Leserbrief: Zum Thema Beitragsfreiheit für Zweijährige in den Kitas erreichte uns folgender Leserbrief: Bildung von Anfang an und beitragsfrei für Alle Kinder!

Das Land Rheinland-Pfalz geht konsequent seinen Weg, die Kindertagesstätten  für z.Zt. 132.000 Kinder als Bildungseinrichtungen mit dem bundesweit gesetzlich vorgegebenen Bildungs-Erziehungs-und Betreuungauftrag  weiterzuentwickeln. Hierbei wird Bildung für Alle Kinder und das von Anfang an und beitragsfrei – wie die Schulen – ermöglicht. Frau Ministerin Ahnen hat ihre Hausaufgaben hervorragend gemacht und den, bereits im September 2006 von der Landesregierung gebilligten, Gesetzesentwurf die Elternbeiträge für Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr bis zum Jahre 2010 schrittweise abzuschaffen, konsequent umgesetzt. Rheinland-Pfalz baut damit seine Vorreiterrolle als kinderfreundlichstes Bundesland weiter aus und sieht die volkswirtschaftliche Zukunft und Priorität in der Bildung seiner Kinder.

Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert bereits seit Jahren die Beitragsfreiheit der Kindertagsstätten für alle Kinder und stützt sich hierbei u.a. auf verschiedene Studien hinsichtlich volkswirtschaftlichen Nutzen von Investitionen in Kitas. Ein Euro für den Kindergarten bringt volkswirtschaftlich das drei- bis vierfache für die Gesellschaft – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die im Auftrag der GEW an der Universität Bielefeld erstellt wurde. Mit dem gleichen Verfahren hatte bereits im Jahre 2000 das Sozialdepartement der Stadt Zürich den volkswirtschaftlichen Nutzen der Kindertagesstätten gemessen und war zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat 2002 eine Untersuchung veröffentlicht, aus der die Autoren den Schluss ziehen, dass Investitionen in Kindertageseinrichtungen der sinnvollere Weg der Familienförderung sind. Hören wir doch endlich damit auf, Investitionen in Bildung-Erziehung und Betreuung unserer Kinder als ‚Wohl-Tat’ zu sehen oder als Verschuldungspolitik anzuprangern.

John F. Kennedy sagte : ‚Es gibt nur eine Sache auf der Welt die teurer ist als Bildung: Keine Bildung!’

Rheinland–Pfalz hat das erkannt und setzt Prioritäten im Umgang mit unser aller Steuergelder – ob vom Bund oder von den Ländern weitergegeben  – es ist Geld, welches in die Bildung – in die Zukunft investiert wird.

PS: Schauen wir doch mal nach Stuttgart. Dort wird gegen den  massiven Widerstand der Bevölkerung vorort (siehe www.beiabrissaufstand.de oder www.parkschuetzer.de) das Wahnsinns-sinnlose Bahnprojekt Stuttgart 21 inklusive Neubaustrecke nach Ulm- angegangen. Das Projekt soll mehr als 7 Milliarden Euro kosten. Schätzungen vom BUND, dem Verkehrsclub Deutschland, Pro Bahn etc. gehen von bis zu 20 Milliarden aus. Der Bund ist z.Zt. mit 3,1 Milliarden Euro beteiligt. Dies sind offizielle Schätzungen.Der Bundesrechnungshof sagt, es wird deutlich mehr. Das ist Geld, das dem Sozialsystem, dem Gesundheitssystem, der Wissenschaft, dem Umweltschutz fehlt! Der Bund beteiligt sich auch an Bildungsaufgaben (u.a. Ausbau der kiTas-Ganztagsschulen..) Unser Geld für Bildung wird in Stuttgart für ein Wahnsinnsprojekt ‚vergraben’. Da kann sehr wohl Kritik laut werden und von   ‚einer Zeche der Verschuldungspolitik gesprochen werden – die von unseren Kindern als Erwachsen bezahlt werden müssen.’ (siehe FDP- Fraktionschef Herbert Mertin im TV-Beitrag ‚Brandt und die lieben Kinder’). Aber bei diesem ‚Prestigeprojekt’ traut sich ja keiner  ran – vielleicht geht’s auch um ‚Demokratieabriss’ ?!

Erni Schaaf-Peitz, Wittlich

 

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