„G8-Gymnasien bieten Schule als Lern- und Lebensort und Ganztagsschule auf hohem Niveau“ – Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig besucht Gymnasium Traben-Trarbach

Traben-Trarbach. „G8- oder G9-Gymnasium – diese Frage hat Rheinland-Pfalz schon vor vielen Jahren klar beantwortet. Und zwar mit: G8 und G9! Deshalb können wir Gymnasiastinnen und Gymnasiasten heute zwei Alternativen mit zwei unterschiedlich langen Wegen zum Abitur anbieten. Diese Entscheidung hat sich als richtig erwiesen. Heute sind unsere G8-Gymnasien dank des Ganztagsangebots auf hohem Niveau ein echter Lern- und Lebensort und ein wertvoller Bestandteil der rheinland-pfälzischen Schullandschaft“, sagte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig am Montag in Traben-Trarbach. Dort besuchte sie das G8-Ganztag-Gymnasium und ließ sich bei einem Rundgang die besonderen Angebote der Schule zeigen.

Das mittlerweile mehr als 450 Jahre alte Gymnasium Traben-Trarbach ist eines von 15 G8-Gymnasien in Rheinland-Pfalz (bei insgesamt 152 Gymnasien im Land). Die derzeit 385 Schülerinnen und Schüler werden dort in acht statt neun Jahren zum Abitur geführt, sie besuchen in den Jahrgangsstufen 7-9 ein rhythmisiertes Ganztagsangebot, das aus Pflichtunterricht, vertiefenden Übungsphasen, AGs sowie kreativen und sportlichen Aktivitäten besteht. „An dieser Schule sehen wir exemplarisch, was ein gutes G8-Gymnasium ausmacht“, betonte Hubig. „Es geht nicht darum, einfach die Schulzeit zu verkürzen, denn das würde nur unnötigen Druck und Stress bei Schülerinnen und Schülern erzeugen. Unsere G8-Gymnasien bieten eine besondere Qualität, weil sie ein eigenes, auf die kürzere Schulzeit zugeschnittenes pädagogisches Konzept haben, die Lehrpläne angepasst wurden und die nötige Infrastruktur für den Ganztag geschaffen wurde.“

Mit diesem Ansatz habe Rheinland-Pfalz vor rund 15 Jahren einen eigenen Weg beschritten und sich damit bewusst anders entschieden als andere Bundesländer, in denen G8 flächendeckend eingeführt worden ist, sagte Hubig weiter. Mittlerweile sind einige Länder wieder zu G9 zurückgekehrt oder erwägen diesen Schritt. „Ich denke, unser Vorgehen hat sich als richtig erwiesen“, erläuterte die Ministerin. „Wir haben kein flächendeckendes Einheitsangebot geschaffen, sondern Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern die Wahl gelassen. G8 gibt es in Rheinland-Pfalz heute dort, wo sich die Schulgemeinschaften für diesen Weg entschieden haben. Deshalb werden die Konzepte an den G8-Standorten, die sich übrigens über das ganze Land verteilen, gut mit Leben gefüllt. Weil junge Menschen an ihren G8-Ganztagsgymnasien viel Zeit verbringen, können dort neben dem nötigen Fachwissen auch besonders gut soziale Kompetenzen erlernt werden.“ Diese besondere Qualität zeige sich auch daran, dass gleich sieben der landesweit 15 G8-Gymnasien an der Initiative „Schule der Zukunft“ teilnehmen (https://schule-der-zukunft.rlp.de/).

Schulleiter Jochen Wiedemann zeigte der Ministerin beim Rundgang neben Bibliothek und Schulsanitätsdienst auch die Robotics AG und die AG Schüler experimentieren. Hubig machte Bekanntschaft mit dem Schulhund, schaute bei einer Sportshow vorbei und besuchte die „Kritische Pause“, in der sich eine AG mit aktuellen Themen der Zeit beschäftigt. Und das Gymnasium hat weiterhin viel vor, wie Schulleiter Wiedermann erläuterte: „Als ländliches Gymnasium und als Europaschule des Landes wollen wir Begegnungen hier an der Mosel und international ermöglichen, als Fairplay Schule und als Schule ohne Rassismus setzen wir uns für Toleranz, Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit und Demokratie ein. Als Ganztagsschule bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern Zeit und Raum für eine ganzheitliche Entwicklung: Zeit für Förderung und Herausforderung, Zeit für Bewegung und Kultur, für Prävention und Medienerziehung, Zeit um miteinander und voneinander zu lernen. Neben ganztagstypischen Raumangeboten wie Arbeits- und Aufenthaltsräumen, Bücherei, Mensa und Kiosk gibt es bei uns besondere Rückzugsorte wie den Raum der Stille und ein einmaliges Außengelände mit Klettergerüsten, Kletterwand, einem Parkgelände, Schulgarten und ein grünes Klassenzimmer.“

 

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