WIR haben die Wahl–und–WIR werden eifrig umworben

Die Plakate in den Straßen, die Artikel und Anzeigen in den Zeitungen und die Flyer in unseren Briefkästen verkünden: Die neue Verbandsgemeinde Gerolstein soll einen neuen Rat und einen Bürgermeister bekommen. Und dafür wird eifrigst freundlich gelächelt. Und – das wird niemanden wundern – ich werde wählen. Sich enthalten: ein NoGo! Worum geht’s? Wer ist der Richtige? Was liegt an, was sollte beachtet werden?
Glaubt man den Plakaten und Flyern, dann entsteht leicht der Eindruck, so ein Verbandsbürgermeister hätte die Macht, dem amerikanischen Präsidenten vergleichbar: Mit seiner Unterschrift auf Verordnungen und Weisungen kann er all das verwirklichen, was seine Werbung verspricht. Weit gefehlt! Schnelles Internet, Stärkung der Wirtschaft und des Tourismus, Förderung von Ausbildung, ärztlicher Versorgung, Pflege, Schutz von Umwelt und Natur, Ausbau der Infrastruktur… und und und, ja, das sind alles überaus wünschenswerte Ziele. Wie aber können diese Ziele erreicht werden?
Ein Verbandsbürgermeister kann nicht mehr, als zu versprechen, sich für all das einsetzen zu wollen, verordnen kann er es aber nicht: Als Bürgermeister ist er mehr Chef der Verwaltung, denn Mr. Präsident. Ohne Beschlüsse seines Gemeinderates steht er machtlos den Beamten und Angestellten seiner Verwaltung vor: Die Macht liegt in den Händen der Ratsmitglieder – der Bürgermeister hat Sorge dafür zu tragen, daß seine Verwaltung umsetzt, was der Rat beschließt.
Was er tun kann – und was wir erwarten dürfen – ist, dass er mit Ideen und Initiativen aufwartet und sich um Mehrheiten bemüht, überzeugt. Und, dass er sein Verwaltungsteam so einsetzt, dass es effektiv und ergebnisorientiert arbeitet, Zeit nicht sinnlos verstreichen lässt.
Diese Aufgabe, die Verwaltung zu führen, das ist der eigentliche Job eines VG-Bürgermeisters. Und für die neue Verbandsgemeinde gilt dies in besonderem Maße, da das Team der bisherigen Verwaltungen schnell zu einem neuen Team zusammenzuführen ist. Dies im Blick habe ich meine Wahl getroffen. 40 Stimmen gab es zu verteilen, um einen Rat zusammenzusetzen, der die Interessen aller Menschen in der neuen VG im Blick hat. Regional ausgewogen und nicht an Lokalinteressen orientiert. Nicht einfach. Viele „alte Gesichter“, die auf den Flyern zu sehen sind und noch mehr „unbekannte“.
Wem traue ich was zu?
Es war nicht leicht, aber – der Rat hat die Macht! – es war notwendig. Und als Chef der Verwaltung konnte ich nur demjenigen meine Stimme geben, dem ich zutraue, ein Team zu führen, anzuleiten, zu fördern und zu fordern, Stärken und Schwächen zu erkennen und konsequent in der Struktur umzusetzen. Nur einer der fünf, die so freundlich von den Plakaten herunterlächeln, hat bisher eine vergleichbare Aufgabe erledigen müssen, eine Mannschaft zusammenzuschweißen und auch in äußerst schwierigen Situationen geführt – sowohl vor Ort im Einsatz wie auch verwaltungstechnisch vom Schreibtisch aus: Gerald Schmitz! Viele wird es verwundern, dass ausgerechnet ich meine Stimme dem Kandidaten der CDU geben werde. Ich auch! Gerald Schmitz bringt aber neben alle dem, was ich von einem VG-Bürgermeister erwarten darf, eine solide Ausbildung zum diplomierten Verwaltungsfachmann sowie als Jurist mit Befähigung zum Richteramt den notwenigen Einblick und das Rüstzeug mit, eine Verwaltung zu führen. Diszipliniertes und zielorientiertes Arbeiten steht dabei für mich außer Frage: Gerald Schmitz hat dies im Polizeidienst mehrfach unter Beweis gestellt.
Knut Wichmann sr., Gerolstein

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