen bereitet fortlaufend Maßnahmen zur Stabilisierung und Optimierung des Stromnetzes im Ahrtal vor. Hierzu zählt unter anderem der Einbau einer modernen Messtechnik, welche die Belastungswerte der Ortsnetzstationen erfasst und über Mobilfunk an die Netzplanung von Westnetz überträgt. Diese Messwerte werden genutzt, um frühzeitig auf eine Überlastung des Stromnetzes reagieren zu können.

Ortsnetzstationen

Die Ortsnetzstationen werden zur Energieübertragung benötigt, denn der darin aufgestellte Transformator wandelt die Mittelspannung (10.000 Volt) in Niederspannung (400 Volt) um. Von den Ortsnetzstationen, die zum Teil auch in Gebäuden untergebracht sind, gelangt der Strom über die Kabelverteilerschränke bis hin zu den einzelnen Hausanschlüssen. Ihr unauffälliges Äußeres ist übrigens nur Tarnung: Denn auch in den Kabelverteilerschränken steckt eine Menge wichtiger Technik, ohne die die störungsfreie Stromversorgung gar nicht möglich wäre.

 

 

 

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