Kreditkarte: Leistungen und Anforderungen sollten passen

Die Nutzung einer Kreditkarte ist heute beinahe ein Standard. Je nachdem, was gekauft oder bestellt wird, ist die Kreditkarte sogar das einzige Mittel der möglichen Wahl. Werbeanzeigen in den sozialen Netzwerken sind beispielsweise nur mit Kreditkarten möglich. Aber welche Kreditkarte ist für wen sinnvoll? Das kommt darauf an, wie dieser Artikel zeigt.

Abbildung 1: Kreditkarten werden heute häufig genutzt – doch welche Modelle lohnen sich für wen? Bildquelle: @ Rupixen.com / Unsplash.com

Grundlage: Modelle vergleichen

Vergleiche sind wohlbekannt und sie werden gerne genutzt. Das sollte auch auf die Wahl einer Kreditkarte zutreffen, denn nicht nur lassen sich bei ihr einige Euro sparen, auch der Umfang der Leistungen wird über einen Kreditkarten Vergleich sichtbar. Es geht um:

  • Leistungen – was kann diese Kreditkarte leisten? Grundsätzlich steht die Akzeptanz im Mittelpunkt, denn eine Kreditkarte, die nur in einem Teil der Geschäfte akzeptiert wird, ist im Alltag uninteressant. Wer gerne reist, der sollte auf die Leistungen im Ausland schauen.
  • Kosten – wie wird abgerechnet und welche Kosten fallen für die Nutzung an? Gibt es eine generelle Bearbeitungsgebühr, die stets erhoben wird? Unter welchen Konditionen kann Bargeld abgehoben werden – und ist das auch im Ausland möglich?

Wurde nun in der ersten Übersicht ein Favoritenstamm gebildet, so kann der eigentliche Vergleich unter Berücksichtigung der eigenen Vorstellungen beginnen.

Für den Basisbenutzer: Möglichst niedrige Kosten

Der Basisnutzer beschreibt die Personen, die zwar eine Kreditkarte haben und sie zwischendurch nutzen, die aber sonst oft auf ihre normale Girokarte oder andere Zahlungsmittel zurückgreifen. Letztendlich handelt es sich also um einen Gelegenheitsnutzer, für denen ganz andere Merkmale im Vordergrund stehen:

  • Allgemeine Kosten – es gilt: So niedrig wie möglich. Eine Jahresgebühr sollte die Kreditkarte nicht veranschlagen, unabhängig vom jährlichen Umsatz. Wird die Karte ein Jahr nicht genutzt, so entstehen keine Kosten. Die Abrechnungskosten liegen ebenfalls auf einem geringen Niveau.
  • Bargeldabhebung – es sollte über die Karte kostenlos Bargeld an Automaten, doch auch in Geschäften abgehoben werden können. Hinsichtlich der Abholung ist wichtig, ob es spezielle Anbindungen oder Vorgaben gibt. Eigentlich dienen Kreditkarten dazu, an jedem Geldautomaten Bargeld abheben zu können, manchmal werden die Abholmöglichkeiten aber eingeschränkt.
  • Urlaub – auch im Urlaub sollte für die Nutzung der Kreditkarte keine Nutzungsgebühr entstehen. Diesbezüglich ist gezielt auf die Bargeldabholung zu achten, denn auch sie sollte im Ausland keine Gebühren verursachen. Achtung: Die Regelungen beziehen sich nicht selten nur auf den europäischen Raum.

Der Reisende: Volle Leistung auf Reisen

Viel- oder Geschäftsreisende stellen an Kreditkarten abweichende Ansprüche als der gewöhnliche Urlauber. Da sich die Reisenden viel im Ausland aufhalten, ist die Nutzung der Kreditkarte absolut üblich. Je nach Reiseziel ist es ohnehin gängig, dass die Kreditkarte genutzt wird. Aber was ist für Vielreisende wichtig?

  • Keine Gebühren – und dies gilt nun weltweit. Die Nutzung der Kreditkarte darf weltweit keine Nutzungsgebühr verursachen, andererseits ist die Kreditkarte schnell teuer.
  • Bargeldabhebung – auch hier dürfen keine Gebühren weltweit anfallen, wenn das Geld in der jeweiligen Landeswährung abgehoben wird.
  • Besondere Leistungen – viele Kreditkarten für Vielreisende gibt es mit speziellen Sonderleistungen. Versicherungen sind teils mit inkludiert oder günstig zubuchbar, je nach Anbieter gibt es Rabatte auf Flug- und Hotelbuchungen, andere bieten Bonusprogramme.

