Igelmörder ermittelt

Wohl zu groß wurde der Fahndungsdruck für vier junge Männer aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, bzw. aus der Grafschaft offenbar, weil ihnen die intensiven Ermittlungen der Kripo Mayen nicht verborgen geblieben waren und wiederholt in der Presse über ihre Straftaten berichtet worden war.

Nachdem sie zunächst über einen Anwalt einen Teil des Diebesgutes bei der Polizei zurückgaben, erschien gestern der erste Beschuldigte mit einem Anwalt bei der Polizei in Ahrweiler. Weitere drei Mittäter folgten im Laufe des Tages.

Die 17 bis 18 Jahre alten Beschuldigten hatten Mitte Juni in Bad Bodendorf auf dem Gelände der Tier- und Naturfreunde Schwanenteich e.V. mit entwendeten Bögen und Pfeile der Bogenschützen Rhein-Ahr-Sinzig e.V. eine Ziege verletzt und eine Goldfasan-Henne getötet. Seither ist auch ein Pfau verschwunden.

Auf dem Heimweg erschossen sie in Heppingen einen Igel. Dieser war allerdings nicht sofort tot und musste noch lange leiden. Durch die Schreie des sterbenden Igels gerieten die jungen Männer in Panik und flüchteten. Dies deckt sich mit den Schilderungen einer Anwohnerin, die nachts aufgewacht war und glaubte, eine Katze schreien zu hören.

Am nächsten Morgen lag der tote Igel auf dem Nachbargrundstück.

Warum die vier geständigen jungen Leute auf Tiere geschossen haben, vermochten sie nun nicht zu erklären, gaben aber an, unter dem Einfluss von Alkohol gestanden zu haben.

Verantworten müssen sich die Tatverdächtigen auch für mindestens acht Einbrüche oder Einbruchsversuche im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler, bei denen Handschuhe, Getränke, Fahrräder, aber auch Flachbildschirme und ein Stromaggregat im Zeitraum von Anfang Mai bis Mitte Juli erbeutet wurden. Die Beschuldigten gaben weiter zu, Ende Mai zwei Busse geöffnet und den Inhalt von Feuerlöscher im oder neben dem Bus versprüht zu haben.

Die Beute aus den Einbrüchen wurde fast vollständig zurückgegeben.

Für die Straftaten müssen die vier sich nun vor Gericht verantworten, wo sie mit einer empfindlichen Strafe rechnen müssen.