Rückgang der Wildbienen endlich stoppen!

Vor fünf Jahren haben die Vereinten Nationen den 20. Mai als Weltbienentag ausgerufen, um auf die Bedeutung der Bienen, aber auch auf die kritische Lage ihrer Bestände hinzuweisen. Durch ihre Bestäubungsleistung tragen die Bienen dazu bei, dass die Artenvielfalt erhalten bleibt, dadurch weltweit Feldfrüchte geerntet werden können und so Nahrung für Mensch und Tier gesichert ist. Doch trotz ihrer wichtigen Funktion im Ökosystem ist die Situation der Wildbienen seit Jahren dramatisch.

„Die Wildbienenbestände in Deutschland befinden sich im Sturzflug“, fasst Katja Wiese, Geschäftsführerin der Naturschutzorganisation Naturefund, die alarmierende Situation zusammen. Von mehr als 550 bekannten Bienenarten in Deutschland sind etwa die Hälfte bedroht bzw. schon ausgestorben. Wildbienen und mit ihnen viele andere Insekten finden zu wenig Nahrung, Schutz und Nistplätze in unseren Agrar- und Kulturlandschaften. Innerstädtische Schottergärten oder monotone Agrarflächen sowie ein hoher Einsatz an chemischen Pestiziden und Düngemitteln schränken Lebensraum und Nahrungsvielfalt der Insekten ein und tragen zu ihrem Rückgang bei. Selbst Naturschutzgebiete sind oft noch zu klein, um den Insektenrückgang zu stoppen, und sie liegen oftmals so vereinzelt, dass Insekten, aber auch Reptilien und Schnecken sich nicht zwischen ihnen fortbewegen können, wie eine neue Studie des NABU beschreibt.

„Damit die Wildbienen und viele andere Insekten überleben können, muss unverzüglich gehandelt werden“, fordert Katja Wiese: „Die Lösungen sind bekannt, jetzt gilt es, sie auch umzusetzen: Größere Naturschutzgebiete, mehr Hecken und Brachland auf den Agrarflächen und weniger Pestizideinsatz. Hierzu setzen wir bereits Pilotprojekte mit Landwirten und Kommunen um. Wir brauchen mehr Vielfalt auf Äckern und in städtischen Räumen. Dynamische Agroforst-Projekte erzielen hier bereits sehr gute Ergebnisse.“

In seinen Projekten setzt sich Naturefund bereits seit Beginn an für vielfältige Bepflanzung und den Schutz von Naturräumen ein: Mit der Pflege von Streuobstwiesen, einem Wildbienenacker bei Wiesbaden oder einer Blühwiese im Westerwald sowie Dynamischen Agroforst-Projekten mit verschiedenen Landwirten in Deutschland baut Naturefund Trittsteine für Insekten auf. Auf dem Weg von einem Schutzgebiet zum nächsten finden sie hier genug Nahrung und Schutz und auch ihr genetischer Austausch kann gesichert werden.

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