Bei der geplanten weltweiten Nutzung ist die Akzeptanz der Karte sehr wichtig. Vor der Beantragung sollten sich Reisende gut informieren und prüfen, ob die Akzeptanz wirklich ausgezeichnet ist. Anderenfalls kann es nämlich vorkommen, dass man die Kreditkarte in den USA einsetzen will und feststellt, dass sie nicht angenommen wird – das ist natürlich ein Fiasko.

Special Interest und Co-Branding-Kreditkarte

Früher war von Gold, Platin oder Schwarz die Rede. Das waren Kreditkarten, die sich an dem Kunden insoweit orientierten, dass seine Kreditkartennutzung und das Einkommen das Kartenaussehen mitbestimmten. Auch heute gibt es diese Karten noch, doch gibt es weitaus mehr gebrandete Karten:

  • Fußballverein – so mancher der großen Fußballvereine bietet Fans eine eigene Kreditkarte an. Sie verspricht Rabatte auf Tickets oder Merchandise und zeigt deutlich, dass der Inhaber ein Fan ist.
  • Geschäfte – große Ketten und Onlineshops bieten über Co-Brandings eigene Kreditkarten. Die Karten lohnen sich für all diejenigen, die sehr häufig in den Shops einkauft. Je nach Anbieter gibt es die Unterschiede, dass wahlweise nur Punkte im eigenen Shop erwirtschaftet werden, oder aber, die Karte bringt auch in anderen Geschäften Bonuspunkte oder Rabatte mit sich. Wie bei üblichen Bonuskarten sollten Branding-Karten gut durchleuchtet werden, denn sie haben nur einen Nutzen, wenn auch die teilnehmenden Geschäfte genutzt werden. Anderenfalls sind übliche Kreditkarten oft günstiger.
  • Prepaid – dies ist keine echte Kreditkarte, doch kann sie so genutzt werden. Zu den Special Interests zählt sie, da sie das Interesse der Sicherheit voll und ganz erfüllt. Die Karten werden mit einem Guthaben aufgeladen und können nun als normale Kreditkarte genutzt werden. Das Guthaben ist immer wieder aufladbar. Diese Kreditkarten können sich als erste Kreditkarte eignen, da sich sehr gut nachvollziehen lässt, was mit dem Guthaben geschieht. Zudem bietet sie sich im Urlaub als Notfallreserve an: Sollte die übliche Kreditkarte gestohlen werden, so bleibt das Geld der Notfallkarte erhalten. Selbst wenn diese verlorengeht, so können Diebe nur auf das Guthaben zugreifen.

Bei sämtlichen Branding- und Special-Karten müssen Kreditkartennutzer akzeptieren, dass sie selbst keinen wirklich Einfluss auf die hinter der Kreditkarte stehende Bank haben. Sie selbst haben nur den Vertrag mit dem Herausgeber, also dem Geschäft. Das merken gerade Nutzer von ADAC- und Amazon-Kreditkarten, denn der Vertrag mit der Bank wurde aufgelöst. Bei welcher Bank die Kreditkarte künftig laufen wird, ist noch nicht sicher.

Abbildung 2: Es existiert nicht die eine beste Kreditkarte, sondern es kommt auf die Art der Nutzung an. Bildquelle: @ Stephen Phillips / Unsplash.com

Fazit – auch bei Kreditkarten gut hinschauen

Zugegeben, viele Bürger schaffen sich ihre erste Kreditkarte an, weil sie für einen Einkauf oder für eine Buchung notwendig ist. Inwieweit nun sorgsam verglichen wird, darf jeder für sich entscheiden. Dabei ist es sehr wichtig, die Leistungen und Konditionen der Kreditkarte gut zu prüfen und auch nachzuhaken, was sie eigentlich wirklich kann. Es ist sehr ärgerlich, wenn die Nutzung zwar kostenfrei ist, nicht aber im Ausland. Wer nun an der niederländischen oder tschechischen Grenze lebt und über die Grenze spaziert um einzukaufen, der kann ein böses Erwachen erleben.

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