Arbeitsmarkt in der Region Trier sendet deutliche Frühlingssignale

  • 637 Menschen in der Region Trier arbeitslos
  • Arbeitslosenquote sinkt auf 4,1 Prozent

Die Frühjahrsbelebung ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Mit 11.637 Arbeitslosen sind Ende März deutlich weniger Männer und Frauen auf Jobsuche als im Februar. Die Arbeitslosenquote sinkt von 4,4 auf 4,1 Prozent. Erfreulich ist auch die Verbesserung  gegenüber dem Vorjahr. Im März 2016 waren bei einer Quote von 4,3 Prozent 12.102 Menschen ohne Job.

Heribert Wilhelmi, Leiter der Agentur für Arbeit Trier, nennt zwei Gründe für die positive Entwicklung. Der erste beschreibt die alljährliche Frühjahrsbelebung: „Steigende Temperaturen kurbeln in jedem Jahr das Geschäft auf dem Bau und in der Gastronomie an. Mitarbeiter werden verstärkt eingestellt.“ Der zweite Indikator gibt jedoch Aufschluss über die Gesamtverfassung des Marktes: „Die Winterarbeitslosigkeit ist in den vergangenen Monaten auf einem bemerkenswert niedrigen Niveau verharrt. Firmen haben trotz des zeitweise frostigen Wetters vergleichsweise wenig Beschäftigte entlassen. Sie versuchen vielmehr Personal dauerhaft zu halten“, so Wilhelmi. „Das erste Quartal bescherte uns einen dementsprechend guten Start ins Jahr.“

Die robuste Arbeitsmarktlage spiegelt sich in der Einstellungsbereitschaft der Unternehmen wider. 4.456 Stellenangebote registriert momentan der Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter. 1.392 neue Jobs wurden alleine in den letzten vier Wochen gemeldet. Damit befindet sich die Arbeitskräftenachfrage weiterhin auf einem hohen Stand, fällt allerdings mit einem Rückgang von 0,9 Prozent leicht unter das Niveau des Rekordjahres 2016. Besonders viele Jobangebote stehen den hiesigen Arbeitsuchenden in der Zeitarbeit  mit 1.284 Ausschreibungen zur Verfügung. In dieser Branche herrscht generell viel Fluktuation. Aber auch im verarbeitenden Gewerbe (527 Angebote), der Gastronomie (444 Offerten) und dem Handel (402 Ausschreibungen) gibt es gute Beschäftigungschancen.

In einer Branche zeigt sich allerdings ein deutlicher Stellenrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Mit 105 aktuellen Ausschreibungen ist das Jobangebot in der öffentlichen Verwaltung um 77 Prozent gefallen. Diese Entwicklung stehe mit der Flüchtlingszuwanderung in Zusammenhang, sagt Heribert Wilhelmi: „Im vergangenen Jahr haben alle Verwaltungen und Einrichtungen, die mit geflüchteten Menschen zu tun hatten, zusätzliches Personal eingestellt. Diese Einstellungswelle ist nun vorbei. Angebote für Geflüchtete haben sich vielerorts etabliert.“

Ausbildungsmarkt

Jedes Jahr im März werfen die Statistiker der Bundesagentur für Arbeit erstmals einen Blick auf das laufende Ausbildungsjahr, das von Oktober 2016 bis September 2017 dauert. In der ersten „Halbzeit“ haben sich 2.695 ausbildungssuchende Jugendliche an die Berufsberatung der Arbeitsagentur gewandt – 13 mehr als im Vorjahr. Auch die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist ungebrochen hoch, denn die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen übersteigt deutlich die der Bewerber. 3.363 freie Lehrstellen in der Region Trier verzeichnet die Agentur für Arbeit seit Oktober vergangenen Jahres. 2.114 Ausbildungsplätze sind aktuell noch zu haben – rund sechs Prozent mehr als März 2016. „Zwar sind die Berufsaussichten für junge Leute derzeit hervorragend, sie sollten sich dennoch nicht zu lange Zeit lassen bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz“, empfiehlt Arbeitsagenturchef Heribert Wilhelmi. „Jetzt bietet sich noch die Gelegenheit bei einem Praktikum in Firmen hinein zu schnuppern und zu entscheiden, welcher Beruf zu einem passt. In den nächsten Wochen schließen allerdings immer mehr Unternehmen ihre Bewerberauswahl ab und vergeben die begehrten Lehrstellen.“

Besonders gut sind die Chancen in diesem Sommer noch eine Lehrstelle zu ergattern in der Hotellerie und Gastronomie, in einzelnen Bau- und Handwerksberufen, wie zum Beispiel des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, sowie in den Verkaufsberufen des Lebensmittelhandwerks.

