Region. Die Wirtschaftsauskunft Creditreform hat wie bereits in den Vorjahren die Verschuldungssituation von Privatpersonen in Deutschland sowie in der Region Trier (ehemaliger Regierungsbezirk) zum Stichtag 01.10.2010 untersucht und mit den Vorjahresdaten verglichen.
In allen Bundesländern ist 2010 eine Zunahme der privaten Verschuldung zu verzeichnen. Die bundesweite Verschuldungsquote, die sich aktuell auf 9,50 % beläuft, zeigt auch deutschlandweit eine Zunahme und liegt über dem Vorjahreswert von 9,09 %. Dabei ist die Zahl der verschuldeten Verbraucher dennoch nicht so weit angestiegen, wie angesichts der Wirtschaftkrise zu befürchten war.
Gestiegene finanzielle Belastungen, wie für Gesundheit und Altersvorsorge sowie Miete und Nebenkosten, sowie die zeitweise Verschlechterung am Arbeitsmarkt in Folge der Krise lassen oft wenig Spielraum bestehende Kreditverpflichtungen zu bedienen.
Die Creditreform-Gesellschaften CEG und Microm haben 2010 zum achten Mal in Folge die Überschuldungssituation von Privatpersonen in der Bundesrepublik und auch in der Region Trier analysiert. Der bundesweite Schuldneratlas ist von Prof. Dr. H. Rödl in einer Pressekonferenz am 04.11.2010 in Düsseldorf vorgestellt worden. Mit Hilfe der Schuldnerquoten, d. h. dem Anteil der Personen mit sog. Negativmerkmalen im Verhältnis zu allen Personen ab 18 Jahren kann die Überschuldung in ihrer geographischen Verteilung bis hin auf Postleitzahlenebene dargestellt werden.
Die Negativmerkmale setzen sich zusammen aus den aktuell vorliegenden juristischen Sachverhalten (Haftanordnung zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung, Abgabe der eidesstattlichen Versicherung oder Privatinsolvenz), unstrittigen Inkassofällen und Zahlungsstörungen.
Betrachtet man die regionale Verschuldenssituation nach Kreisen, zeigt sich die gleiche Reihenfolge wie im Vorjahr. So schneidet der Kreis Trier-Saarburg mit einer Verschuldensquote der Personen ab 18 Jahren von 6,62 % (Vorjahr 6,30 %) am besten ab, gefolgt von Bernkastel-Wittlich mit 8,04 % (2009: 7,53 %), dem Eifelkreis Bitburg-Prüm mit 8,19 % (7,64 %) sowie dem Kreis Vulkaneifel (Daun) mit 8,85 % (7,95 %). Deutliches Schlusslicht der Region ist erneut die kreisfreie Stadt Trier mit einer Verschuldensquote von 10,41 % (9,78 %). Die Stadt Trier liegt damit im bundesweiten Vergleich aller Kreise und kreisfreien Städte (insgesamt 412) auf Platz 303.
Alle fünf Kreise der Region Trier haben sich, ebenso wie der rheinlandpfälzische und bundesweite Trend, gegenüber dem Vorjahr verschlechtert, weisen also eine höhere prozentuale Verschuldenssituation der Privatpersonen auf. Nach Postleitzahlenebene betrachtet, weist die Gemeinde Zeltingen-Rachtig (Kreis Bernkastel-Wittlich) mit 4,13 % wie im Vorjahr die geringste Verschuldungsquote auf, gefolgt von Lasel (Eifelkreis Bitburg-Prüm) mit 4,15 %, Pluwig (Trier-Saarburg) mit 4,24 %, Maring-Noviand (Bernkastel-Wittlich) mit 4,53 %, und Üttfeld (Bitburg-Prüm) mit 4,53 %.
Die Verschuldungsquote der Privaten im Bereich der Stadt Trier hat insgesamt zugenommen und reicht auf Postleitzahlenebene von 6,86 % (PLZ 54296 – Uni, Tarforst, Filsch, Irsch, Kernscheid, Mariahof, Heiligkreuz in Teilbereichen u. Feyen) bis hin zu 13,13 % (PLZ 54292 – Trier-Nord und Ruwer). Auch Bitburg (11,16 %), Wittlich (10,35 %), Daun (8,85 %) und Konz (8,00 %) weisen Steigerungen gegenüber dem Vorjahr auf.
Negativer Spitzenreiter der Region Trier (ehemaliger Regierungsbezirk Trier) auf Postleitzahlenebene ist diesmal nicht wie in den Vorjahren die Gemeinde Hallschlag in der Eifel an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, sondern Jünkerath (Bitburg-Prüm) mit einer Verschuldensquote von 15,55 %, gefolgt von Hallschlag mit 15,31 % und Spangdahlem (Bitburg-Prüm) mit 13,80 %. Lediglich 13 Gemeinden aus der Region konnten gegenüber dem Vorjahr die Verschuldungssituation ihrer Bewohner über 18 Jahren verbessern.
Aber auch in unseren Nachbar-Landkreisen von NRW sieht es nicht eher „mau“ aus. Unter www.eifelzeitung.de finden Sie eine Grafik über die Situation der gesamten Eifel (RLP und NRW).
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