Anlässlich der Analogabschaltung hat die Eifel-Zeitung mit einen Spezialisten gesprochen

Frank Kirwel

EAZ: Herr Kirwel, es sind nur noch etwa 80 Tage bis die Abschaltung der analogen Satellitenprogramme erfolgt. Können Sie uns einige Details zum aktuellen Stand der Digitalisierung geben?
Kirwel:
Die Digitalisierung der deutschen Fernsehhaushalte kommt jetzt in die heiße Phase, alle Hersteller und auch die verantwortlichen Programmanbieter ziehen noch einmal alle Register, um über die bevorstehende Umstellung zu informieren und Kunden von den Vorteilen des digitalen Satellitenfernsehens zu überzeugen. Aktuell liegt der Digitalisierungsgrad in der BRD beim Satellitenfernsehen bei 90% – dies heißt, dass bis zum 30.04.2012 noch etwa 1,8 Millionen Haushalte umgerüstet werden müssen.

Frank Kirwel
Frank Kirwel

EAZ: 1,8 Millionen Haushalte klingen nach einer Menge – ist es realistisch, dass bis zur Abschaltung alle Haushalte auf digitales Satellitenfernsehen umgerüstet sein werden?
Kirwel:
Grundsätzlich ist die Umrüstung von analog auf digital kein Hexenwerk. Bei einfachen Installationen ist es lediglich notwendig, den analogen Empfangskopf, also das LNB, an der Satellitenschüssel auszutauschen und den Analogreceiver durch ein digitales Endgerät zu ersetzen – dies kann auch ein Laie bewältigen. Schwierig wird es bei Mehrfachinstallationen, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben, da hier unter Umständen auch Kabel und Verteiler wie Multischalter getauscht werden müssen. Aus diesem Grunde empfehle ich, den Betroffenen jetzt zu handeln und frühzeitig einen Installationsbetrieb zu kontaktieren, da es hier ansonsten zeitlich sehr knapp werden kann.

Ich glaube auch, dass es in den letzten Wochen vor der Abschaltung auch zu personellen Engpässen bei den Installationsbetrieben kommen kann. Für die Radio-Fernseh Betriebe ist es schwierig nur für einen relativ kurzen Zeitraum das Fachpersonal aufzustocken, d.h. sie müssen mit dem vorhandenen Personal auch die Analog-Abschaltungsphase  bewältigen.

EAZ: Kann es auch im Bereich der Geräte zu Engpässen kommen?
Kirwel:
Die Industrie produziert zurzeit auf Hochtouren. Die Nachfrage seitens des Handels ist, gerade im Bereich der Receiver und LNBs, enorm. Dennoch spürt man von Seiten der Fachhändler eine gewisse Spannung, da niemand genau sagen kann, ob es nicht doch einige Wochen vor der Analogabschaltung zu einem Engpass kommen könnte. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, unseren Händlern die entsprechenden Geräte zur Verfügung zu stellen und hoffen, eine Knappheit vermeiden zu können. Ich rate trotzdem Allen, die noch im Besitz einer analogen Satellitenanlage sind, sich frühzeitig mit entsprechenden digitalen Empfangsgeräten auszurüsten. Wenn man sich nicht sicher ist, ob man noch analog empfängt, kann man seine Anlage einfach durch Aufrufen der Videotextseite 198 auf ARD überprüfen. Den Einwohnern des Landkreises Vulkaneifel empfehle ich sich mit seinem kompetenten Fachhändler vor Ort, wie z.B. dem teleropa TechniMarkt in Daun oder Radio Walla in Hillesheim, in Verbindung zu setzen  – hier stehen erfahrene Techniker zur Verfügung, die bei der Umrüstung auf digital beraten und unterstützen können.

EAZ: Vielen Dank für das Gespräch!

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