Leserbrief: Heinz Onnertz und das Bahnbetriebswerk

Das Thema Wulff geistert immer noch durch die Presse. Es gibt aber sicherlich auch ähnlich gelagerte Fälle hier bei uns zu Hause. Leider! Landrat Heinz Onnertz hat seit Jahren mit öffentlichen Geldern die Bezuschussung des Bahnbetriebswerks des Herrn Petry in Gerolstein-Pelm forciert. 2,4 Millionen Euro Staatsgelder aus Mainz waren als Förderung zugesagt. Dies unter der Voraussetzung, dass sowohl der Kreis als auch die Verbandsgemeinde Gerolstein jeweils 180.000 Euro zusätzlich beisteuern. Den Entscheidungsträgern im Dauner Kreistag wurde beim Thema mulmig. Schlussendlich aber wollte man die vorauspreschenden Vorab-Entscheidungen des Herrn Landrat absichern. Man hat ihm einen Gefallen getan, denn er hatte offensichtlich ganz klar vor dem offiziellen Förderbescheid höchstwahrscheinlich die Kreissparkasse gebeten oder angewiesen, Herrn Petry vom Bahnbetriebswerk schon vorab Summen zukommen zu lassen. Anders ist seine damalige Aussage nicht zu verstehen, die da wohl sinngemäß hieß: ‚Nun ja, wenn ich keine Mehrheit vom Kreis bekomme für den Zuschuss, dann muss ich meine private Haftpflichtversicherung bemühen‘. Onnertz hat seinerzeit den Befürwortern des Beschlusses zugesagt, dass er so etwas in Zukunft nicht mehr machen werde. Leider hat sich Herr Onnertz an diese Aussage nicht gehalten. Er glaubt wirklich, als Landrat und ehemaliger Richter alles machen zu dürfen, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Hier ist wenig Einsicht – wie bei Herrn Wulff.

Dass Heinz Onnertz persönlich befreundet ist mit dem Bahnbetriebswerkschef Petry, ist ihm nicht zur Last zu legen. Aber etwas mehr Distanz bei Fördermitteln wäre doch angesagt. Auch beim Thema Eifelquerbahn sollte sich Onnertz nicht so weit aus dem Fenster lehnen, denn das ist wieder höchstwahrscheinlich ein Freundschaftsdienst für den Herrn Petry (natürlich seit einigen Jahren SPD-Mitglied, was denn sonst? – Onnertz ist parteilos, aber nicht neutral. Er ist der strammste SPD-Mann ohne SPD-Parteibuch, den man sich überhaupt so denken kann). Aber 40 Millionen Euro Einmal-Subvention für die nicht notwendige Strecke auf Kosten der Steuerzahler, das geht nicht, und es geht auch nicht, dass jedes Jahr über 6 Millionen Euro Subventionen für den Betrieb der Strecke an Herrn X oder Y bezahlt werden sollen. Hobbyleute sollten ihr Hobby – und das gilt auch für Heinz Onnertz – aus ihrer eigenen Tasche bezahlen. Wenn sie es nicht können, dann sollten sie das Hobby sein lassen. Aber Hobbys auf Kosten aller Steuerzahler zu betreiben, das ist nicht seriös und das geht nicht, gerade nicht in Zeiten der klammen Kassen auch im Vulkaneifelkreis.

Dass beim Thema Bahnbetriebswerk einige Dinge nicht so gut gelaufen sind, sei dahingestellt und dies sollte in Kürze noch einmal hinterfragt werden. Auch da hat der Landrat bislang gemauert. Im übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass der Landrat seine Zeit offensichtlich für unnötige Dinge verschwendet, anstatt die notwendigen Reformen für den Bestand unseres Landkreises auf den Weg zu bringen. Was hat er zum Thema Kommunal- und Gebietsreform getan? Antwort: Leider nichts. Hat er möglicherweise mit Herrn Beck einen Vertrag, dass der Kreis so oder so aufgelöst wird? Schade, unser Vulkaneifel-Landrat Heinz Onnertz, den wir alle so stark unterstützt haben, tut für diesen Kreis nichts. Warum nur? Wenn wir dies wüssten, dann wären wir alle schlauer. Ω

H. Schmitz, Euskirchen

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