Bonus-Dividende im Jubiläumsjahr der Raiffeisenbank Eifeltor eG

Generalversammlung der Raiffeisenbank Eifeltor eG zieht Schlussstrich unter Geschäftsjahr 2021

v. l. n. r. Ralf Ockenfels, Elmar Franzen, Martin Schopps, Günter Urwer und Thomas Welter

Kaisersesch, Lutzerath, Kehrig, Rheinbach. Die Raiffeisenbank Eifeltor eG hat am 23. Juni 2022 in der Sporthalle in Kaisersesch im Rahmen der Generalversammlung auch bilanztechnisch einen Schlussstrich unter das für die Bank erfolgreich verlaufende Geschäftsjahr 2021 gezogen. Vorstand und Aufsichtsrat wurde Entlastung erteilt. Mit einer Basis-Dividende in Höhe von drei Prozent und einer Jubiläums-Bonus-Dividende von 1,50 Prozent werden die rund 7.500 Mitglieder am erwirtschafteten Bilanzgewinn beteiligt. Zudem werden die Rücklagen gestärkt.

Im Namen des Aufsichtsrates und des Vorstandes hieß Aufsichts-ratsvorsitzender Günter Urwer aus Binningen zunächst die Teilnehmer der Generalversammlung herzlich willkommen. Urwer ging anlässlich des diesjährigen Jubiläums dabei auch auf die Entwicklung der Bank in den letzten 150 Jahren ein. „Vor 150 Jahren waren die wirtschaftlichen Rahmendaten schlecht. Hungersnot und Missernten prägten das Leben der Menschen in unserer Heimat. Viele verließen die Eifel, um zum Teil in weiter Ferne ihr Glück zu suchen. Aber die Idee von Friedrich Wilhelm Raiffeisen half den Menschen ihre Not zu überwinden. „Was einer alleine nicht schafft – das schaffen viele“, so lautet die Leitidee von Raiffeisen. Und diese Idee hat uns in den letzten 150 Jahren durch so manche Krise geholfen: zwei Weltkriege, einige Währungsreformen und diverse Wirtschaftskrisen hat unsere Bank gemeistert. Dabei geht es um Hilfe zur Selbsthilfe. Für uns stehen die Menschen und ihre finanziellen Themen im Mittelpunkt. Bei uns arbeiten Menschen für Menschen. Deswegen möchte ich mich bei allen für ihren Einsatz für unsere Bank, für die Mitglieder und Kunden und für unsere Region bedanken. Der Dank geht an die aktuellen und ehemaligen Mitglieder der Aufsichtsräte und Vorstände der Bank und alle ihre Vorgängerinstitute, aber vor allen Dingen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich täglich – jeder an seiner Stelle – für die Menschen einsetzen und eingesetzt haben. Wir können gemeinsam stolz auf das Erreichte sein,“ führte Urwer zum Jubiläumsfest aus.

Vor der Vorstellung des Zahlenwerks aus der Jahresbilanz 2021 durch Bankvorstand Thomas Welter referierte zuerst Vorstandskollege Ralf Ockenfels über die im Jahr 2021 durchgeführte Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Kehrig eG. „Unser gemeinsames Ziel ist es, Ihnen einen qualitativ und quantitativ noch besseren Service zu bieten. Der Fusionsbeschluss liegt nun 12 Monate zurück und wir haben gewissermaßen die Bewährungsprobe unserer Bankenehe bestanden. Bereits drei Monate nach der Mitglieder-Zustimmung sind beide Genossenschaftsbanken formaljuristisch zu einer neuen Bank verschmolzen und die elektronischen Systeme in der sogenannten „technischen Fusion“ zusammengeführt worden,“ blickte Ockenfels auf die vergangenen Monate zurück.

Das Vorstandsmitglied Elmar Franzen ging auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Allgemeinen und auf die aktuelle Situation auf dem Bankenmarkt im Besonderen ein. Die Folgen der Corona-Pandemie auf die Menschen und Unternehmen seien noch lange nicht vollständig verarbeitet, da ziehen mit dem Ukraine-Krieg schon wieder neue dunkle Wolken über dem wirtschaftspolitischen Himmel auf. Die von der EZB eingeleitete Zinswende sei wichtig und richtig. Die Inflation würde „noch lange anhalten“, so Franzen: „Die Bauzinsen sind bereits deutlich gestiegen. Dies ist für das Ergebnis unserer Raiffeisenbank eine gute Nachricht. Für unsere Kunden ist dies jedoch keine gute Nachricht, weil die steigenden Zinsen auch auf deutlich gestiegene Baukosten treffen. Wir werden sehr aufmerksam beobachten, wie sich die Dinge entwickeln werden. Unsere Raiffeisenbank ist gut für die Zukunft gerüstet, auch wenn der Wind noch rauer blasen wird“, erklärte Franzen. Er ging in seinem Bericht auch auf die Schließung von drei Filialen ein. „Die Corona-Pandemie hat uns allen in den letzten beiden Jahren schon viel abverlangt. In vielen Bereichen hat diese Zeit Veränderungen beschleunigt, die sich in den nächsten Jahren eh eingestellt hätten. So hat sich die Kundenfrequenz in unseren Filialen nochmals deutlich reduziert.

