Rheinland-pfälzische Wirtschaft wächst um 1,5 Prozent

Die rheinland-pfälzische Wirtschaft ist 2016 ordentlich gewachsen. „Preisbereinigt stieg das Bruttoinlandsprodukt 2016 um 1,5 Prozent“, verkündet der Präsident des Statistischen Landesamtes, Jörg Berres. Die Wachstumsdynamik ließ im Berichtsjahr allerdings nach. Im Vergleich zu Deutschland (plus 1,9 Prozent) und den alten Bundesländern ohne Berlin (plus 1,8 Prozent) fiel das Wachstum etwas niedriger aus.

In jeweiligen Preisen erreichte das Bruttoinlandsprodukt 2016 einen Wert von 139 Milliarden Euro (plus 3 Prozent gegenüber 2015). Der Anteil von Rheinland-Pfalz am deutschen Bruttoinlandsprodukt beläuft sich damit auf 4,5 Prozent.

Ordentlicher Zuwachs in der Industrie

Die Wertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes, das zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung gut ein Viertel beisteuert (Deutschland: 23 Prozent), wuchs preisbereinigt um 1,6 Prozent. Das war zwar ein etwas geringerer Anstieg als in Deutschland (plus 1,9 Prozent). Mit 0,4 Prozentpunkten fiel der Beitrag der Industrie zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum aufgrund des größeren Gewichts aber genauso hoch aus wie im Bundesdurchschnitt.

Die Umsätze der Investitionsgüterproduzenten nahmen mit plus 3,5 Prozent deutlich stärker zu als in Deutschland (plus 1,2 Prozent). Verantwortlich für die unterdurchschnittliche Wertschöpfungsentwicklung war insbesondere die Vorleistungsgüterindustrie, die in Rheinland-Pfalz mehr als die Hälfte der Industrieumsätze generiert (Deutschland: 36 Prozent) und von der Chemischen Industrie dominiert wird. Die Erlöse der Vorleistungsgüterproduzenten gingen 2016 um 2,2 Prozent zurück (Deutschland: minus 1,9 Prozent).

Wertschöpfung im Baugewerbe nimmt zu

Ähnlich wie in der Industrie verlief die Entwicklung im Baugewerbe (Wertschöpfungsanteil: 5 Prozent). Die Bruttowertschöpfung nahm in diesem Bereich um 1,7 Prozent zu und trug damit 0,1 Prozentpunkte zum gesamten Wirtschaftswachstum bei. Der Wertschöpfungszuwachs im Baugewerbe war allerdings deutlich geringer als in Deutschland (plus 2,8 Prozent).

Die Umsätze stiegen im Ausbaugewerbe um 3,9 Prozent und im Bauhauptgewerbe um 3,8 Prozent; sie erreichten damit jeweils einen neuen Höchststand. Die Bundesentwicklung war im Bauhauptgewerbe mit einem Plus von 7,5 Prozent noch deutlich besser. Impulse kamen in Rheinland-Pfalz 2016 vor allem aus dem Wohnungs- und Straßenbau (plus 15 bzw. plus 6,9 Prozent). Im gewerblichen Tiefbau und im öffentlichen Hochbau gingen die Erlöse dagegen zurück (minus 6,9 bzw. minus 3,3 Prozent).

Wertschöpfungsanstieg auch in den Dienstleistungsbereichen

Die Dienstleistungsbereiche, die 64 Prozent der gesamten Wertschöpfung erwirtschaften, verzeichneten ein Wachstum um 1,4 Prozent (Deutschland: plus 1,9 Prozent). „Damit trugen die Dienstleistungen 0,9 Prozentpunkte zum Wirtschaftswachstum bei“, so Präsident Berres. Den größten Zuwachs verzeichnete wie in den beiden Jahren zuvor der Teilsektor „Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“. Im Berichtsjahr stieg die Wertschöpfung preisbereinigt um 2,9 Prozent und damit etwas mehr als in Deutschland (plus 2,5 Prozent). Dabei entwickelte sich der Abschnitt „Information und Kommunikation“ mit einem Plus von 3,1 Prozent etwas besser als der Unterbereich „Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe“ (plus 2,9 Prozent).

Im Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen“ verlief die Entwicklung dagegen etwas ungünstiger als im Bundesdurchschnitt (plus 1,2 Prozent; Deutschland: plus 1,6 Prozent). Zurückzuführen ist das Wachstum insbesondere auf die Unternehmensdienstleister, die ein Plus von 2,6 Prozent erzielten. Im Grundstücks- und Wohnungswesen nahm die Wertschöpfung dagegen nur um 0,8 Prozent zu und die Finanz- und Versicherungsdienstleister verzeichneten sogar einen Rückgang um 0,6 Prozent.

Deutlich geringer als in Deutschland war das Wachstum im Bereich „Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit“ (plus 0,3 Prozent; Deutschland: plus 1,6 Prozent). Einer der Gründe für die schwache Entwicklung in diesem Dienstleistungsbereich ist die im Vergleich zu Deutschland unterdurchschnittliche Zunahme der Beschäftigung und der Arbeitnehmerentgelte (Rheinland-Pfalz: plus 3,1 Prozent; Deutschland: plus 4,4 Prozent).

 

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