Nürburgring: Millionen verdienen nur die Pächter

Wie die Wirtschaftswoche in ihrer neuesten Ausgabe berichtet, fordert die Nürburgring Automotive GmbH als Betreiber der Rennstrecke von der Landesregierung massive Umbaumaßnahmen an den Shopping- und Freizeiteinrichtungen sowie Änderungen an deren Vermarktung. Dazu, so die Aussage von Lindner/Richter, sei ein Millionenbetrag erforderlich, der vom Land aufzubringen wäre!

Konkrete Vorschläge für ein neues Konzept – liegt überhaupt ein „altes“ Konzept vor(?) – für den Ring-Boulevard wollen Lindner und Richter nach der Landtagswahl vorlegen.

Ich frage mich, wozu wurde ein Vertrag abgeschlossen, der Grundbesitz und bewegliches Vermögen abschließend(?) beinhaltet, wenn ca. 10 Monate nach Abschluss bereits Änderungen beantragt werden. Ich frage mich aber auch warum die „Herren“ vom Ring die Frechheit besitzen etwas zu fordern, was lt. Vertrag § 8 Nr. 5, ich zitiere:  

„Bei eventuellen baulichen Veränderungen, die der Pächter vornehmen möchte, ist er für die Einholung aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen sowie die Einhaltung aller einschlägigen Gesetze und Verordnungen allein verantwortlich.“
dem Pächter zuzuordnen ist – oder fehlt da was? Damit meine ich, dass Lindner/Richter ggf. darauf spekulieren, dass ja in diesem Absatz nichts von finanziellen Dingen steht. Diese Annahme wäre nicht so abwegig bei dem dilettantischen Vertrag, in dem die Hälfte fehlt.

Aber in § 6 (Umfang des Nutzungsrechts) steht folgendes:

„Der Pächter ist berechtigt, die Pachtgegenstände im eigenen Namen und für eigene Rechnung zu nutzen und den Geschäftsbetrieb der Pachtobjekte zu betreiben. Er ist berechtigt, soweit dies den Regeln einer ordnungsgemäßen Betriebsführung entspricht, die Nutzung der überlassenen Gegenstände zu verändern.“
Im Sinne des ersten Satzes dieser Festlegung ist damit m.E. der Pächter für die Finanzierung von evt. Änderungen/Ergänzungen zuständig.

Ich stelle abschließend fest, dass bei der Übergabe an Richter/Lindner offensichtlich „Fachleute“ am Werk waren, die nichts klar geregelt haben und dafür sorgen, dass nach wie vor Millionenbeträge den beiden „Herren“ in die Kasse spülen. Ich habe keine Hoffnung, dass dieses Spielchen sich nach dem 27.03.2011 ändert, die Eifel wird weiterhin verdummbeutelt.

Jochen Seifert,
Kempenich

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