Nürburgring: Schluss mit Steuergeld für Rennfahrer und Ecclestone

Der Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz hält die heutige Verlautbarung des Innenministers Roger Lewentz (SPD), er sei optimistisch, dass die Verhandlungen mit Bernie Ecclestone über weitere Formel-1-Rennen am Nürburgring zu einem „Ergebnis“ führen könnten, für makaber. „Das Ziel kann nur lauten: Kein Steuergeld für Millionen verdienende Rennfahrer und Organisator Ecclestone“, so Stefan Winkel, Geschäftsführer des BdSt heute in Mainz.

Es sei geradezu ein Hohn, wenn man weiter für „Spaß und Spiel“ das Füllhorn ausschütte und auf der anderen Seite das OLG Koblenz (Sparvolumen 2,4 Mio. Euro) sowie weitere Gerichtsstandorte ganz oder teilweise geschlossen werden sollen. Die Summe von 2,4 Mio. Euro ins Verhältnis ge-setzt zu den Kosten für „Spaß und Spiel“ mache in unglaublicher Weise deutlich, wie und wo die Regierung dieses Landes Prioritäten setze. In Bezug auf die Arena Nürburgring sei an die markigen Worte der Wirtschaftsministerin Lemke „vom Ende der steuerfinanzierten Förderung“ am Ring erinnert – sie habe sich offensichtlich und interessanterweise den Herren Beck und Lewentz gebeugt, so Winkel.

Der sattsam bekannten Ausgabepolitik der Landesregierung setze es darüber hinaus die Krone auf, wenn nunmehr auch der Oppositionspolitiker Licht (CDU) die Bereitschaft seiner Fraktion zur Zustimmung von bis zu fünf Millionen Euro für die Fortsetzung der Rennen am Ring signalisiere. Man frage sich, so Winkel, ob den Herren, hier der Opposition, überhaupt bewusst sei, dass am Ring das Geld eines jeden Bürgers, das er in Form von Steuern an den Staat zahle, für „Spaß und Spiel“ ausgegeben werde. Man müsse sich fragen, ob es in diesem Land mittlerweile ein Allparteiensystem zum verantwortungslosen Ausgeben von Steuergeldern gäbe. Es sei schlimm, dass auch die Opposition die Zeichen der Zeit zu unbedingtem Sparen nicht erkannt habe. Statt sich vordergründig um Aufklärung am Ring zu bemühen, werde der Regierung schon in einer Art vorauseilendem Gehorsam ein Kompromissvorschlag unterbreitet.

Geradezu hoffnungsvoll sei die Ankündigung des Geschäftsführers am Ring, Jörg Lindner, dass bei Verzicht auf Formel-1-Rennen attraktive und finanziell lukrative Angebote an die Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden könnten. „Ein Ende des Verbrennens von Steuergeldern am Ring ist demnach machbar“, so Winkel.

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