v. l. n. r. Werner Schaub, Elmar Franzen, Franz-Josef Martini, Ralf Ockenfels, Hans-Albert Schwall, Willi Kerzmann, Günter Urwer, Franz-Hermann Deres und Thomas Welter

Der Trend der letzten Jahre zu mehr Online-Banking und zum telefonischen Kundenservice hat sich nochmals deutlich verstärkt. Diese Entwicklung wäre in den nächsten zehn Jahren ohnehin eingetreten. Jetzt ist sie jedoch in zehn Monaten erfolgt. Auf diese Situation mussten wir reagieren und haben drei Filialen geschlossen. Auf der anderen Seite haben wir den telefonischen Service verstärkt und im Bereich Online- und Mobile-Banking haben wir sukzessive neue Angebote für die Kunden herausgebracht. Die Filialen in Faid, Forst und Landkern hatten wir alle auf einen modernen Standard gebracht und für die Zukunft aufgestellt. Doch leider hat die Kundenfrequenz in allen Filialen so deutlich abgenommen, dass wir die Standorte nochmals konzentrieren mussten. Die Bargeldversorgung ist jedoch weiterhin über externe Automaten auch in diesen drei Orten sichergestellt“, erklärte Franzen.

Anschließend berichtete Bankvorstand Welter über das insgesamt zufriedenstellend verlaufende Geschäftsjahr 2021 und legte den Jahresabschluss 2021 vor. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 2,6 Prozent auf 399 Millionen Euro. Die bilanziellen Kundenkredite stiegen um 3,6 Prozent auf 225 Millionen Euro. Insgesamt sind die herausgelegten und vermittelten Kredite um 6,6 Prozent auf 316 Millionen EUR gestiegen. Bei den Kundeneinlagen konnte die Bank mit einem Plus von 2,3 Prozent auf 311 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr abschließen. Das Kundenvermögen bei der Raiffeisenbank und ihren Verbundpartnern lag im vergangenen Jahr zusammengefasst bei 413 Millionen Euro, ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Eigenmittel konnten im Jahr 2021 wiederum spürbar aufgestockt werden. Die gesamten Eigenmittel wuchsen so um rund 2,8 Prozent auf 45 Millionen Euro. Die Raiffeisenbank Eifeltor kann einen Jahresüberschuss nach Steuern von 412 TEUR ausweisen. Dieses Ergebnis liegt auf dem Niveau des Vorjahres.

Im Bericht über die gesetzliche Prüfung gab es durchweg keinerlei Beanstandungen. Wieder in den Aufsichtsrat gewählt wurden Felix Esper aus Kliding, Walter Hammes aus Lutzerath, Frank Wissel aus Müllenbach und Günter Urwer aus Binningen.

Das ehemalige Vorstandsmitglied der ehemaligen Raiffeisenbank Kehrig, Willi Kerzmann aus Rheinbach, erhielt die Ehrennadel in Gold des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen (GV). Der Abteilungsleiter Prüfung und Betreuung Banken des GV, Franz-Hermann Deres, überreichte die Ehrennadel für über 25-jähriges besonderes Engagement für die Genossenschaftsidee.

Eine Ehrennadel des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes (DGRV) erhielten Franz-Josef Martini aus Kehrig, Werner Schaub aus Brohl und Hans-Albert Schwall aus Kehrig für jeweils über 25 Jahre Tätigkeit im Aufsichtsrat.

Günter Urwer gratulierte den Geehrten, bevor er den offiziellen Teil der Generalversammlung schloss und ein Highlight des Abends ankündigte.

Martin Schopps, bekannter Comedian aus dem Kölner Karneval, unterhielt die Mitglieder und Gäste mit seinem hervorragenden Bühnenprogramm, bei dem kein Auge trocken blieb und der Künstler mit viel Applaus belohnt wurde.

Der Abend klang dann mit einem Stehempfang und Imbiss bei guten Gesprächen der Mitglieder aus.

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