Darmstadt (dpa) – Knapp 15 Monate nach einem Giftanschlag an der Technischen Universität (TU) Darmstadt hat vor dem dortigen Landgericht der Prozess gegen eine Mainzerin begonnen. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft soll die 33-jährige Deutsche versucht haben, sieben Menschen zu vergiften. Die Anklagebehörde bewertet die Tat vom August 2021 als heimtückischen versuchten Mord mit gemeingefährlichen Mitteln.
Die Staatsanwaltschaft beantragte zum Prozessauftakt am Dienstag, die Beschuldigte wegen paranoider Schizophrenie in einer psychiatrischen Klinik unterzubringen. Die Frau soll sich von Angehörigen des Fachbereichs Materialwissenschaften an der TU verfolgt gefühlt haben.
Laut Staatsanwaltschaft war die Studentin in der Nacht zum 23. August 2021 in ein Labor am Campus Lichtwiese gegangen. Dort habe sie giftige Substanzen zusammengesucht. «Im Labor bereitete die Beschuldigte eine Lösung aus verschiedenen Chemikalien vor», sagte Staatsanwalt Ansgar Martinsohn. Darunter waren unter anderem Aceton, vergällter Alkohol und Butandiol – eine Chemikalie, die im Körper in K.-o.-Tropfen umgewandelt wird. Dieses Gemisch soll die Frau in zwei Teeküchen in ein Honigglas, Wasserfilter und angebrochene Milchtüten gegeben haben. Weiterlesen