EAZ-Kommentar:

Wenn es so weitergeht fällt der Nürburgring mit seinen Rennsportveranstaltungen schneller in die Zweitrangigkeit zurück, als manch einer es für möglich hält. Das beste Beispiel ist der Motorrad-WM-Lauf am kommenden Wochenende 04./05.September). Das Prädikat eines „Weltmeisterschaftslaufes“ der Superbike-WM scheint für die neuen Pächter am Nürburgring kaum eine Rolle zu spielen.

Noch weniger Verständnis scheinen die Herrschaften für Krisenkommunikation aus Hamburg zu haben. Die haben offensichtlich den Auftrag, in erster Linie auf „Micky-Maus“-Veranstaltungen hinzuweisen, anstatt auf den Motorrad-WM-Lauf. Und die Eigentümer des Nürburgrings sitzen im fernen Mainz und merken wahrscheinlich noch nicht einmal, wohin der Karren rollt – nämlich bald an die Wand.

Wie die Eifel-Zeitung im Gespräch mit dem ADAC erfahren konnte, ist der ADAC Mittelrhein lediglich sportlicher Koordinator des Superbike-WM-Laufs am Ring. Dem ADAC sind also in diesem Fall die Hände gebunden. Man hätte gerne, aber es war nicht gewünscht. Weltmeisterschaftsläufe werden in anderen Ländern viel öffentlichkeitswirksamer beworben.

Der ADAC ist nur verantwortlich für den sportlichen Ablauf der Veranstaltung – also für die Einteilung der Rennkommissare, Streckenposten, Zeitnahme etc. . Das Bekanntmachen der Veranstaltung lag also in der Hand der neuen Betriebsgesellschaft, die zu je 50 Prozent im Besitz der Lindner Unternehmensgruppe und der Mediinvest, beide Düsseldorf, ist. Die wiederum bedient sich einer Hamburger Agentur, die sich am Ring in erster Linie durch Krisenkommunikation eine „goldene Nase“ verdient haben dürfte. 

Apropos Öffentlichkeitsarbeit – der ehemalige Marketing-Leiter des Nürburgrings S.Cimbal hat nach der Trennung von der Nürburgring GmbH wieder einen neuen Posten bei dieser Hamburger Agentur als „Senior Berater“ bekommen. Die Hamburger Agentur ist neben Mediinvest auch für die neue Betreibergesellschaft des Rings aktiv. 

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