Kriminalität im Landkreis Vulkaneifel nimmt deutlich zu

Die Polizeiinspektion Daun hat die Kriminalitätsentwicklung 2019 für den Landkreis Vulkaneifel vorgestellt.

LK Vulkaneifel. Das Gesamtstraftatenaufkommen ist gestiegen – die Gesamtaufklärungsquote ist angestiegen – die Roheits-delikte sind auf gleichbleibendem Niveau – die Fallzahlen bei den einfachen Diebstählen sind leicht gestiegen – die Gesamtanzahl der Wohnungseinbrüche ist gestiegen – die Fallbelastung bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten ist gestiegen – Rauschgiftdelikte sind angestiegen – vorwiegend männliche Tatverdächtige – leichter Anstieg bei den weiblichen Tatverdächtigen.

Gesamtstraftatenaufkommen gestiegen – Gesamtaufklärungsquote auf hohem Niveau!

Der Dienstbezirk der Polizei-inspektion Daun umfasst die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, sowie die Verbandsgemeinde Kelberg. Die Polizeiinspektion Daun ist damit gemeinsam mit der ihr angegliederten Polizeiwache Gerolstein verantwortlich für die Sicherheit von rund 56.000 Menschen auf einer Gesamtfläche von ca. 724 Quadratkilometern.

Die Kriminalität im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Daun ist im Jahr 2019 deutlich gestiegen (Anstieg um 418 Fälle auf 2.803 registrierte Straftaten gegenüber 2.385 Straftaten in 2018). Den gestiegenen Fallzahlen steht eine um 1 % angestiegene und insgesamt sehr hohe Aufklärungsquote von 69,6 % gegenüber. Dies bedeutet, dass mehr als zwei Drittel aller registrierten Straftaten aufgeklärt werden konnten.

Die Anzahl der sogenannten Roheitsdelikte ist im Vergleichszeitraum um 16 Fälle auf 480 Fälle gestiegen und erreicht damit einen leicht erhöhten Wert. Erfreulich ist, dass die Aufklärungsquote des Jahres 2019 mit 92,5 % sehr hoch ist. Die Roheitsdelikte werden nach wie vor von den Körperverletzungsdelikten (Gesamtanzahl im Jahr 2019: 311) geprägt. In den überwiegenden Fällen ging Alkoholmissbrauch den Taten voraus. Festzustellen ist, dass es sich vielfach um Wiederholungstäter handelt, die nicht mehr aus der Spirale von Alkoholmissbrauch, Suchtverhalten, individuelle Gewaltbereitschaft, Arbeitslosigkeit und damit einhergehenden Perspektivlosigkeit herauszukommen scheinen. Gerade im Bereich der vorsätzlichen leichten Körperverletzung (230 Fälle) ist der Anteil jugendlicher und heranwachsender Täter hoch. Die 311 registrierten Körperverletzungsdelikte sind von 274 ermittelten Tatverdächtigen begangen worden. Hiervon waren 59 Tatverdächtige weiblich.

Leicht steigende Zahlen bei den einfachen Diebstählen

Die einfachen Diebstähle sind mit 317 Fällen um 4 Fälle gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, bewegen sich somit auf dem gesunkenen Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Diebstähle unter erschwerenden Umständen ist im gleichen Zeitraum um 48 Fälle auf 180 deutlich gestiegen, nach starkem Rückgang in den Vorjahren.

Gesamtanzahl der Wohnungseinbrüche gestiegen

Die gesamten Wohnungseinbrüche sind im vergangenen Jahr um 16 auf nun 51 im Jahr 2019 gestiegen. Dabei handelte es sich um 14 Delikte des Tageswohnungseinbruchs (Tatzeit zwischen 06:00 und 21:00 Uhr) und 37 Delikte des Wohnungseinbruchs (übrige Zeit). Die Aufklärung bei diesem Kriminalitätsphänomen ist in aller Regel schwierig. Hinter den meisten Einbrüchen in der Region werden Banden vermutet. Das kriminelle Geschäft wird meist arbeitsteilig abgewickelt: Die einen halten Ausschau nach geeigneten Objekten, die anderen brechen ein, wieder andere veräußern das Diebesgut. Die Täter haben es meist auf leicht zu transportierende Wertsachen abgesehen. Bevorzugt gestohlen werden Schmuck, Bargeld, Uhren oder Münzen. Die äußerst professionell agierenden Bandenmitglieder hinterlassen kaum Spuren. Die Aufklärungsquote beim Tageswohnungseinbruch befand sich im Jahr 2019 bei 21,4 %. Dies ist ein Grund, warum die Polizei auch auf Hinweise von aufmerksamen Bürgern angewiesen ist.

Fallbelastung bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten gestiegen

Die Vermögens- und Fälschungs-delikte wurden überwiegend von Betrugsstraftaten dominiert. Die Gesamtzahlen sind gegenüber 2018 deutlich um 174 auf insgesamt 688 Fälle gestiegen. Die Aufklärungsquote bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten befindet sich bei 73,3 % und ist somit um 5,6 % gestiegen. Im Fünfjahresvergleich ist festzustellen, dass dieser Deliktsbereich nach einem Rückgang in den Jahren 2014 bis 2018 nun in 2019 stark angestiegen ist. Neben den allgemein bekannten Betrugsmaschen werden zunehmend das Internet und sonstige elektronische Datenträger als Tatmittel benutzt. Das Internet dient häufig als Verkaufsplattform. Durch Verbesserungen in puncto Sicherheit versuchen die Betreiber solcher Verkaufsplattformen die finanziellen Transaktionen sicherer zu gestalten. Dennoch versuchen häufig die Täter illegal und unerkannt Daten von fremden Computern zu erlangen. Die Täter agieren häufig aus dem Ausland und die Geschädigten stellen erst später fest, dass ihr Computer mit einem Virus oder Trojaner befallen wurde, der versucht hat, Geld vom Konto der Geschädigten abzubuchen. Die weite Verbreitung der Internetnutzung und Bezahlmöglichkeiten über Internet führen zu einer Vielzahl von Möglichkeiten Opfer einer Straftat zu werden.

Anstieg bei den Rauschgiftdelikten

Die Rauschgiftdelikte sind gegenüber dem Vorjahr um 51 Fälle auf insgesamt 246 Fälle gestiegen. Die Aufklärungsquote liegt bei sehr hohen 94,7 %. Die Tatorte verteilen sich auf den gesamten Dienstbezirk der Polizeiinspektion, wobei die Schwerpunkte in Gerolstein und Daun zu finden sind. Durch intensive polizeiliche Aufklärungs- und Ermittlungsarbeit in diesem Deliktsbereich wird eine Reduzierung der „indirekten Beschaffungskriminalität“ – d.h. die Erlangung von Bargeld zum Ankauf von Rauschgift durch kriminelle Handlungen – bewirkt. Die Polizei hat daher die örtliche Rauschgiftszene konsequent im Auge und wird bei strafrechtlich relevanten Hinweisen oder eigenen Feststellungen zeitnah Maßnahmen initiieren.

Vorwiegend männliche Tatverdächtige – Leichter Anstieg bei den weiblichen Tatverdächtigen

Im Jahr 2018 konnten insgesamt 1.359 Tatverdächtige (2018: 1.304 Tatverdächtige) ermittelt werden. 1.020 waren männlich (2018: 996) und 339 weiblich (2018: 308). Der Anteil der Straftäter unter 21 Jahren lag bei 276 Personen (208 männlich und 68 weiblich). Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag bei 205 Personen, was einem Anteil von 15 % entspricht.

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