Theo-Zwanziger-Preis für Gerd Solheid aus Adenau

Adenau. Zu den Preisträgern, die Dr. Theo Zwanziger, Ehrenpräsident des Fußballverbandes Rheinland und früherer DFB-Präsident, in Mayen bei der zweiten Auflage des nach ihm benannten Preises auszeichnete, gehörte auch Gerd Solheid aus Adenau. In der erstmals ausgeschriebenen Kategorie für Lehrer und Lehrerinnen sicherte sich der Pädagoge vom Erich-Klausener-Gymnasium in Adenau mit dem ersten Platz 3.000 Euro für seine Schule.

Er selbst freute sich über Karten für ein Bundesligaspiel von Mainz 05. Die insgesamt 13 Preisträger mussten neben besonderen sportlichen Leistungen auch Verdienste im sozialen und gesellschaftlichen Bereich vorweisen. Solheid war bei diesem Wettbewerb von seiner Schule und dem TuWi Adenau vorgeschlagen worden.

Wenn man Gerd Solheid Adenau googelt, landet man zuerst beim TuWi und anschließend beim Erich-Klausener-Gymnasium. Mal geht es um die Bambinis des Sportvereins, die der Gymnasial-Pädagoge seit über 20 Jahren betreut, mal handelt es sich um sehr erfolgreiche Mädchen-Fußballmannschaften seiner Schule. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich der gebürtige Belgier, seitdem sein damals vierjähriger Sohn erstmals die Fußballstiefel schnürte. Bis dahin hatte der heute 59-Jährige aber bereits eine lange Karriere als aktiver Fußballer hinter sich. Zuerst spielte er in der ersten Mannschaft des TuWi Adenau und wurde auch bald Spielführer. Sein organisatorisches Talent konnte er später in der Alte-Herren-Abteilung unter Beweis stellen. Leider zwangen ihn schwere Verletzungen, die Fußballstiefel an den Nagel zu hängen.

Kurz nachdem im Fußballkreis Rhein/Ahr der Bambini-Fußball aus der Taufe gehoben wurde, fand er als Vater den Zugang zu den Vorschulkindern. Seit 1992 übt er nun schon das Amt des Bambini-Trainers aus. „Wenn man es ständig mit pubertierenden Jugendlichen zu tun hat, dann braucht man diese  Abwechslung“, gesteht der Sportpädagoge, der am Erich-Klausener-Gymnasium seit mehr als zwei Jahrzehnten für den Schulfußball verantwortlich zeichnet, vor etwa zehn Jahren Mädchenfußball salonfähig machte, für die Mädels auch Arbeitsgemeinschaften anbietet und jahrelang sieben Schulmannschaften betreute. Beim Bundeswettbewerb Jugend trainiert für Olympia erreichte er mehrfach das Landesfinale, auch im Fritz-Walter-Cup gewannen seine Mädchen den Titel auf Landesebene.

„Für die enge Verzahnung von Schule und Verein ist Gerd Solheid ein Garant“, lobt Fußball-Kreisvorsitzender Walter Merten dessen Engagement. Und Dagmar Barzen, Präsidentin der ADD Trier und damit für den Schulsektor zuständig, sprach von einer Lebensleistung und davon, dass Solheid seine Freude am Fußball an viele Schülergenerationen weiter gegeben habe. „Sie sind eine pädagogische Führungspersönlichkeit und haben über das Dienstliche hinaus Großartiges geleistet.“ Für den so gelobten Lehrer und Trainer gehört Fußball zum Leben. „Fußball ist mein Leben“, sagt er selber. Seine Schüler akzeptieren seine Strenge. „Er hat uns immer im Griff“, so ihr Urteil, das der Lehrer für Deutsch, Englisch und Sport mit einem Schmunzeln registriert, wohl wissend, dass man sich Respekt verdienen, aber auch gegenüber den Jugendlichen haben muss.

Solheid ist auch im Skilanglauf aktiv – als Betreuer von Schulmannschaften hat er im Wettbewerb „Jugend trainiert“ viele Landesmeistertitel und Teilnahmen am Bundesfinale vorzuweisen. Seit 2010 unterstützt er zudem „African Angel“ in Ghana, indem er Fußballschuhe und Sportbekleidung sammelt und dem Kinderheim zur Verfügung stellt. 

Fotos: Hans-Josef Schneider (k-hjssol)

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