An den Schulen in Rheinland-Pfalz brodelt es

Junge Lehrer finden in Rheinland-Pfalz keine Stellen, Hochschulabsolventen keinen Platz im Referendariat, gleichzeitig ist der Unterrichtsausfall in Rheinland-Pfalz nach wie vor hoch, kleine Schulen sind in ihrer Existenz bedroht und es gibt einen großen Investitionsstau in der Digitalisierung an den Schulen im Land.

Anlässlich dieser Entwicklungen erklären der Landesvorsitzende der Jungen Union (JU) Rheinland-Pfalz Johannes Steiniger MdB und deren bildungspolitischer Sprecher Jens Münster:

„In Rheinland-Pfalz gibt es in dieser Woche für die Schüler Halbjahreszeugnisse. Wenn wir Bildungsministerin Hubig ein Zeugnis ausstellten, wäre ihre Versetzung mehr als gefährdet. Aber von Einsicht oder gar Besserung gibt es keine Spur. Man fährt im Bildungsministerium weiterhin ohne Ziele auf Sicht und hält die eigenen Bemühungen auf Sparflamme. Die Folge: Lehrer, insbesondere die jüngeren, wandern in Scharen nach Hessen, Baden-Württemberg und NRW ab. Statt Arbeitslosigkeit, Kettenverträgen und schlechter Bezahlungen erhalten sie dort ein Referendariat, feste Stellen und deutlich höhere Gehälter als in Rheinland-Pfalz. Für uns steht fest: An den Schulen im Land brodelt es.“

Johannes Steiniger äußert sich kritisch zu dem nach wie vor hohen Unterrichtsausfall im Land: „Die Unterrichtsversorgung hat sich insgesamt kaum verbessert. Da muss man schon mit der Lupe nach Verbesserungen hinter dem Komma suchen. Interessant ist, was die Zahlen nicht zeigen. So wird nicht ausgewiesen, dass ein Teil des Unterrichts nur über Vertretungslehrer abgedeckt werden kann. Diese sind häufig fachfremd, nicht adäquat ausgebildet und nur befristet angestellt.“

Es sei zudem ein Armutszeugnis, dass ausgerechnet die Ampel-Regierung, die sich die Inklusion auf die Fahnen geschrieben hat, den größten Unterrichtsausfall von fast 5 Prozent bei den Förderlehrern eingestehen müsse. Das treffe die Schüler, die am meisten auf Förderung und besondere Unterstützung angewiesen seien. Es fehle insgesamt an hunderten Stellen an den Schulen im Land, so Steiniger weiter.

Jens Münster bemängelt die fehlenden Investitionen an den Schulen in Rheinland-Pfalz, insbesondere im digitalen Bereich: „Die Zukunft unseres Landes wird aufs Spiel gesetzt, weil die Gesamt-Haushaltslage in Rheinland-Pfalz durch fahrlässige Fehlplanungen in den vergangenen Jahren stark angespannt ist. An vielen Schulen gibt es einen massiven Investitionsstau. Man setzt digitale Projekte nur mit jahrelanger Verzögerung um oder schließt kleinere Schulen, um Kosten vom Land auf die Kommunen zu übertragen, die dann für Buskosten aufkommen müssen. So können die Potenziale dieses Bundeslandes nicht genutzt werden.“

Im aktuellen Schuljahr sei Rheinland-Pfalz zudem im Bildungsmonitor von Platz 8 auf Platz 11 im Vergleich der 16 Bundesländer abgerutscht. Damit setze sich ein Negativtrend fort. Bereits beim vorangegangenen Bildungsmonitor habe Rheinland-Pfalz einen Platz verloren. Diese Entwicklung sei dramatisch, denn die Bildung in Rheinland-Pfalz würde somit im Bundesvergleich nur noch als unterdurchschnittlich wahrgenommen, so Münster abschließend.

 

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