Rheinland-Pfalz regional >>Kreisfreie Städte und Landkreise – Ein Vergleich in Zahlen << erschienen

Das Statistische Landesamt in Bad Ems hat unter dem Titel »Rheinland-Pfalz regional« die aktuelle Ausgabe der Veröffentlichung »Kreisfreie Städte und Landkreise in Rheinland-Pfalz – Ein Vergleich in Zahlen« vorgelegt.

Differenzierte Regionaldaten sind unerlässlich für viele regional tätige Akteure im sozialen Gemeinwesen, in Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Präsident Jörg Berres sieht den Nutzen von Regionalstatistiken in der Bewertung regionaler Strukturen und Entwicklungen. »Übersichten regional vergleichbarer statistischer Daten erleichtern diese Bewertung und werden von einem großen Nutzerkreis nachgefragt«, so Berres. Die Veröffentlichung enthält eine Reihe von Merkmalen, die Schwerpunkte und Potenziale aufzeigen, sowie Kennziffern zur vergleichenden Betrachtung der Regionen.

Die Publikation mit Daten für die zwölf kreisfreien Städte und 24 Landkreise bietet Informationen in einem Querschnitt regional auswertbarer Statistiken zur Bevölkerung, Bildung und Kinderbetreuung, Pflege und medizinischen Vorsorge, zur regionalen Wirtschaftslage und zum Arbeitsmarkt bis hin zu Eckdaten der sozialen Sicherungssystemen und der öffentlichen Finanzen. Für diese Ausgabe ist hervorzuheben, dass mittlerweile viele Bevölkerungsdaten auf der Basis des Zensus 2011 fortgeschrieben sind. Auch werden erstmals in dieser Veröffentlichung die Ergebnisse zu den kommunalen Finanzen entsprechend dem doppischen Rechnungswesen dargestellt. Darüber hinaus ist in diesem Themengebiet der Schuldenbegriff neu abgegrenzt.

Grafiken und Karten geben zu den Themen erste Einblicke, die sich mithilfe der 64 Tabellen vertiefen lassen. Eine Auswahl:

– Jeweils mehr als 200.000 Menschen leben in den Landkreisen Mayen-Koblenz und Mainz-Bingen sowie in der Landeshauptstadt Mainz. Der bevölkerungsärmste Landkreis hat rund 61.000 Einwohner (Vulkaneifel), die kleinste kreisfreie Stadt 34.000 Einwohner (Zweibrücken).

– Nur in der Stadt Mainz wurden 2012 mehr Menschen geboren als verstarben. Der Geburtenüberschuss lag dort bei 0,4 Geburten je 1.000 Einwohner. In den Landkreisen war ein Gestorbenenüberschuss die Regel; den geringsten Überschuss hatte mit einem Gestorbenen je 1.000 Einwohner der Landkreis Mainz-Bingen. Das ungünstigste Verhältnis von Geburten und Sterbefällen verzeichnete die Stadt Pirmasens (Gestorbenüberschuss: 7,6 Gestorbene je 1.000 Einwohner).

– In elf Landkreisen und in der Stadt Pirmasens sind  im Jahr 2012 mehr Menschen fort- als zugezogen. Die übrigen kreisfreien Städte und Landkreise hatten positive Wanderungsbilanzen. Den größten Überschuss weist die Wanderungsbilanz der Stadt Koblenz aus.

– In den allgemeinbildenden Schulen ist der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund in Ludwigshafen mit fast 40 Prozent bei weitem am höchsten.

– Der Landkreis Neuwied hält in allgemeinen Krankenhäusern 1.478 Betten vor, so viele wie kein anderer Landkreis. Mehr als 1.500 Betten werden  in vier kreisfreien Städten angeboten; darunter in Mainz über 2 000.

– Einen Schwerpunkt im Tourismus bilden vier aneinander grenzende Landkreise im Nordwesten des Landes. Die höchste Tourismusintensität hat mit 35.500 Übernachtungen je 1.000 Einwohner der Landkreis Cochem-Zell, gefolgt von den Landkreisen Bernkastel-Wittlich (25.400), Vulkaneifel (23.000) und Ahrweiler (11.500).

– Der Anteil der Bezieher von Arbeitslosengeld II bzw. Sozialgeld (Hartz IV) an der erwerbsfähigen Bevölkerung (15 bis unter 65 Jahre) liegt in den kreisfreien Städten deutlich höher als in den Landkreisen. Zum Stichtag 31. Dezember 2012 reichte die sogenannte SGB II-Quote in den kreisfreien Städten von 6,1 (Landau) bis 17,1 (Pirmasens) Empfängerinnen bzw. Empfängern je 100 Einwohner dieser Bevölkerungsgruppe; bei den Landkreisen lag die Spanne zwischen 2,8 (Trier-Saarburg) und 8,7 Personen (Bad Kreuznach).

– Große Spannweiten gibt es bei den sogenannten Betreuungsquoten der unter 3-Jährigen. Dabei wird die Zahl der Kinder in einer Tageseinrichtung einschließlich der Betreuungsverhältnisse der öffentlich geförderten Kindertagespflege auf die gleichaltrige Bevölkerung am Sitz der Tageseinrichtung bezogen. Die höchste Quote zum Stand 1. März 2013 errechnet sich für den Landkreis Mainz-Bingen mit rund 40 Prozent, die niedrigste für die kreisfreie Stadt Frankenthal mit gut 17 Prozent. Für die Betreuung zweijähriger Kinder liegen die Quoten deutlich höher und erreichen in vier Landkreisen mehr als 80 Prozent.

Die Veröffentlichung »Rheinland-Pfalz regional – Kreisfreie Städte und Landkreise in Rheinland-Pfalz – Ein Vergleich in Zahlen«, Ausgabe 2013, umfasst 152 Seiten und wird im DIN A4-Format (broschiert) zum Preis von 11,50 Euro angeboten. Als PDF-Datei kann die Veröffentlichung kostenfrei heruntergeladen werden. Auch die PDF-Dateien früherer Ausgaben stehen zum Download bereit.

Autorin: Dr. Birgit Hübbers (Referat Analysen)

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