Die Kirche muss im Ort bleiben

Sanierung der Preister Filialkirche geht voran

Trier/Preist – Seit 150 Jahren ist die Filialkirche St. Cäcilia ein wichtiger Ort für die Menschen in Preist. Aus diesem Grund sanieren ehrenamtliche Helfer derzeit mit Hochdruck ihren baufälligen Innenraum. Am Wochenende lockte es einige neugierige Besucher und Besucherinnen auf die Baustelle, die sich einen Überblick über den Fortschritt der Arbeiten verschafften.

„Ich wurde hier getauft, habe hier geheiratet, meine drei Kinder hier taufen lassen“, sagt eine 73-jährige Preisterin. Wie viele andere verbinde sie etliche schöne Erinnerungen mit der Kirche. Schon deshalb müsse sie erhalten bleiben, findet die Seniorin. Damit das gelingt, zeigen viele Ortsansässige eine große Hilfs- und Spendenbereitschaft. Zehn bis 15 Ehrenamtliche kommen sogar regelmäßig samstags vorbei, um tatkräftig mit anzupacken. „Sie sind mit Herzblut dabei“, weiß Bernhard Plein, Küster, Pfarrgemeinderatsvorsitzender und Ansprechpartner vor Ort. „Morgens, mittags, abends – Stille. Die Leute fragen mich schon, wann endlich wieder die Glocken läuten. Das fehlt ihnen.“ Dabei seien viele von ihnen gar keine Kirchgänger, nicht katholisch oder gar nicht gläubig, erklärt er. „Sie engagieren sich, weil es ihnen Spaß macht, weil es ein Dienst an der Gemeinschaft ist und weil die Kirche eben zu Preist gehört.“ So auch ein pensionierter Lehrer aus dem Ort: Er habe mit der katholischen Kirche nicht mehr viel zu tun, er sei in den vergangenen Jahren zu oft enttäuscht worden. „Ich mache hier mit, weil die, die sich engagieren, meine Freunde sind. Ich bin zugezogen und möchte mich in der Gemeinde einbringen.“

Ohne Spenden geht es nicht

Vor rund 60 Jahren wurde das Gebäude zuletzt saniert. Das habe man dem Innenraum nun angesehen: morsche Holzbänke, ein rissiges Gewölbe und Farbe, die von den Wänden abblättert. Eine Gruppe von ehrenamtlichen Helfern hat sich deswegen im letzten Jahr zur Aufgabe gemacht, diese Mängel zu beheben. In Eigenleistung räumten sie den Innenraum aus und bereiteten ihn für die weiteren Arbeiten vor, die teilweise von beauftragten Fachfirmen vorgenommen werden müssen. Kürzlich erfolgte die Sicherung des brüchigen Gewölbes, aktuell widmen sich die Ehrenamtlichen dem Innenanstrich, aber aufgrund der aktuellen Teuerungen steigen die Materialkosten immer höher. Deshalb sind die Preister auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. Interessierte können sich zum Beispiel eine oder mehrere Wandflächen aussuchen, deren Anstrich sie finanzieren möchten. Für ihre Spende erhalten sie im Gegenzug eine Patenschaftsurkunde.

Das Sprichwort „Die Kirche im Dorf lassen“ hat mit den Sanierungsarbeiten in St. Cäcilia eine ganz neue Bedeutung bekommen. Die Helfer auf der Baustelle sind sich über ihre Motivation einig und auch alle anderen Preister pflichten ihnen bei: Die Kirche muss im Ort bleiben.

Wer die Arbeiten finanziell oder ehrenamtlich unterstützen möchte oder weitere Informationen sucht, kann sich an das Katholische Pfarramt der Pfarreiengemeinschaft Speicher unter Tel.: 06562-930930 oder www.pfarreiengemeinschaft-speicher.de wenden. Spendenkonto: Katholische Kirchengemeinde Auw an der Kyll, IBAN: DE15 5865 0030 0007 6021 96, Stichwort: Kirche Preist. (ia)

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen