SGD Nord setzt 257.000 Jungaale in Gewässer ein

Seit dem Jahr 2000 hatten sich die Bestände des europäischen Aals sehr ungünstig entwickelt. Deshalb hat die Europäische Union im Jahr 2007 eine Richtlinie zur Förderung des Aals in europäischen Gewässern erlassen, denn die Aalbestände in den Gewässern Europas sind weiterhin zu gering, um ohne zusätzliche Maßnahmen den Bestand der Aale auf einem guten Niveau zu erhalten. Umso wichtiger ist es, die verbliebenen Bestände zum Beispiel durch Besatzmaßnahmen zu fördern.

Deshalb haben von Mitte Juni bis Juli dieses Jahres Mitarbeitende der Struktur- und Genehmigungsdirektion SGD Nord 257.000 Jungaale in Rhein, Nahe und Lahn eingesetzt. Im Bereich der Nahe und der Lahn ergänzten verschiedene Organisationen der Freizeitfischerei die Bemühungen durch eigne Besatzmaßnahmen. „Erste Erfolge sind inzwischen an den europäischen Küsten zu verzeichnen. Seit Frühjahr 2019 hatte sich beispielsweise das Aufkommen der Glasaale bereits deutlich erhöht“, so SGD Nord Präsident Dr. Ulrich Kleemann.

Von den circa 15-19 cm großen Aalen wurden insgesamt

  • 145.000 in die Mosel und die Saar,
  • 53.000 zwischen Bacharach und Remagen in den Rhein,
  • 45.000 in die Lahn (Taunus/Westerwald),
  • 14.000 in die Nahe (Hunsrück/Eifel),

eingesetzt.

Bereits seit 2008 werden die verschiedenen Maßnahmen von den Rheinanliegerländern Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz durch die SGD Nord umgesetzt.

Weiterhin stellen Wasserkraftanlagen in stauregulierten Flüssen wie zum Beispiel der Mosel oder der Lahn ein Problem für die Aale dar. Die SGD Nord hat deshalb, zusammen mit Wissenschaftlern die durch den Kraftwerksbetreiber RWE Generation SE beauftragt wurden, ein System zur Vorhersage von Aalwanderungen in der Mosel entwickelt. Dieses System befindet sich aktuell im Probebetrieb und wird voraussichtlich im Herbst 2020 Laichwanderungen von Aalen prognostizieren. In den Wander-Zeiträumen soll dann die Nutzung der Turbinen heruntergefahren oder auch für mehrere Stunden völlig ausgesetzt werden, um Schäden der abwandernden Tiere zu minimieren. Mit diesem Konzept und den weiteren Aalbesatzmaßnahen durch die SGD Nord, kann eine deutliche Verbesserung der Aalbestände in unseren Gewässern erreicht werden.

Weitere Infos unter www.sgdnord.rlp.de

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