Leserbrief zur Wahl des Bürgermeisters von Gerolstein

In dem, in der Eifelzeitung veröffentlichen Artikel über die „Notlösung“ in Gerolstein, wird meiner Meinung nach der falsche Schluss gezogen. Das meine ich besonders im Hinblick auf die Wahlbeteiligung.

Jeder Bürger hat das Recht und die Möglichkeit sich an der Wahl zu beteiligen. Ich gehe davon aus, dass nicht unbedingt Desinteresse die Ursache für die geringe Wahlbeteiligung war. Wie ich im Vorfeld erfahren musste, waren sich die meisten meiner Gerolsteiner Gesprächspartner sicher, dass Herr May die Wahl gewinnen wird. So sind sicherlich viele mit diesem Gedanken der Wahl ferngeblieben; unter dem Motto: „Der wird schon gewählt werden!“. Wenn Bürger absolut etwas gegen einen Kandidaten haben, dann können sie das in vielfältiger Weise ausdrücken: Den anderen Kandidaten wählen, die Stimme absichtlich ungültig machen oder, und dass wäre die beste Methode, sich selber zur Wahl stellen.

In Bezug auf die angegebenen Prozentsätze kann ich nur sagen, dass das alte Wahlrecht im Gerolsteiner Stadtrat dazu geführt hätte, dass der Bürgermeister von der Mehrheit des Stadtrates mit mindestens 13 Stimmen gewählt worden wäre. Das entspräche einer Bürgerbeteiligung von ca. 0,2 %. Da ist mir die errechnete Wahlbeteiligung in Gerolstein schon lieber. Hier hatten die Bürger die Wahl und nicht nur die 24 Mitglieder des Stadtrates. Ich wünsche dem Bürgermeister May eine glückliche Hand und viel Erfolg  bei seiner Arbeit.

Joachim Kretzer, Daun

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