Special Olympics Deutschland: 400 Athletinnen und Athleten erlebten die Europäische Basketballwoche 2011

Im Rahmen der 8. Special Olympics European Basketball Week (kurz SOEBW) vom 24. November bis 4. Dezember 2011 fanden in ganz Deutschland noch bis Mitte Dezember gemeinsame Aktivitäten, Turniere und viele Begegnungen von Basketballspielerinnen und –spielern mit und ohne geistige Behinderung statt. Insgesamt waren circa 400 Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung involviert. In den letzten Jahren hat sich die EBW als fester Bestandteil im Kalender vieler Athletinnen und Athleten mit und ohne geistige Behinderung etablieren können, und die äußerst positive Bilanz der diesjährigen Auflage unterstreicht diese Entwicklung.

Der Startschuss zur diesjährigen SOEBW fiel am 26. November mit zwei Turnieren in Hamburg und Nürnberg. Die zehn teilnehmenden Teams aus Norddeutschland staunten nicht schlecht, als der ehemalige deutsche Nationalspieler Marvin Willoughby sie in der Sporthalle der Gretel-Bergmann-Schule begrüßte. Willoughby, Co-Trainer der U16-Nationalmannschaft, übernahm mit seinem Team Schieds- und Kampfrichteraufgaben und erlebte ein rundum gelungenes Turnier mit vielen motivierten und gut gelaunten Sportlern.

In den Hallen der Nürnberger Bertolt-Brecht-Gesamtschule kamen am selben Tag 29 Teams aus dem gesamten süddeutschen Raum zusammen. Gespielt wurde im Traditional Modus, an dem 16 Mannschaften ausschließlich mit Spielern mit geistiger Behinderung an den Start gingen, und im Unified Modus mit 13 Teams, die sich aus Sportlern mit und ohne geistige Behinderung zusammensetzten. Überrascht wurden die Athletinnen und Athleten vom Erscheinen einiger Spieler des Nürnberger Basketballclubs (NBC) sowie des Trainers Derrick Taylor, die bei der abschließenden Siegerehrung die Medaillenübergabe übernahmen.

Einen besonderen Abend erlebten acht Athleten der Lebenshilfe Bamberg, die am 30. November in der Bamberger Stechert-Arena zu Gast waren, als die Brose Baskets in der Euroleague gegen CSKA Moskau antraten. Dank der Kooperation zwischen Special Olympics Europe/Eurasia (SOEE) und der Turkish Airlines Euroleague wurde es den Athleten ermöglicht, kurz vor Spielbeginn gemeinsam mit den Profis einzulaufen und die knapp 7.000 Zuschauer offiziell zu begrüßen. Direkt am Spielfeldrand verfolgten sie im Anschluss eine tolle Partie, die dieses besondere Erlebnis abrundete. 

Besonders erfreulich war die Beteiligung vieler weiterer Profiteams, die sich für die Athletinnen und Athleten Zeit nahmen und ihre Hallen öffneten. Die Eisbären Bremerhaven, die hapa Ansbach Piranhas und die Damen des TSV Wasserburg arbeiteten jeweils bei Trainingseinheiten gemeinsam mit den Athleten an deren Technik. Die Athletinnen und Athleten waren mit Begeisterung dabei und nahmen die vielen nützlichen Tipps dankbar entgegen.

Einen weiteren Höhepunkt stellte am 2. und 3. Dezember das Turnier in der Enervie-Arena in Hagen dar. Die zehn Traditional-Teams und drei Unified-Teams, unter ihnen auch Mannschaften aus Luxemburg und Belgien, zeigten in der offiziellen Spielstätte des Bundesligisten Phoenix Hagen ihr Können. Phoenix Hagen, dessen komplette Mannschaft das Turnier besuchte, lud alle Beteiligten am Samstagabend zum Bundesligaspiel gegen Frankfurt ein. Auch hier konnten die Athletinnen und Athleten gemeinsam mit den Profis einlaufen und eine tolle Atmosphäre genießen.

Die Europäische Basketballwoche soll dazu beitragen, noch mehr Menschen mit geistiger Behinderung für den Basketballsport zu begeistern und zu gewinnen sowie die regionalen Trainingsmöglichkeiten und Sportangebote über die Dauer der Basketballwoche hinaus zu erweitern. Es geht jedoch auch darum, die Basketballfamilie zu sensibilisieren und zu motivieren, sich für Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung zu öffnen und deren Integration zu fördern.

 

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