Zwei Kandidaten stellen sich zur Bürgermeisterwahl

Gerolstein. Zwei Kandidaten trauen sich, zur Stadtbürgermeisterwahl am 19. September 2010 anzutreten. Diese Information hat der Wahlleiter am Montagabend in Gerolstein bekannt gegeben. Zum einen ist das der 51-jährige Betriebswirt Bernd May (parteilos) und der 56-jährige Bundeswehrpensionär Knut Wichmann (SPD-Mitglied). Auf Anfrage der Eifel-Zeitung, wie sich beide Kandidaten eine Zusammenarbeit mit den Fraktionen im Stadtrat vorstellen, haben diese geantwortet:

May: „Auf jeden Fall auf rein sachlicher Ebene. Noch bin ich zu wenig im Thema, um nähere Angaben machen zu können.“ Bernd May hat eine klassische Verwaltungsausbildung und 15 Jahre Verwaltungserfahrung gesammelt, bevor er sich 1990 als Makler selbstständig gemacht hat. Für die Bürger ist es sicherlich interessant zu erfahren, wie er seine beruflichen Aktivitäten (Immobilienmakler und Finanzberater) mit den Aufgaben eines Stadtbürgermeisters in Einklang bringen will – insbesondere bei der Planung von Baugebieten, beim Verkauf von städtischen  Grundstücken, oder beim Ankauf von Grundstücken und Immobilien durch die Stadt.

Kann er überhaupt einen Interessenkonflikt vermeiden? Wie will er als Stadtbürgermeister den Anschein vermeiden, sich durch sein Amt private/geschäftliche Vorteile zu verschaffen?

Herr Major ade’ Wichmann (SPD) war bis Redaktionsschluss weder telefonisch zu erreichen, noch hat er uns per E-Mail geantwortet. Die Zeit war sicherlich zu kurz.   

Das sagt die BUV

Die Eifel-Zeitung hat auch eine Stellungnahme der BUV Bürger
Union Vulkaneifel Regionalgruppe Gerolstein zu den Kandidaten für die Stadtbürgermeisterwahl eingefangen: BUV-Mitglied Ewald Wollwert sagt: „Keiner der Kandidaten wurde von einer Partei oder Wählergruppe nominiert. Sie treten als freie Bewerber an. Da es sich bei der Urwahl des Stadtbürgermeisters um eine Personenwahl und nicht um eine Parteienwahl handelt, hält die BürgerUnion Vulkaneifel dies auch für absolut richtig und wichtig. Zu den Personen kann zurzeit von hier keine Aussage gemacht werden. Weder die Mitglieder noch die Fraktionen haben sich bisher damit befasst, ob eine Unterstützung eines Kandidaten in Betracht kommt, da sich die Kandidaten selbst bisher noch nicht zu ihrer Person und ihren politischen Zielen im Allgemeinen und insbesondere zu ihren Zielen als Stadtbürgermeister geäußert haben. Die BürgerUnion Vulkaneifel wird sich die Programme und Aussagen genau anschauen und sich dann eine Meinung bilden

Angst vor Wahlschlappe?

Interessant – obwohl ein Kandidat SPD-Mitglied ist, treten Beide als unabhängige Bewerber an. Weder CDU, noch  SPD schicken einen eigenen Kandidaten an den Start. Gemutmaßt wurde im Vorfeld, dass die SPD den ersten Beigeordneten Hermann Lux ins Rennen schicken würde. VG-Bürgermeister Matthias Pauly hätte sicherlich gerne gesehen, wenn die Sprecherin der CDU-Stadtratsfraktion Monika Neumann angetreten wäre. Warum Lux und Neumann nicht angetreten sind, hat sicherlich seine Gründe. Der Stadtbürgermeister-Posten scheint viel verbrannte Erde hinterlassen zu haben. Offensichtlich wollen die etablierten Parteien so kurz vor der Landtagswahl keine Wahlschlappe einfahren. Dennoch ist die Wahl wichtig.

Andere Gründe

CDU-Bürgermeister Karl-Heinz Schwarz war Anfang Juni 2010 ohne nennenswerten Grund vom Amt zurückgetreten. Schwarz nannte als Grund, dass zwei Fraktionssprecher mehrmals Informationen aus nichtöffentlichen Sitzungen verbreitet und ihn persönlich diffamiert hätten. Das war lächerlich. Die Gründe sind ganz anderer Natur. Interne Machtspielchen und zu wenig Unterstützung aus der Verwaltung sollen Auslöser für den Entschluss von Schwarz gewesen sein. Jedenfalls sind rund 6500 Gerolsteiner wahlberechtigt. Die Eifel-Zeitung stellt Ihnen in Kürze beide Kandidaten vor.

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