Kommt nicht in die Tüte!

Zur Zeit werden wir als Bürger mit Informationen zur Müllentsorgung, Abgasemissionen, Klimaschutz etc. überschüttet. Die A.R.T. hat Vorschläge ersonnen, die m.E. niemandem nutzen außer der A.R.T. selbst, da zukünftig deren Müllwagen weniger oft durch die Gemeinden fahren müssten. Die braunen Tonnen sollen weg, dafür gibt es Papiertüten, die von den Bürgern zu zentralen Sammelstellen gebracht werden müssten. Wem die Maßnahmen gegen Klimawandel und Müllvermeidung ein wichtiges Anliegen sind ist, muss sich hier die Frage stellen, wo der tiefere Sinn der von der A.R.T. ersonnen Veränderungen denn sein soll?

Der geplante Wegfall der Biotonnen stellt alle Haushalte vor die Frage, wohin mit dem Biomüll? Nachdem dann über mehrere Tage Bioabfall in übel riechenden Tüten gesammelt wurde, fahren unzählige Verbraucher mehrmals wöchentlich ihren Müll zu zentralen Sammelstellen an Orte, wo ihn niemand haben möchte. Im Gegenzug müssen Tausende von braunen und großen grauen Restmülltonnen entsorgt werden. Plastikmüll in großem Stil? Warum soll ein funktionierendes System verschlimmbessert werden? Dient die mehrmalige wöchentliche private Entsorgungsfahrt im eigenen Auto zur Sammelstelle wirklich einer verminderten Schadstoffemission und einer besseren Ökobilanz? Oder wird erwartet, dass sich der Bürger mit den Biomüllsäckchen zu Fuß oder mit dem Bus auf den Weg macht?

Drängt sich so der „Ausweg“ auf, den Biomüll kurzerhand vor der Haustür in die graue Tonne zu werfen? Das wäre dann das Ende der über lange Jahre gepriesenen und praktizierten Mülltrennung!

Noch absurder geht es nicht! Bleibt nur zu hoffen, dass die Vorlage der A.R.T. im Kreistag scheitert, wenn für die Abgeordneten die Ökobilanz und das Wohl der Bürger höchste Priorität hat und sie der Abschaffung der Biotonnen eine Absage erteilen.

Gerlinde Lehnen, Daun

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