Flugabwehrsystem Patriot aus Deutschland in der Ukraine

Von Carsten Hoffmann, dpa

Berlin (dpa) – Deutschland hat der Ukraine das Flugabwehrsystem Patriot zur besseren Verteidigung gegen russische Luftangriffe übergeben. Das Waffensystem sei geliefert worden, teilte die Bundesregierung auf ihrer Seite zur Rüstungshilfe für die Ukraine mit. Die Bundeswehr hatte auch die Ausbildung von Soldaten in einem Schnellprogramm übernommen.

Patriot (<<Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target>> zählt zu den modernsten Flugabwehrsystemen der Welt. Damit können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden. Die Bundesregierung leistet damit einen Beitrag, damit die Ukraine die zahlreichen Angriffe abwehren kann, die auch auf die Zerstörung der zivilen Infrastruktur zielen.

Letzter Schliff für Bedienmannschaften bei Übung

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatten die von den USA und Deutschland ausgebildeten Bedienmannschaften zuletzt mit einer gemeinsamen Übung auf dem Militärgelände eines Nato-Partners ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Das ukrainische Flugabwehrpersonal bekam dabei den letzten Schliff, um Patriot erfolgreich zur Abwehr russischer Luftangriffe einsetzen zu können.

Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen – abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper. Deutschland hatte sich zusammen mit den USA bereiterklärt, der Ukraine jeweils ein System der modernen Flugabwehr zur Verteidigung gegen russische Angriffe zu überlassen.

Mit einer Individualausbildung der ukrainischen Soldaten wurde begonnen, erklärt Markus König, Kommandeur der Flugabwehrraketengruppe 21 und Verantwortlicher für die Ausbildung der Ukrainer. Bald ging es um das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten, also Startgerät, Feuerleitstand und Feuerleitradar. Die Feuerleitbesatzungen wurden im «taktischen Feuerkampf» geschult.

«Effektive Luftverteidigung ist Lebensversicherung»

«Mit Hilfe simulationsgestützter Ausbildung wurden die ukrainischen Crews nach und nach mit immer komplexeren Situationen konfrontiert. Immer wieder mussten sie sich in den unterschiedlichsten Bedrohungsszenarien zurechtfinden, die Lage richtig einschätzen, um letztendlich die richtige Entscheidung für eine erfolgreiche Bekämpfung eines Luftangriffs zu treffen», so der Oberstleutnant. «Was unter optimalen Bedingungen bei Tag funktioniert, muss auch bei Nacht einwandfrei ablaufen.»

Die Bedienmannschaften sind nach diesen Angaben nun in der Lage, das Waffensystem aufzubauen und den Feuerkampf gegen anfliegende Ziele zu führen. Das werde zu einer deutlichen Stärkung ihrer Luftverteidigung beitragen, sagte der deutsche Offizier. Und: «Eine effektive Luftverteidigung ist die Lebensversicherung der Ukraine.»

Nur der scharfe Schuss, wie er von der Bundeswehr auf einem Nato-Schießplatz auf der griechischen Insel Kreta geübt wird, war nicht möglich. Die ukrainischen Soldaten verfügten aber über reale Gefechtserfahrung mit anderen Systemen der Luftverteidigung. Wie Patriot eingesetzt wird, entscheiden die ukrainischen Streitkräfte jetzt selbst. König erwartet: «Von einem unmittelbaren Einsatz ist auszugehen.»

Vor mehr als zwei Wochen hatte die Ukraine auch ein weiteres Luftverteidigungssystem Iris-T SLM aus Deutschland erhalten – die nun zweite dieser Anlagen. Die Lieferung sei erfolgt, bestätigte eine Regierungssprecherin der «Süddeutschen Zeitung». Das von dem Rüstungskonzern Diehl mit weiteren Partnern entwickelte System habe laut Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko geholfen, den Großraum Kiew weit besser zu schützen, so die Zeitung. Die Trefferquote liege laut Klitschko bei 100 Prozent.

