Leserbrief der Landrat hat Recht

Laut Bericht im Volksfreund vom 08.02.2011, gibt die zuständige Aufsichtsbehörde dem Landrat Recht bei der Aussetzung der Kreistagsbeschlüsse zur Kreisstraßenthematik. Ohne die Entscheidung in Frage stellen zu wollen, müsste der Landrat auch die Kompetenz haben, den Bürgern einmal deutlich klarzumachen, nach welchen Kriterien die Abstufung der Kreisstraßen erfolgen soll.

Ein Beispiel in unserer Gemarkung was schon längst Klärungsbedarf hat. Es handelt sich um das erste Teilstück der K. 63 von Betteldorf nach Zilsdorf. Es muss erlaubt sein, in diesem Zusammenhang frühere Hinweise noch einmal aufzugreifen. In den Fünfziger Jahren haben wir, die Landwirte entsprechend anteilig der Betriebsgröße, den damals noch einfachen Wirtschaftsweg in harter Frontarbeit in Form von Hand und Gespanndiensten ausgebaut. Das Kernstück der Fahrbahn ist heut noch eine Bestätigung unserer Arbeit von damals.

Als dann in den Sechziger  Jahren der motorisierte Verkehr zunahm, wurde der bis dahin einfache Verbindungsweg in den Rang einer Kreisstraße eingestuft.

Schnell stellte sich heraus, dass die Fahrbahn für den Bewegungsverkehr viel zu schmal war. Das größte Teilstück bis nach Zilsdorf wurde dann auch verkehrsgerecht ausgebaut. Nur dem erwähnten Teilstück widerfuhr als einzige Ergänzungsmaßnahme, das radikale Abholzen wertvoller Obstbäume, die das Teilstück bis dahin säumten. Sicher ein schlechter Stil gegenüber dem Erbe unserer Vorfahren und schon damals dem so betonten Umweltbewusstsein. Bis heute ist nicht bekannt, warum dieses Teilstück damals nicht mit in den verkehrsgerechten Ausbau mit einbezogen wurde. Vielmehr wurde den Verkehrsteilnehmern jahrzehntelang beim Bewegungsverkehr Schlaglöcher und abgefahrene Ränder zugemutet.

Wenn man dann noch in einem Zeitungsbericht im Volksfreund vom 18.05.2005 lesen muss, dass niemand mehr wisse wann der Schwerlastverkehr auf der K63 auf einer 4 Meter breiten Fahrbahn gesperrt wurde und sie dann noch mit der Belastung einer Bundesstraße gleichsetzt, dann bleiben einem fast die Worte im Hals stecken. Auch das sind Fakten mit denen sich der Landrat einmal befassen müsste. Bei allem Respekt vor dem Amt des Landrates, sowie der persönlichen Würdigung des Landrates, wie sie jüngst in einem Leserbreif am 14. Januar  im Volksfreund von Prof. Dr. Kremer Daun, dargestellt wurde, sollte man an Stelle von Übertreibungen eher ein wenig mehr Bescheidenheit einfließen lassen. Jede Plakette hat 2 Seiten und das soll ausdrücken, dass es auch andere  Erfahrungen gibt.

Paul Bernardy
54570 Betteldorf

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