Dorferneuerung stärkt Innenentwicklung und Wirtschaftskraft im ländlichen Raum

„Die Dorferneuerung ist der Motor für die Innenentwicklung unserer Dörfer und die Sicherung qualifizierter Arbeitsplätze“, stellte Innenminister Roger Lewentz bei einer aktuellen Bilanz des Dorferneuerungsprogramms fest. Die Bürgerinnen und Bürger engagieren sich stark für die Entwicklung ihrer Dörfer. 153 öffentliche und rund 850 private Maßnahmen seien im Programmjahr 2011 durch die Dorferneuerung unterstützt worden. Mit einer Gesamtfördersumme in Höhe von 16 Millionen Euro seien Investitionen in Höhe von rund. 85 Millionen Euro ausgelöst worden. „Das ist ein klarer Beleg für die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dorferneuerung“, so Lewentz.

Jeder öffentliche Förder-Euro löst nach seinen Worten bis zu sieben Euro an Folgeinvestitionen aus. Durch die Investitionen im Rahmen der Dorferneuerung würden wohnstättennahe Arbeitsplätze geschaffen und dauerhaft gesichert, erläuterte der Minister. Davon profitierten in besonderem Maße die orts- und regionsansässigen Handwerks-, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe.

Zu den öffentlichen Maßnahmen im Programmjahr 2011 kamen zusätzlich noch Projekte, die über das Konjunktur-Programm II gefördert wurden. Für die Realisierung dieser Projekte konnten Zuwendungen in Höhe von rd. 6,7 Millionen Euro gewährt werden.

Diese Maßnahmen wurden allesamt auf der Grundlage eines Dorferneuerungskonzeptes zur Stärkung der Innenentwicklung der Dörfer gefördert. Bei den vielen privaten Maßnahmen handele es sich überwiegend um Umnutzungsmaßnahmen leer stehender Bausubstanz, die insbesondere der Wohnraumschaffung junger Familien im Ortskern dienten.

Im Programmjahr 2011 seien 20 weitere Gemeinden in Rheinland-Pfalz als Schwerpunktgemeinden in der Dorferneuerung anerkannt worden, so Lewentz. „Die Schwerpunktanerkennung ist eine einzigartige Chance zur gezielten Stärkung der Innenentwicklung“, betonte der Minister. Alle Maßnahmen seien auf die Erhaltung beziehungsweise Erneuerung der Ortskerne ausgerichtet. Mit der Schwerpunktanerkennung bestünde die Möglichkeit, zusammen mit der Dorfgemeinschaft nicht nur punktuelle Einzelprojekte, sondern umfassende ganzheitlich angelegte Konzepte zu realisieren. Damit profitierten ab dem Programmjahr 2011 insgesamt 135 Dörfer von einer Schwerpunktanerkennung. Neue Schwerpunktgemeinden für das Programmjahr 2012 werden am Freitag, den 23. März 2012 im ZDF-Konferenzzentrum in Mainz anerkannt.

Schwerpunkte der Dorferneuerung seien struktur- und funktionsverbessernde Maßnahmen, die im Sinne des Agenda 21 Prozesses eine zukunftsbeständige und nachhaltige Entwicklung der Ortskerne zum Ziel haben, unterstrich Lewentz. Als beispielhafte Fördermaßnahmen in 2011 nannte er den Umbau einer ehemaligen Scheune zur Nutzung als „Scheunencafe“ in der Ortsgemeinde Eppelsheim im Landkreis Alzey-Worms (173.500 Euro Zuwendung), sowie den Umbau eines gemeindeeigenen Anwesens zu einem Dorfzentrum als Generationenhof in der Ortsgemeinde Erlenbach im Landkreis Germersheim (Zuwendung 588.500 Euro).

Für das Programmjahr 2012 stehen der Dorferneuerung für die Förderung öffentlicher und privater Maßnahmen insgesamt rund 17 Millionen Euro zur Verfügung. Im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ hatten sich im Wettbewerbsjahr 2011 insgesamt 215 Gemeinden beteiligt. Dies zeige wie engagiert die Bürgerinnen und Bürger in unseren Dörfern sind, denn ohne aktive Beteiligung der Menschen vor Ort sei auch ein solcher Wettbewerb nicht vorstellbar. Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ sei in besonderem Maße dazu geeignet die Menschen zu motivieren, Perspektiven für das Dorf und die Region zu entwickeln und nachhaltig zu gestalten. „Schon die Entscheidung am Wettbewerb teilzunehmen ist ein großer Gewinn für das Dorf“, so Minister Lewentz. Dies sei auch der Grund dafür, einen Sonderpreis für vorbildliche Initiativen  zur Stärkung der Innenentwicklung unserer Dörfer auszuloben.

Der Preis solle vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen die Innenentwicklung und Aufwertung der Ortskerne fördern. Der Sonderpreis sei insgesamt mit 5000 Euro dotiert. 2011 haben diesen Preis die Ortsgemeinde Dudeldorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm und die Ortsgemeinde Bruch im Landkreis Bernkastel-Wittlich erhalten. Für die Wettbewerbsteilnahme 2012 können sich die Ortsgemeinden noch bis zum 9. März 2012 bei ihren Kreisverwaltungen anmelden.
 

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