Arbeitsmarkt weiter im Aufwärtstrend

  • 079 Menschen in der Region Trier arbeitslos
  • Arbeitslosenquote bei 4,0 Prozent
  • Zwischenbilanz Ausbildungsmarkt
  • 653 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte – neues Rekordhoch

Auf dem regionalen Arbeitsmarkt setzt sich die positive Entwicklung der vergangen Monate fort. Die Arbeitslosenquote sinkt weiter und liegt nun bei 4,0 Prozent. 11.079 Menschen sind aktuell in der Region Trier arbeitslos gemeldet, 871 weniger als im Vormonat. 2.012 Männern und Frauen haben in den letzten vier Wochen eine neue Stelle gefunden.

Die aktuellen Zahlen der Statistiker stimmen den Trier Arbeitsagenturchef Heribert Wilhelmi zufrieden: „Der Arbeitsmarkt in der Region zeigt sich sehr stabil und bleibt im Aufwärtstrend. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Arbeitslosigkeit auch in den nächsten Wochen weiter zurückgehen wird.“

Beim Blick auf die beiden Rechtskreise des Sozialgesetzbuches (SGB), in den die Arbeitslosigkeit geregelt wird, zeigt sich für die Region ein differenziertes Bild. So geht in der Versichertengemeinschaft des SGB III, also bei jenen Menschen, die meist noch nicht länger als ein Jahr arbeitslos sind, die Arbeitslosigkeit mit einem deutlichen Minus von 830 auf aktuell 5.081 Personen zurück. Im SGB II – also bei den so genannten Hartz IV-Empfängern, die über die Jobcenter betreut werden – sank sie im Vergleich zum Vormonat nur leicht um 41 Personen auf 5.998.

Konstant positiv entwickelt sich der Stellenmarkt in der Region Trier. In den letzten vier Wochen wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Trier 1.245 neue Stellen gemeldet. Jobsuchende können aktuell aus einem Pool von 3.691 Stellen wählen. Gute Jobchancen bieten sich im Gastgewerbe mit 465 offenen Stellen, gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen mit 381 Jobangeboten, dem Verarbeitenden Gewerbe mit 368 freien Arbeitsplätzen, dem Handel mit 363 Stellenangeboten und der Zeitarbeit mit 936 Stellenausschreibungen.

Lediglich eine Zwischenbilanz lässt sich Ende April für den Ausbildungsmarkt ziehen. Ausbildungsverträge werden stets zu festen Zeiten im Jahr geschlossen und unterliegen deshalb keiner permanenten Fluktuation. Seit Oktober wurden dem Arbeitgeberservice über 3.400 freie Ausbildungsstellen gemeldet, davon sind aktuell noch 1.853 Ausbildungsplätze unbesetzt. Im gleichen Zeitraum haben sich 2.861 Mädchen und Jungen bei einem Berufsberater über freie Ausbildungsstellen und verschiedene Berufsbilder informiert. 1.331 von ihnen haben noch keinen Ausbildungsvertrag unterschrieben. Die Situation für junge Menschen ist sehr günstig: „In nahezu allen Branchen gibt es noch freie Ausbildungsplätze“, betont der Chef der Trierer Arbeitsagentur. „Wer sich jetzt schnell entscheidet, hat gute Chancen, die Lehrstelle zu finden, die zu ihm oder ihr passt.“ Allerdings rät der Agenturleiter dringend, nicht mehr allzu lange zu warten. „Einerseits werden natürlich täglich Stellen besetzt, die Spätentschlossenen dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Andererseits unterschätzen manche jungen Leute aber auch, wie zeitaufwändig es ist, genau den richtigen Arbeitgeber zu finden. Gerade wenn man noch nicht exakt weiß, in welche Richtung man sich beruflich orientieren möchte, sollte man schnell den Rat unserer Berufsberater suchen. Aber auch Jugendliche, die nicht die besten Noten vorweisen können, sollten sich beeilen, da viele Unternehmen über ein Praktikum entscheiden, ob jemand in der Praxis besser ist, als sein Zeugnis vermuten lässt.“

Ein Weg, den der Arbeitsmarktexperte auch den Betrieben empfiehlt, die sich schwer tun ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Denn schon jetzt gebe es deutlich mehr Stellen als Bewerber. Zu bedenken sei auch, dass sich nicht alle jungen Menschen am Ende tatsächlich für eine duale Ausbildung entscheiden. Weiterführende Schulen, Studium oder ein Freiwilligendienst wären für Jugendliche auch interessante Optionen nach ihrem Schulabschuss. Wer als Arbeitgeber dennoch zum Zug kommen möchte, müsse unter Umständen kompromissbereit sein. „Bei manch einem Bewerber stellt sich im Praxistest heraus, dass er – obwohl er nicht der anfängliche Traumkandidat war – im betrieblichen Alltag ein enormes Entwicklungspotential hat. Und gar nicht so selten wird mit ein wenig Geduld und Unterstützung aus einem mäßigen Bewerber ein sehr wertvoller, unternehmensverbundener Mitarbeiter, “ so Heribert Wilhelmi.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Bewegungsdaten

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Region Trier hat im September 2014 ein neues Rekordhoch erreicht. 167.653 Männer und Frauen gehen in der Stadt Trier und den vier Landkreisen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Ein Jahr zuvor waren es 164.885 Menschen.

Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Mehr Abgänge als Zugänge weisen auf eine sinkende Arbeitslosigkeit hin.

In der Region Trier sind aktuell 11.079 Menschen arbeitslos, 871 weniger als im Monat März und 509 weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 4,0 Prozent und liegt damit 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert vom April 2014.

In den letzten vier Wochen mussten sich 3.177 Frauen und Männer neu oder erneut arbeitslos melden. Im Vergleich zum Vormonat bedeutet dies eine Zunahme von 5,9 Prozent. Dem stehen 4.052 Menschen gegenüber, die einen Weg aus der Arbeitslosigkeit gefunden haben, 2.012 von ihnen haben eine neue sozialversicherungspflichtige Stelle angetreten. Andere nehmen an einer Weiterbildung teil, befinden sich in einer durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter geförderten Beschäftigung oder suchen aus anderen persönlichen Gründen, wie zum Beispiel Krankheit, derzeit nicht mehr nach einer Arbeitsstelle.

Stellenangebote

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im April 1.245 freie Arbeitsstellen gemeldet, was im Vergleich zum Vormonat eine Steigerung von 5,5 Prozent bedeutet. Der Stellenzugang liegt weiterhin leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Stellenrückgänge wurden vor allem bei der Zeitarbeit, aber auch im Bereich Verkehr und Lagerei ausgemacht.

Aktuell stehen den Jobsuchenden der Region 3.691 offene Stellen zur Verfügung. Der Stellenbestand liegt mit Blick auf die letzten fünf Jahre oberhalb des saisonüblichen Niveaus. Diese Entwicklung ergibt sich vorwiegend aus den Branchen Zeitarbeit, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Öffentliche Verwaltung. In den letzten Wochen wurden insbesondere im Gastgewerbe (153), dem Verarbeitenden Gewerbe (138), dem Gesundheits- und Sozialwesen (101), im Handel (91) und der Zeitarbeit (382) verstärkt Stellenangebote über den Arbeitgeberservice ausgeschrieben.

Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer

Aktuell sind 6.068 Männer und 5.011 Frauen in der Region arbeitslos, darunter 1.215 Jüngere bis 24 Jahre, 3.876 Ältere der Generation 50plus und 1.523 Ausländer. Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren alle Personengruppen. Den deutlichsten Rückgang gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahr verzeichnet erneut die Personengruppe der Jüngeren. Unter den Männern ist die Arbeitslosigkeit am deutlichsten gesunken. 599 Männer weniger als im März sind arbeitslos. Im April sind 272 Frauen, 144 unter 25-Jährige, 285 über 50-Jährige und 118 Ausländer weniger arbeitslos als einen Monat zuvor.

Blick in die einzelnen Regionen

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Aktuell sind in allen Gemeinden, die zum Landkreis Bernkastel-Wittlich zählen, 2.233 Bürger ohne Arbeit. Im Vergleich zum März sind 404 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote sinkt im Verlauf vom März auf den April deutlich um 0,7 Prozentpunkte und platziert sich bei aktuell 3,6 Prozent. Im April meldeten sich 678 Männer und Frauen des Landkreises Bernkastel-Wittlich arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 42 Personen weniger. 1.083 Jobsuchende haben in den letzten vier Wochen einen Weg aus der Arbeitslosigkeit gefunden. Unter den aktuell 1.175 arbeitslosen Männern und 1.058 arbeitslosen Frauen befinden sich 231 unter 25-Jährige und 853 über 50-Jährige. Die Jobsuchenden des Landkreises können derzeit aus 820 offenen Stellenangeboten wählen, was einer Steigerung von rund 23 Prozent im Vergleich zum März 2015 entspricht.

