Gefährdung der Bevölkerung durch Umweltverschmutzung

Bad Neuenahr-Ahrweiler (dpa/lrs) – Nach den verheerenden Überschwemmungen an der Ahr sieht der Krisenstab eine Gefährdung der Bevölkerung durch die Umweltverschmutzung. Es gehe dabei um die Verunreinigung von Wasser und Schlämmen durch Kraftstoffe, Fäkalien und Chemikalien: «Die Menschen müssen sich weiterhin sehr vorsichtig verhalten im Umgang mit Schlämmen und anderen Dingen», sagte der Leiter des Krisenstabes, Thomas Linnertz, am Donnerstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler. «Es sind natürlich auch Stoffe aus irgendwelchen Lagern ausgelaufen.» Als Beispiel nannte er Pflanzenschutzmittel.

Er forderte die Menschen deshalb auf, Handschuhe und Schutzkleidung zu tragen und sich die Hände zu waschen. Es werde auch Boden untersucht. «Damit wird man sich vermutlich noch längere Zeit auseinandersetzen müssen», sagte er.

Um ausgetretenes Öl aufzunehmen, sollen nun in verunreinigten Gebieten Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) ausrücken. Nach einer Erkundung in den Kellern der Häuser könnte Öl-Wasser-Gemisch vor Ort entnommen und abtransportiert werden, sagte Stephan Brust von der Feuerwehrschule Würzburg. Geplant seien zehn Teams, die pro Stunde 90.000 Liter absaugen könnten.

Insgesamt seien derzeit knapp 6000 Helfer des Katastrophenschutzes, der Feuerwehr, des THW, der Polizei und Bundeswehr im Einsatz, teilte der Krisenstab weiter mit. In der Gesamtlage sei nun eine «gewisse Stabilität erreicht», sagte Linnertz. «Im Mittelpunkt steht weiterhin das Aufräumen.»

«Noch recht prekär» sei die Lage jedoch in der Verbandsgemeinde Altenahr und in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort seien die Zerstörungen am größten gewesen. In der Verbandgemeinde Altenahr erfolge die Versorgung der Bevölkerung weiter über Wassertanks und Stromgeneratoren.

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