Interview mit Dr. Zierden

EAZ: Herr Dr. Zierden, hat Monschau auf das Interview in der Eifel-Zeitung reagiert?
Dr. Zierden: Zumindest schon mal im Lokalteil der Aachener Zeitung, in der Mittwochausgabe (9.5.). Ein Herr Lenders vom Wochenspiegel Monschau zeigt sich verwundert über die Vorwürfe und bestätigt sie zugleich.

EAZ: Wie das?
Dr. Zierden:  Er verweist auf die umfassende redaktionelle Begleitung der letzten Jahre. Und begründet, warum jetzt halt nichts oder kaum mehr was zu lesen sein wird: Weil das Festival nicht nach Monschau komme. Es habe damit seinen eifelweiten Anspruch aufgegeben.

EAZ: Klar, Monschau hält sich für die „Krone der Eifel“. Aber gerade aus Monschau reisen doch sehr viele Literaturfans an.
Dr. Zierden: So ist es. Dafür muss ja nicht eine Veranstaltung in Monschau stattfinden. Eifelweite Ausstrahlung hat das Festival ja seit Jahren, dafür muss man ja nicht in Monschau gastieren. Auch die „Monschau Klassik“ beanspruchen eifelweite Ausstrahlung, obwohl sie nur in Monschau stattfinden. Seit Monaten wirbt der Wochenspiegel in allen Ausgaben dafür. Oder „Tatort Eifel“ – hat das keine eifelweite Ausstrahlung, nur weil es sich auf den Vulkaneifelkreis konzentriert?

EAZ: Und zur Sache: „Boykott“, „Wochenspiegel-Aufmacher zum Festivalstart rausschmeißen“ –was sagt Monschau da?
Dr. Zierden: Das leugnet Herr Lenders in Monschau natürlich, obwohl ich die gecancelten Artikelplanungen ja schriftlich habe. Von Placebohäppchen im Umfang von zehn Zeilen war da nie die Rede. Das ist Irreführung der Wochenspiegelleser, die faktisch in den drei Festivallandkreisen keine Chance haben, qualifiziert über das Festival zu erfahren. Da haben wir gottlob die  Eifel-Zeitung.

EAZ: Und der große Eifeldichter „Kramp“, der hat sich auch zu Wort gemeldet?
Dr. Zierden: Ja, der hat sich in der Monschauer Zeitung auch geäußert, indem er kräftig auf das Festival geschlagen hat. Er vermisst wohl seine kbv-Autoren. Die allerdings kann man Tag für Tag überall problemlos erleben, dafür braucht es das Eifel-Literatur-Festival nicht. Der Wochenspiegel wird ihm die Solidarität mit Monschau reichlich lohnen, denke ich. Allein schon, dass er Woche für Woche auf die Eifel-Zeitung schlägt, sichert ihm alle Wochenspiegel-Sympathien in Monschau.

EAZ: Ansonsten geht das Eifel-Literatur-Festival doch erfolgreich weiter, oder?
Dr. Zierden:  So ist es! Dora Heldt hat in Prüm ihren Deutschlandrekord an Besucherzahlen erlebt. Kerstin Gier in Gerolstein war ausverkauft mit 530 Besuchern. Und jetzt sind auch die Veranstaltungen mit Prof. Küng (31. Mai Bitburg, Stadthalle) und Richard David Precht (4. Oktober in Bitburg, Stadthalle) ausverkauft. Die gute Nachricht: Eine Warteliste ist eingerichtet. Da kann man eventuell nachrücken.

EAZ: Das Festival ist ein großer Publikumserfolg mit eifelweiter Ausstrahlung und weit darüber hinaus,  obwohl das Festival offensichtlich per Dekret aus Monschau ja jetzt nur zum Dorfereignis erklärt worden ist, über das man gar nicht mehr zu berichten braucht. Sehr geehrter Herr Dr. Zierden, die Eifel-Zeitung jedenfalls  wird das Festival weiterhin stark unterstützen. Wir fühlen uns der ganzen Eifel verpflichtet und sind keinesfalls „monschauhörig“. 

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