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

Arbeitslosigkeit und Bewegungsdaten

Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Weniger Zugänge als Abgänge weisen auf eine sinkende Arbeitslosigkeit hin.

In der Region Trier waren im März 11.637 Menschen arbeitslos gemeldet, 793 weniger als im Februar, und 465 weniger als im März 2017. Die Arbeitslosenquote beträgt jetzt 4,1 % und hat sich im Vergleich zum Vormonat um 0,3 und zum Vorjahresmonat um 0,2 Prozentpunkte verringert.

In den letzten vier Wochen mussten sich 2.944 Frauen und Männer neu oder erneut arbeitslos melden. Im Vergleich zum Vormonat sind das 683 Personen weniger. Demgegenüber stehen 3.726 Frauen und Männer, die in dieser Zeit ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten.

Stellenangebote

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im März insgesamt 1.392 freie Arbeitsstellen gemeldet, 229 Stellen mehr als im Februar. Insgesamt gibt es derzeit 4.456 freie Jobangebote.

Besonders gut sind die Chancen, eine neue Stelle zu finden, in der Zeitarbeit mit 1.284 Angeboten, im verarbeitenden Gewerbe mit 527 offenen Stellen sowie im Gastgewerbe mit derzeit 444 freien Jobs. Im Handel und dem Gesundheits- und Sozialwesen stehen die Chancen auf eine neue Arbeitsstelle mit 402 bzw. 359 gemeldeten freien Stellen ebenfalls sehr gut.

Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer

Aktuell sind 6.485 Männer und 5.152 Frauen in der Region arbeitslos gemeldet, darunter 1.360 Jüngere bis einschließlich 24 Jahre, 3.954 Ältere der Generation der über 50-Jährigen und 2.508 Ausländer. Besonders die Anzahl arbeitsloser Männer ist im Vergleich zum Vormonat gesunken – nämlich um 591 Personen.

Blick in die einzelnen Regionen

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Der Landkreis Bernkastel-Wittlich ist wegen der großen Anzahl saisonabhängiger Gastronomiebetriebe traditionell besonders vom Wintereinbruch auf dem Arbeitsmarkt betroffen. Da ein Großteil der Betriebe mit dem beginnenden Frühjahr wieder verstärkt einstellt, sinkt die Zahl der Arbeitslosen stärker als in den übrigen Landkreisen. Aktuell sind 169 Menschen weniger arbeitslos als im Februar, insgesamt jedoch noch 2.530 Menschen. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,1 Prozent und ist damit zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte gesunken. Unter den aktuell 1.357 arbeitslosen Männern und 1.173 arbeitslosen Frauen befinden sich 274 Jüngere unter 25 Jahren, 954 Ältere über 50 Jahren und 580 Ausländer.

Kreis Vulkaneifel

Im Vulkaneifelkreis sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 116 auf insgesamt 1.568. Dies sind jedoch im Vergleich zum Vorjahresmonat 5 Menschen mehr. Die Quote sinkt damit um 0,4 Prozent auf 4,7 Prozent. Unter den derzeit 873 arbeitslosen Männern und 695 arbeitslosen Frauen befinden sich 176 Jüngere unter 25 Jahren, 552 Ältere über 50 Jahren und 303 Ausländer.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Arbeitslosigkeit im März im Vergleich zum Vormonat um 114 Menschen gesunken, jedoch im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21 gestiegen. 1.710 Menschen, 966 Bürger und 744 Bürgerinnen, sind derzeit auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent; mit dem Landkreis Trier-Saarburg der niedrigste Wert in der Region.

Stadt Trier

3.179 Triererinnen und Trierer sind aktuell auf Jobsuche, 178 weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote sinkt von 5,8 auf 5,5 Prozent. Sie bleibt damit weiter deutlich unter dem Niveau des Vorjahres von 6,0 Prozent.932 Bürgerinnen und Bürger der Moselstadt mussten sich im vergangen Monat arbeitslos melden, 1.103 haben einen Weg aus der Arbeitslosigkeit gefunden. Unter den 1.822 arbeitslosen Männern und 1.357 arbeitslosen Frauen befinden sich 384 Jüngere unter 25 Jahren, 941 Ältere über 50 Jahren und 670 Ausländer.

Landkreis Trier-Saarburg

Auch im Landkreis Trier-Saarburg sinkt die Zahl der Arbeitslosen. 2.650 Menschen sind derzeit arbeitslos gemeldet, 112 weniger als im Februar und 193 weniger als im Vorjahresmonat. Aktuell sind noch 1.467 Männer und 1.183 Frauen arbeitslos gemeldet. Die Quote sinkt zum Vormonat um 0,2 und zum Vorjahresmonat um 0,3 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Unter den 2.650 Arbeitslosen befinden sich 310 Jüngere unter 25 Jahren, 917 Ältere über 50 Jahren und 554 Ausländer.

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