24-Stunden-Übung in Gerolstein und Umgebung

JRK-Übung 2013Gerolstein. Wie läuft ein Arbeitstag in einem Rettungszentrum ab? Dieser Frage stellten sich am Wochenende des 08. und 09.11.2013 insgesamt 23 Kinder und Jugendliche der Jugendfeuerwehr Gerolstein und des Jugendrotkreuzes (JRK) Gerolstein während einer 24-Stunden-Übung in Gerolstein und Umgebung. Dienstbeginn der 24-Stunden-Schicht war Freitagnachmittag um 15.00 Uhr am Feuerwehrgerätehaus in Gerolstein. Die Kinder im Alter zwischen sechs und 18 Jahren fanden sich pünktlich zum Dienstbeginn ein, um erst mal Vorbereitungen für das bevorstehende Martinsfeuer zu treffen. Anschließend wurde die gesamte Einsatzcrew zum DRK-Vereinsheim am Fuchsbau gebracht, um sich dort für die bevorstehende Nacht zu stärken; Mitglieder des Aktiven Dienstes des DRK und der Feuerwehr hatten hier eine umfangreiche Stärkung vorbereitet.Dieses Abendessen nutzte auch Matthias Pauly, als Verbandsgemeindebürgermeister und DRK-Vorsitzender „Chef“ beider Hilfsorganisationen, um den Übungsteilnehmern ein gutes Gelingen zu wünschen. „Alarmeinsatz für Feuerwehr und DRK Gerolstein“ – diesen Satz hörten die Mitglieder von Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz Gerolstein dann an diesem Wochenende gleich vier Mal. Den Anfang bildete am Freitagabend ein Sucheinsatz. Drei Erwachsene, die (so die eingespielte Lage) von der Jugendherberge in Richtung Büschkapelle gewandert waren, hatten sich verlaufen und mussten in der Dunkelheit von vier gemischten Trupps gesucht werden – natürlich erfolgreich.

Anschließend wurde die Mannschaft ins Feuerwehrgerätehaus in der Lissinger Straße verlegt, um das Nachtlager vorzubereiten. Es hätte eine ruhige Nacht werden können, wenn nicht um 22.15 Uhr wieder alarmiert worden wäre – im Schlossbrunnen in Rockeskyll hatte ein Rauchmelder Feuer signalisiert, und diesen galt es jetzt zu löschen. Glücklicherweise, und auch das gehört zum Alltag der großen Retter, entpuppte sich die Alarmierung als Fehleinsatz, und die Juniorstaffel konnte wieder abrücken. Vorher wurde allerdings durch Wehrführer Thomas Baillivet die im Schlossbrunnen installierte Brandmeldeanlage erklärt.

Nur wenige Stunden Schlaf blieben den jungen Einsatzkräften, um sich dann, für alle ungewohnt unsanft, um 06.00 Uhr vom schrillen Alarmton der Rettungsleitstelle wecken zu lassen. In Birresborn, so die Lage, brannte ein Wohnhaus lichterloh. Dieses Wohnhaus wurde simuliert durch ein großes Palettenfeuer, das in einer Basaltgrube loderte. Alfred Cornesse aus Lissingen hatte diesen Einsatzort dankenswerterweise spontan zur Verfügung gestellt. Die JRK-ler leuchteten den Einsatzort aus und standen mit einem Sanitätstrupp und Krankenwagen parat, um eventuell verletzte Feuerwehrkameraden zu behandeln, während die fleißigen Helfer der Jugendfeuerwehr sich dem Löschen des Feuers widmeten – und das alles ohne Frühstück! Dies wurde nach Einsatzende wieder in den DRK-Hallen serviert und nahezu ausgehungert eingenommen.

Am Samstagvormittag stand dann Stationsausbildung auf dem Programm, denn auch die ständige Aus- und Weiterbildung gehört zum Alltag von Rettungsprofis. Auf vier Stationen lernten die Jugendfeuerwehr- und -rotkreuzmitglieder auf dem Gelände des DRK den Umgang mit einem Pulverlöscher und einer Vakuummatratze, wurden in die stabile Seitenlage eingewiesen und konnten erfahren, wie eine Einsatzstelle ordnungsgemäß abgesichert wird. Ein Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten bildete am späten Samstagvormittag den Abschluss der Übungen; ein Auto war an der Papenkaule gegen einen Baum gerast. Drei Verletzte mussten teilweise aus dem Fahrzeug befreit und notfallmäßig versorgt werden. Zudem hatte sich ein Unfallbeteiligter im Schockzustand vom Einsatzort entfernt und musste im unwegsamen Gelände ausfindig gemacht werden.

Wie im richtigen Leben stand dann nach dem gemeinsamen Mittagessen auch der Technische Dienst auf dem Plan. Autos waschen, Bestände auffüllen und schadhaftes Einsatzmaterial austauschen war angesagt, wenn auch den einen oder anderen der jungen Retter so langsam die Kräfte verließen. Es war eine sehr anstrengende aber auch sehr schöne Erfahrung, die die Nachwuchshelfer in diesen 24 Stunden machen durften. Alle waren sich einig: „Das müssen wir wiederholen!“, und die Organisatoren der Freiwilligen Feuerwehr Gerolstein und des DRK-Ortsvereins Gerolstein haben dazu auch schon die Köpfe zusammengesteckt. Wahrscheinlich heißt es schon vor den kommenden Sommerferien wieder: „Alarmeinsatz für Feuerwehr und DRK Gerolstein!“

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