Umstrittener Pfarrer verzichtet auf Rückkehr in Gemeinde

Ein wegen grenzüberschreitenden Verhaltens beurlaubter katholischer Pfarrer kehrt nicht in seine Gemeinde im Landkreis Cloppenburg zurück. Der Geistliche habe dem zuständigen Bischof von Münster, Felix Genn, seinen Verzicht auf das Amt erklärt, teilte am Freitag ein Sprecher des Offizialats Vechta, des niedersächsischen Teils des Bistums Münster, mit.

Straf- und kirchenrechtlich konnten dem Geistlichen nach Angaben des Bistums keine Vorwürfe gemacht werden. Das Verhalten des Priesters habe aber deutlich den Schutzpflichten eines Seelsorgers widersprochen.

Der Geistliche soll Berichten zufolge mit einer jungen Frau sexuelle Kontakte gehabt und schon vor deren 18. Lebensjahr Körperkontakt gesucht haben. Das Bistum selber äußerte sich zu den Vorwürfen aus Rücksicht auf die Persönlichkeitsrechte des Opfers nicht.

Die betroffene Person wandte sich im November 2021 an die unabhängige Kommission für Anerkennungszahlungen und stellte einen Antrag auf Leistungen in Anerkennung des Leids. Im Mai 2022 entschied die Kommission dann, dass die Frau eine Zahlung im unteren fünfstelligen Euro-Bereich erhalten solle – der Pfarrer muss die Hälfte des Betrags übernehmen.

Bischof Genn hatte den Priester mit Nachdruck zum Verzicht zur Rückkehr in sein Amt aufgefordert. Dazu hatten auch die Beratungsgremien des Bischofs geraten. Die Gremien der betroffenen Gemeinde waren ebenfalls mehrheitlich gegen eine Rückkehr. Einige Gemeindemitglieder hatten aber auch zugunsten des Priesters gestimmt.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen