Liebe Bürgerinnen und Bürger,
das Jahr 2020 ist kein Jahr wie jedes andere.
Mit der Corona-Pandemie haben sich Dinge geändert, die uns allen lieb und teuer sind: unsere alten Gewohnheiten, Regeln und ein Teil unserer Freiheit und Freizügigkeit. Das Jahr 2020 ist kein leichtes Jahr für Deutschland; kein leichtes Jahr für die Welt. Und dennoch, die Lage ist bei uns in Deutschland besser als in vielen anderen Ländern.
Es gilt drei Ziele anzusteuern:
- Gesundheit des Einzelnen,
- Schutz des Gesundheitssystems vor dem Kollaps,
- Verhinderung eines weiteren Lockdowns.
Diese Ziele haben wir bisher erreicht.
Während wir – auch durch uns Politiker angeheizt – in den letzten Jahren und Jahrzehnten den Anspruch des Einzelnen gepflegt und gefördert haben, geht in der Pandemie das Wir vor dem Ich.
Der Schutz der anderen ist nur möglich, wenn jeder einzelne mithilft und sich einschränkt. Das beste Beispiel ist die A-H-A-Regel mit Abstand-Hygiene-Alltagsmaske.
Bis kurz vor den Herbstferien waren die Schulen keine Brennpunkte – unter anderem dank der Testung der Reiserückkehrer. Dann mussten wir feststellen, dass die Infektion von außen in Schulen und Kitas getragen wurde. Parallel entwickelten sich die Infektionszahlen so schnell, dass der Eifelkreis den höchsten Inzidenzwert Deutschlands hatte. Dies ist kein Grund zur Panik, aber ein Grund, Maßnahmen zu treffen, die Liebgewonnenes zurückstellen. Deshalb muss jetzt der Einzelne zum Schutz der Allgemeinheit zurückstehen und wir führen nach den Herbstferien für zwei Wochen eine Maskenpflicht für Schüler und Lehrer ein; auch Sportunterricht findet nicht statt. Weitere Landkreise in Rheinland-Pfalz werden unserem Beispiel folgen. Bei uns in der Kreisverwaltung haben wir die Maskenpflicht für die Beschäftigten nun ebenfalls verschärft.
Die Maßnahmen für die Landkreise werden mit der rheinland-pfälzischen Task Force abgestimmt: Die Leitung hat das Landesamt für Jugend; das Gesundheitsministerium und Bildungsministerium sind mit dabei. Hier beginnt für uns Landräte die Grenze, an der Strafbarkeit entsteht, wenn wir die getroffenen Maßnahmen im Ampelsystem nicht einhalten und sich Menschen infizieren.
2020 ist kein Jahr wie jedes andere. Es ist auch ein Jahr der Improvisation mit Können und der Mobilmachung von Kräften. Und ich darf allen, die mit der Überwindung der Krise zu tun haben, ein großes Lob für die Bewältigung der bisherigen Herausforderungen aussprechen. Und so soll es weitergehen. Deshalb ist es wichtig, den Kindern Mut zuzusprechen und Sicherheit zu geben. Mit der Maskenpflicht geben wir den Kindern mehr Sicherheit. Diese gilt an Schulen ab der 5. Klasse mit Ausnahme Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung oder motorische Entwicklung.
Umgekehrt haben wir die Maskenpflicht für die Pausen im Freien gelockert. 2020 ist kein normales Jahr. Wir werden auch Lösungen finden für die Schüler, die gesundheitsbedingt keine Masken tragen können. Dazu nutzen wir die kommende Zeit. Dort, wo viele Infektionen sind, werden wir nach den Herbstferien auch mehr Verstärkerbusse einsetzen.
Auch ich habe ein schulpflichtiges Kind. Ich möchte, dass unser Sohn in die Schule geht und in der Schule geschützt ist. Damit schützt er auch uns als Familie. Auch wir haben nahe Verwandte im Seniorenheim. Das Jahr 2020 hat ihnen und uns viel abverlangt. Auch hier gilt der Schutz der Allgemeinheit durch den Schutz des Einzelnen. Wenn der Einzelne nicht infiziert wird, trägt er die Krankheit nicht weiter.
Mit unseren Maßnahmen haben wir es geschafft, das Jahr 2020 bis jetzt zu bestehen und unsere drei Ziele bestmöglich einzuhalten: Gesundheit des Einzelnen, Schutz des Gesundheitssystems vor dem Kollaps, Verhinderung eines weiteren Lockdowns.
Die Jahre vor 2020 waren – Gott sei Dank – nicht wie dieses Jahr.
Ich sehe, dass unser Land Sicherheit bietet. Wir halten an dieser Sicherheit fest, damit die Jahre nach 2020 wieder besser werden!
Ihr
Joachim Streit