Hauptsache bequem für die Bahnbediensteten

Dass die Deutsche Bahn AG landauf und landab nicht gerade der Inbegriff für Kundenfreundlichkeit ist, sollte hinlänglich bekannt sein! So kommt auch aus der Firmenzentrale in Berlin in unregelmäßigen Abständen, insbesondere vom Vorstandsvorsitzenden, das Credo: „wir wollen kundenfreundlicher werden!“ Wie dies im Regelfall in der Praxis aussieht durfte ich als Bahnnutzer schon des Öfteren am eigenen Leibe spüren. Am 18. August in der Früh fand ich mal wieder ein Paradebeispiel für die „Kundenfreundlichkeit“ der Deutschen Bahn. Als ich wie jeden Werktag gegen 06:50 Uhr meinen Sohn zum Bahnhof in Ürzig/Mosel fuhr, standen vor dem Bahnhofsgebäude zwei Fahrzeuge mit DB-Logo. Das Personal führte irgendwelche Reparaturen im Schaltraum durch. Eines der Fahrzeuge parkte noch akzeptabel in Längsrichtung zum Bahnhofsgebäude, der Fahrer des zweiten Fahrzeuges hatte sich den bequemsten Parkplatz ausgesucht, direkt auf dem Zuweg zum Fahrkarten-Automat bzw. den Bahnsteigen! Im Zeitraum ab 06:30 Uhr fahren 4 (!!!) Züge 6:32, 2x 6:53 und 7:02 Uhr vom Bahnhof Ürzig ab.

Ürzig mag zwar ein kleiner, unbedeutender Bahnhof sein, aber dafür ist auf dem Bahnhofsgelände „Platz satt“ zum Parken. Es müsste also in keinem Fall der „Kundenzuweg zu den Bahnsteigen“ zugeparkt werden. Dies zeigt mir jedoch wie gut die Mitarbeiter der Deutschen Bahn in Sachen „Kundenfreundlichkeit“ geschult sind. Jedes normale Handelsunternehmen z.B. in der Lebensmittelbranche in Deutschland weist und schult seine Mitarbeiter und auch die Außendienstler der Fremdfirmen dahingehend, dass sie die Kundenparkplätze in Eingangsnähe und  selbstverständlich den Eingang selbst in keinem Fall zuparken dürfen. Nur den Mitarbeitern der Deutschen Bahn ist es vollkommen egal wie der Fahrgast zu den Gleisen kommt, soll er doch über die DB-eigenen Fahrzeuge klettern, Hauptsache der DB-Mitarbeiter hat den bequemsten Weg!

Karl-Gustav Kwasny 
Hof Hahnenfuß, Ürzig-Höhe

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