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Zum Wochenende wird es wärmer: 20 Grad und mehr

Offenbach (dpa) – Erst noch Schnee in Teilen Deutschlands, dann aber fast überall mehr als 20 Grad: Das Wochenende könnte nach Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) die Wende bringen. Derzeit ströme aus dem Osten noch kältere Luft zu uns, die neben Regen auch wieder Schneefall im Bergland bringe, sagte die Meteorologin Jacqueline Kernn von der Wettervorhersagezentrale in Offenbach. Weiterlesen

Sicherheitsdienste: Cyber-Bedrohung im roten Bereich

Potsdam (dpa) – Deutsche Sicherheitsbehörden sehen die Bedrohungslage im Cyberraum aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine weiterhin sehr angespannt. Angriffe im Zusammenhang mit pro-russischen Akteuren hätten zugenommen, sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, bei einer Konferenz zur Cybersicherheit am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam. «Wir haben aber noch schlimmere Szenarien angenommen.»

Der Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes, Wolfgang Wien, sagte angesichts des Ukraine-Krieges: «Wir müssen davon ausgehen, dass der Konflikt nicht zu Ende ist, und er wird auch nicht schnell zu Ende gehen.» Daher sei mit einer Zunahme von Angriffen zu rechnen. Weiterlesen

Zahl der Piratenangriffe Anfang 2023 auf 30-Jahres-Tief

Hamburg/Berlin (dpa) – Die Zahl der Piratenangriffe auf den Weltmeeren ist zum Jahresbeginn 2023 auf ein 30-Jahres-Tief gesunken. Nach Daten des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) gab es zwischen Januar und März 27 Piratenangriffe und bewaffnete Raubüberfälle auf Schiffe – verglichen mit 37 Vorfällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei wurden 25 Schiffe geentert, berichtete das zur Internationalen Handelskammer (ICC) gehörende Schifffahrtsbüro am Mittwoch. Es handelt sich demnach um die niedrigste Zahl an gemeldeten Vorfällen im Bereich der Piraterie seit 1993. Weiterlesen

Stinktiere aus Tierpark in Weißenfels entlaufen

Aus einem Tierpark in Weißenfels (Burgenlandkreis) sind drei Stinktiere entlaufen. Das teilte die Stadt Weißenfels auf ihrer Facebookseite mit. Wer die Tiere sehe, solle sie nicht anfassen und nicht bedrängen, sondern die Feuerwehr oder Polizei anrufen. Stinktiere seien zwar grundsätzlich nicht angriffslustig, sie sonderten aber ein sehr unangenehm riechendes Sekret ab, wenn sie sich bedroht fühlten. Weiterlesen

Auszubildende im Handwerk verdienen unterdurchschnittlich

Wiesbaden (dpa) – Auszubildende in Gesundheits- und Pflegeberufen haben im vergangenen Jahr überdurchschnittlich viel verdient. Sie kamen im Schnitt auf 1139 Euro brutto im Monat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.

In Luft- und Schifffahrtberufen, wie etwa Fluglotsen oder Schiffbauerinnen, waren es 1054 beziehungsweise 1051 Euro. Im Handwerk lagen die Verdienste mit 901 Euro deutlich niedriger und unterhalb des Gesamtschnitts. Am wenigsten erhielten Auszubildende in Künstlerberufen, wie Musik, Fotografie oder Grafikdesign mit 783 Euro. Weiterlesen

ARD-Serien nicht zu schlagen

Berlin (dpa) – Die ARD-Serien haben am Dienstagabend beim Fernsehpublikum das Rennen gemacht. Die Familienserie «Tierärztin Dr. Mertens» mit Elisabeth Lanz erreichte ab 20.15 Uhr 4,68 Millionen (18,0 Prozent), danach blieben bei der Arztserie «In aller Freundschaft» 4,62 Millionen Zuschauer dran (17,9 Prozent).

