Unternehmensinsolvenzen in der Region Trier gestiegen

Region. Wie auf Bundesebene sind auch die Firmeninsolvenzen in der Region Trier (ehem. Regierungsbezirk Trier) im ersten Halbjahr 2010 nach aktuellen Untersuchungen von Creditreform Trier im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Im ersten Halbjahr 2010 waren in der Region Trier 96 Unternehmensinsolvenzen zu verzeichnen (eröffnete Verfahren oder Ablehnung der Eröffnung mangels Masse). Dies bedeutet im Vorjahresvergleich (1. Halbjahr 2009: 82 Verfahren) eine Steigerung von rund 17 %.

Erfreulicher ist allerdings, dass im Verhältnis zum Vorjahr nunmehr weniger Arbeitsplätze von den regionalen Insolvenzen betroffen waren. Zum Jahresende rechnet Creditreform Trier im Vergleich zu 2009 insgesamt mit einer Steigerung der Firmeninsolvenzen für die Region Trier von letztendlich ca. bis 8 %. Die konjunk-turelle Erholung wird den Steigerungstrend bei den Unternehmenspleiten im zweiten Halbjahr abschwächen.

Auch bundesweit hatten die Insolvenzen im Unternehmensbereich in Deutschland in 2010 bisher weiter zugelegt. Waren im 1. Halbjahr 2009 noch 16.210 Firmenpleiten, zu verzeichnen, so sind in den ersten 6 Monaten 2010 im Zuge der Nachwehen Wirtschaftskrise 17.360 Unternehmensinsolvenzen zu vermelden (+ 7,1 %).

Regional wie bundesweit zeigen sich weiter die Folgen der Finanzkrise, trotz erkennbarer konjunktureller Erholung. Oft sind gerade im kleinen mittelständischen Bereich die Kapitalreserven aufgezehrt und die Kreditbeschaffung problematisch. Die notwendige Liquidität, auch um im Aufwärtstrend am Ball zu bleiben, fehlt. Besonders betroffen von einer Steigerungsrate im Insolvenzgeschehen war das Bau- und Baunebengewerbe. Hier stiegen die Insolvenzen im Halbjahresvergleich um gute 69 % im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2010 waren im Baubereich 22 Firmen von einer Pleite betroffen (1. Halbjahr 2009: 13 Firmen).

Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres sind in 2010 deutlich weniger Arbeitsplätze in der Region von einer Insolvenz betroffen (ca. 47 % weniger). Waren es im ersten Halbjahr 2009 noch 1.546 von einer Insolvenz betroffene Arbeitsplätze, so waren es im gleichen Zeitraum in diesem Jahr nur 816 Mitarbeiter die um ihren Job wegen der Insolvenz des Arbeitgebers bangen müssen. Größte Arbeitgeber, die in 2010 von der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens tangiert waren, waren die Ergocast in Jünkerath mit rund 250 Arbeitnehmern (hier wird es allerdings eine Nachfolgelösung geben) sowie bei Girone Tiefkühlspezialitäten in Trier mit 110 Mitarbeitern.

Allerdings stieg das betroffene Umsatzvolumen der insolventen Unternehmen in der Region um gut 53 % (von 62,67 Mio. € auf 95,89 Mio. €). 

Wirft man einen Blick auf die Verteilung der Firmenpleiten nach Landkreisen, so sind die Stadt Trier und der Landkreis Trier-Saarburg mit jeweils 24 Insolvenzen und einer Steigerungsrate von 40 bis 50 % am stärksten betroffen. Hingegen sind die Firmeninsolvenzen im Kreis Bernkastel-Wittlich von 29 auf 21 zurückgegangen (- 27 %). Die wenigsten Firmeninsolvenzen waren im Kreis Vulkaneifel (Daun) zu vermelden. (Alle Zahlen im Halbjahresvergleich.)

Vollständige Untersuchung bzw. Tabellen und Grafiken finden Sie unter www.creditreform-trier.de

Quelle: CREDITREFORM TRIER

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