Rheinland-Pfalz setzt auf Beschäftigungspiloten: 4 Millionen Euro zusätzlich, um Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten aus der Ukraine zu unterstützen

Rheinland-Pfalz hat als erstes Bundesland in Deutschland die Genehmigung der Europäischen Kommission von zusätzlichen Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds erhalten, um die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten aus der Ukraine zu unterstützen. Mit der Entscheidung der Kommission werden die Mittel des laufenden rheinland-pfälzischen Programms für den Europäischen Sozialfonds (ESF) um mehr als 6 Millionen Euro aufgestockt. Rund 4 Millionen Euro wird das Land dabei für den neuen Förderansatz „Beschäftigungspilot für Geflüchtete aus der Ukraine“ einsetzen. Rund 2,2 weitere Millionen Euro fließen darüber hinaus in Projekte, um die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt zu bekämpfen.

„Rheinland-Pfalz hat am schnellsten gehandelt und nun bereits die Genehmigung der zusätzlichen Fördermittel für den ESF erhalten. Wir werden die Mittel dafür einsetzen, um mit dem Förderansatz ,Beschäftigungspilot für Geflüchtete aus der Ukraine‘ in den Landkreisen und kreisfreien Städten ergänzende Strukturen zu schaffen, die die Ausbildungs- und Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten unterstützen. Die Beschäftigungspiloten sollen den Menschen aus der Ukraine ganz pragmatisch dabei helfen, Hürden auf dem Weg zur Arbeitsmarktintegration zu überwinden und Steine aus dem Weg zu räumen. Sie sollen vertrauensvolle Ansprechpartner und Lotsen sein“, betonte Arbeitsminister Alexander Schweitzer.

Das Programm orientiert sich dabei an dem bewährten ESF-Förderansatz „Beschäftigungspilot für Flüchtlinge“, der in Rheinland-Pfalz in den Jahren 2016/2017 erfolgreich durchgeführt wurde. Nun wurde er in Teilen angepasst, um zielgerichteter auf die spezifischen Bedarfe der Geflüchteten aus der Ukraine reagieren zu können. Anders als in den Jahren 2016/2017 werden Geflüchtete aus der Ukraine vor allem privat untergebracht statt in zentralen Aufnahmeeinrichtungen. Überwiegend sind es Frauen mit Kindern, die aus ihrem Heimatland nach Rheinland-Pfalz fliehen.

Die Beschäftigungspiloten sollen die Geflüchteten ganz individuell unterstützen, beispielsweise bei der Suche nach einem Sprachkurs, einem Kitaplatz oder auch bei Behördenbesuchen. Gleichzeitig gilt es, den Menschen aus der Ukraine grundsätzliche Informationen über die Rahmenbedingungen des deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarktes zu vermitteln – auch zu fairen Bedingungen und ihren Rechten. Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, die Kompetenzen der Geflüchteten zu erfassen, Kontakte zu den örtlichen Jobcentern herzustellen und mit den jeweils in der Region vorhandenen Angeboten zur Integration in Ausbildung und Arbeit im Sinne eines Netzwerks zu verknüpfen.

„Die Partnerinnen und Partner rund um den Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz haben für die Geflüchteten aus der Ukraine eine Chancengarantie vereinbart. Der Beschäftigungspilot ist ein wichtiges Instrument, um diese umzusetzen. Ich bin froh und dankbar, dass die Europäische Union die Mittel dafür aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung stellt“, sagte Schweitzer abschließend.

Landkreise und kreisfreie Städte, die Interesse an einer Projektträgerschaft haben, können die Förderanträge seit dem 1. Juni 2022 unter https://eureka.rlp.de/EurekaRLP2020 stellen. Der Start der ersten Projekte ist ab dem 1. Juli 2022 vorgesehen. Ende der Projektlaufzeit ist der 30. Juni 2023.

 

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