Die ZDF-Crimedoku «Mörderische Wahrheit» wollten 2,18 Millionen (8,4 Prozent) sehen. ZDFneo strahlte die Krimireihe «München Mord» mit Bernadette Heerwagen, Marcus Mittermeier und Alexander Held aus und überzeugte damit 1,60 Millionen (6,2 Prozent) zum Einschalten. Weiterlesen

Paus und Lindner: Kindergrundsicherung wird kommen

Berlin (dpa) – Trotz der Differenzen in der Ampel-Koalition über die Kindergrundsicherung sind Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) sicher, dass das Projekt 2025 umgesetzt wird. Paus sagte dem ARD-Magazin «Plusminus», die Kindergrundsicherung sei als «das zentrale sozialpolitische Projekt» im Koalitionsvertrag verankert. Davon hänge auch die Glaubwürdigkeit der Regierung ab. Es gebe «eine riesige Unterstützung in der Bevölkerung». «Und deswegen bin ich sicher: Wir werden das schaffen.»

Finanzminister Lindner sagte dem ARD-Magazin, es gebe noch Differenzen. Aber auch er zeigte sich «sicher, dass die Kindergrundsicherung realisiert werde». Viele Familien beantragten heute die Leistungen nicht, die ihnen zum Beispiel beim Kinderzuschlag zustehen, weil das Verfahren zu bürokratisch sei. Ein künftiges vereinfachtes digitales Verfahren hätte «einen unglaublich großen Nutzen» und werde «mehrere Milliarden Euro zusätzlich an Hilfen für Familien auslösen». Weiterlesen

Tierhaltungslogo kommt weiter voran – Kritik der Opposition

Berlin (dpa) – Das geplante staatliche Tierhaltungslogo für Fleisch im Supermarkt kommt voran. Der Agrarausschuss des Bundestags stimmte dem von Minister Cem Özdemir (Grüne) eingebrachten Gesetzentwurf am Mittwoch mit Änderungen zu, auf die sich die Koalitionsfraktionen verständigt hatten. Die Pflicht-Kennzeichnung für inländische Erzeugnisse soll fünf Haltungskategorien während der Mast vom gesetzlichen Mindeststandard bis zu Bio haben und in einem ersten Schritt in diesem Jahr mit frischem Schweinefleisch starten.

Grünen-Expertin Renate Künast sprach von einem wichtigen Schritt nach jahrelangen Debatten. Die Kennzeichnung sei ein zentraler Baustein für klare Informationen, fairen Wettbewerb in der Tierhaltung und die Ausrichtung am Tierschutz. Das Gesetz sei nur der Anfang und solle auf weitere Tierarten und Verkaufswege ausgeweitet werden. Weiterlesen

«Noch wach?» – Neuer Roman von Stuckrad-Barre

Berlin (dpa) – Bestseller-Autor Benjamin von Stuckrad-Barre hat am Mittwoch seinen mit Spannung erwarteten Roman «Noch wach?» veröffentlicht.

Das Buch mit insgesamt 18 Kapiteln mit Überschriften wie «Jetzt wird’s schmutzig» und «Grauzone» sei zwar «in Teilen inspiriert von verschiedenen realen Ereignissen», heißt es dem fiktiven Werk vorangestellt. Er sei «jedoch eine hiervon losgelöste und unabhängige fiktionale Geschichte». Der Autor habe «ein völlig eigenständiges neues Werk geschaffen». Weiterlesen

Bundesregierung plant «Klimabonus» bei Heizungstausch

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung plant beim Heizungstausch eine neue Förderung. Vorgesehen ist unter bestimmten Voraussetzungen ein «Klimabonus», wie aus einem Förderkonzept hervorgeht. Es lag der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch vor. Darin heißt es, die reformierte Förderung solle die Bürgerinnen und Bürger beim notwendigen Austausch ihrer Öl- und Gasheizungen in Bestandsgebäuden gezielt und bürokratiearm aus Mitteln des Klima- und Transformationsfonds unterstützen.

Ein Volumen wird nicht genannt, es dürfte sich aber um ein Förderprogramm in Milliardenhöhe handeln. In einem Papier heißt es, die Bundesregierung werde in den kommenden Jahren «ausreichende Mittel» bereitstellen. Weiterlesen

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