Roter Teppich – ein Auslaufmodell?

(Karikatur Ritter)
(Karikatur Ritter)

Daun. Marketingstrategisch sorgte der „Rote Teppich“ vor einigen Jahren für jede Menge Aufmerksamkeit und reichlich Frequenz nach 18:00 Uhr in der Kreishauptstadt Daun. Aber auch wegen ihrer knallroten Farbe haben die Teppiche das einladende Gefühl vermittelt: Hier bin ich als Kunde noch König.

Heute kann die Kreisstadt zusätzlich noch mit dem Prädikat „Qualitätsstadt“ punkten, dennoch bleiben die erhofften Besucher aus. Da halfen auch nicht die zahlreichen bunten Gemälden regionaler Künstler in den teilnehmenden und nicht teilnehmenden Geschäften. Alleine deshalb lohnt sich der Besuch. Träumt man doch schon ziemlich laut mit dem Gedanken, Kunststadt zu sein.

Warum ist das so?  Wenn sich die Mitglieder im Gewerbeverein nicht einig sind, wie lange sie ihre Geschäfte offen halten, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Besucher ausbleiben. Einer macht schon um 18:00 Uhr dicht, der nächste um 19:00 Uhr, doch großes Lob – die meisten halten durch bis 21:00 Uhr. Aber auch die einst knallroten Teppiche sind in die Jahre gekommen. Inzwischen locken die von der Sonne verbleichten Kokosfasermatten keinen Kunden mehr zum Freitags-Spätshopping in die „Kunstmeile“ der Stadt. Da kann auch das beste Wetter nicht helfen. Schuldzuweisungen wären jetzt das falsche Mittel. Dem Vorsitzenden und seinem Geschäftsführer vom Gewerbe- und Verkehrsverein sollte vielleicht etwas mehr Solidarität entgegen gebracht werden, sonst wird der Rote Teppich schnell zum Auslaufmodell.

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