Nochmals: “Verbandsgemeinde Manderscheid-Quo vadis?“

Mein Gastkommentar in der 38. Ausgabe der Eifelzeitung hat bezogen auf diesen Teil der Überschrift die erwünschte Diskussion – wie die Stellungnahmen der Bürgerinitiative Großlittgen, der Fraktionen von SPD und FDP zeigen- schon mal ein Stück in die richtige Richtung gelenkt. Was den Vulkaneifelkreis und damit den 2.Teil der Überschrift  angeht bleibt es – und ich hoffe nur vorerst bei vornehmer Zurückhaltung bzw. dem „Schweigen im Walde“. Wie lange noch? – ist hier wohl eine berechtigte Frage. Ich hoffe, dass daraus nicht  eines Tages das „Schweigen der Lämmer wird“, die erst dann aufwachen, wenn der Vulkaneifelkreis auf dem Hochaltar der Kommunalreform geopfert wird. Das wird dann der Fall sein, wenn eine Vergrößerung des Landkreises Vulkaneifel  in Richtung der Verbandsgemeinden Manderscheid und Ulmen sowie der VG Adenau (Südtangente Nürburgring) nicht gelingen sollte und zudem einige Gemeinden der Verbandsgemeinde „Ober Kyll“ sich wieder auf  den Weg zurück nach Prüm begeben sollten. Bei Hinzurechnung der demografischen Entwicklung wird ein Landkreis, der mittelfristig unter die 50.000 Einwohner fallen wird, keinen Platz mehr auf der Landkarte haben können, egal ob SPD oder CDU in Mainz den Ministerpräsidenten stellen sollten. Die Hintergründe, die Ein- und Auswirkungen dieser Thematik auf Kreis- und Kreisstadt habe ich nunmehr schon zum wiederholten Male zu beschreiben versucht. Manchmal habe ich immer noch den Eindruck, dass viele Verantwortliche noch immer nicht begreifen, was am Ende verpatzter Möglichkeiten der Preis sein wird.

Von den politischen Parteien und Gruppierungen im Vulkaneifelkreis hat sich bisher nur die BUV BürgerUnion dieses Themas gestellt. Aber auch die BUV musste erfahren, dass die übrigen Fraktionen des Kreistages inklusiv der Verwaltungsspitze diesem Thema zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus dem Wege gehen. Selbst dem seinerzeit bei jeder Regierungsbildung in Mainz als ministrabel gehandelten damaligen Dauner Verbandsbürgermeister Julius Saxler (MdL) dürfte es heute nicht ein zweites Mal gelingen, wie 1969/70 die Selbstständigkeit des Landkreises – damals in Zusammenarbeit mit Landrat Martin Urbanus – zu erhalten. Politiker seines Schlages sind im Vulkaneifelkreis ohnehin abhanden gekommen.            

Gerne habe ich die Einladung der Bürgeriniative Großlittgen zu einem wirklich konstruktiven Gespräch angenommen. Gleiches würde auch für jede andere Partei, Fraktion, Gruppierung oder Initiative gelten, die ein solches Gespräch mit mir sucht. Dann würde schnell klar werden, dass ich nicht hier so und anderswo anders rede. Was meine in der Eifelzeitung erschienenen Kommentare und Beiträge angeht, gilt das Pilatus-Wort: “Quod scribi, scribsi“ = “Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben“. Besonders geeignet das Thema aufzuarbeiten wären natürlich Podiumsdiskussionen, wo gerade auch kontroverse Meinungen  ausgetauscht werden könnten. Vielleicht könnten sich die Bürger danach ein besseres Bild über das machen, was mit der Kommunal- und Verwaltungsreform an Veränderungen auf sie zukommt. Gerne würde ich bei solchen Diskussionen mit am Tisch sitzen.

Etwas erstaunt hat mich die Stellungnahme von Herrn Walter Stolz aus Pantenburg, für die FDP-Fraktion im VG-Rat Manderscheid, wenn er meint: “Auf die Veröffentlichungen von H.P. Stölben und der BI Grosslittgen wird hier nicht eingegangen. Die Initiativen sind jedenfalls zu unterstützen, auch wenn inhaltlich nicht alles zutrifft“. Was trifft an meinem Gastkommentar in der Eifelzeitung – außer meiner Annahme, die CDU hätte im VG-Rat Manderscheid die absolute und nicht die relative Mehrheit – nicht zu? Immerhin haben doch Marietta Geisen und der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Edmund Geisen in ihrem Leserbrief in der Eifelzeitung die Aussage getroffen: “Dem Gastkommentar von Hans-Peter Stölben können wir voll und ganz zustimmen. Herr Stölben hat den Nagel auf den Kopf getroffen.“ Diese klare Positionierung tut gut.

Hans-Peter Stölben, Daun

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