Kreis Vulkaneifel

Im Vulkaneifelkreis sinkt die Arbeitslosigkeit im aktuellen Monat von 4,8 Prozent im März auf nun 4,5 Prozent. 1.478 Menschen aus der Vulkaneifel befinden sich derzeit auf Jobsuche. Unter den 791 Männern und 687 Frauen befinden sich 135 unter 25-Jährige und 613 über 50-Jährige. 367 Menschen meldeten sich arbeitslos, was mit Blick auf den Vormonat einen Rückgang um 20 Personen bedeutet. 446 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden – 237 haben eine sozialversicherungspflichtige Stelle gefunden. Die Anzahl der offenen Stellen sinkt von März auf April leicht um 1,1 Prozent. Der Arbeitgeberservice unterstützt die Unternehmen im Kreis Vulkaneifel aktuell bei der Besetzung von 351 vakanten Stellen.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm liegt die Arbeitslosenquote bei 3,1 Prozent, was mit Blick auf den Vormonat einen Rückgang um 0,4 Prozentpunkte darstellt. Die Zahl der jobsuchenden Menschen sinkt von März auf April um 200 Personen. Aktuell sind 1.578 Bürger des Eifelkreises auf Jobsuche. Unter den 869 arbeitslosen Männern und 709 arbeitslosen Frauen befinden sich 205 unter 25-jährige und 534 über 50-jährige Männer und Frauen. 464 Menschen meldeten sich im April bei Arbeitsagentur oder Jobcenter arbeitslos, das ist im Vergleich zum Vormonat genau eine Person mehr. 666 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat leicht zurückgegangen. Jobsuchenden standen im April 586 Stellen zur Verfügung, 10 Stellen weniger als noch im März dieses Jahres.

Stadt Trier

Die Arbeitslosenquote in der Moselmetropole ist im Vergleich zum März um 0,1 Prozentpunkte gefallen und liegt nun bei 5,6 Prozent. Das Niveau des Vorjahresmonats wird damit leicht unterschritten. In Trier sind derzeit 3.099 Menschen ohne Job, 65 Männer und Frauen weniger als noch im März. Ihren Weg aus der Arbeitslosigkeit konnten 1.016 Personen finden, 42 mehr als im Vormonat. Auf Jobsuche sind im städtischen Umfeld insgesamt 1.750 Männer, 1.349 Frauen, 373 unter 25-Jährige und 888 über 50-Jährige. Seit Jahresbeginn sind dem Arbeitgeberservice für die Stadt Trier 1.473 offene Stellen gemeldet worden, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Zuwachs von 11 Prozent entspricht. Den Jobsuchenden in Trier steht aktuell ein Pool von 1.151 offenen Stellen zur Verfügung, 36 Prozent mehr als im April des vergangenen Jahres. Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in der Stadt Trier liegt damit nach wie vor auf einem hohen Niveau.

Landkreis Trier-Saarburg

Derzeit sind im Landkreis Trier-Saarburg 2.691 Menschen arbeitslos gemeldet, 120 weniger als im März. Die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte gesunken und liegt nun bei 3,4 Prozent. In der Region Trier-Saarburg haben sich im März 715 Menschen neu oder erneut bei Arbeitsagentur oder Jobcenter gemeldet, 19 Personen mehr als im März. Den Weg aus der Arbeitslosigkeit haben 841 Menschen gefunden. Von den 1.483 arbeitslosen Männern und 1.208 arbeitslosen Frauen sind 271 jünger als 25 und 988 älter als 50 Jahre. Die Unternehmen im Landkreis Trier Saarburg meldeten dem Arbeitgeberservice im April 274 offene Stellen. Insgesamt stand damit Jobsuchende in der Region ein Pool von 783 Stellen zur Verfügung, was einem Plus von 38 Stellen im Vergleich zum Vormonat entspricht. Mit Blick auf den April 2014 entspricht dies einer Steigerung von 23 Prozent.

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