Vorsicht vor Wildunfällen

Im Herbst steigt wieder die Gefahr von Wildunfällen. Experten mahnen daher zu großer Vorsicht. Zwar warnen vielerorts Schilder vor Wildwechsel, nur leider achten da wenige Autofahrer drauf. beklagte sich der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz. Weil die Tage kürzer werden, sei das Wild im Herbst oft zu gleichen Zeiten wie der Berufsverkehr unterwegs. „Rehwild ist immer in der Dämmerung aktiv“, sagte der Biologe. Auch das goldene Herbstwetter rege die Tiere an. In den vergangenen Tagen hatte die Polizei im Land vermehrt Wildunfälle
gemeldet. Wenn eine Straße am Waldrand entlang führt, ist sie besonders gefährlich. Dort wechselten Rehe morgens vom Wald aufs Feld und abends wieder zurück. „Grundsätzlich sollte man vorsichtig fahren.“ Unterwegs seien die Tiere derzeit morgens zwischen 7.00 und 8.00 Uhr sowie abends zwischen 19.00 und 20.00 Uhr. Kommt es doch zu einem Wildunfall, sollten Autofahrer die Polizei rufen. „Viele Tiere sterben nicht sofort, wenn sie von einem Auto angefahren werden“, sagte Voigtländer. Stattdessen lägen die Tiere oft mit gebrochenen Beinen auf der Fahrbahn oder im Straßengraben. Rehe machten sich zudem nicht bemerkbar, gäben kaum Laute von sich. „Wenn sie schreien, machen sie es nur im Augenblick des Aufpralls.“ Die Polizei habe Namenslisten von Jägern, die Tiere von solchen Qualen erlösen könnten. Der Anruf bei der Polizei habe auch für Unfallfahrer einen Vorteil. Teilkasko-Versicherungen zahlten für den entstandenen Schaden am Auto, wenn man den Wildunfall nachweisen kann. Eine Bescheinigung stelle die Polizei, ein Jäger oder ein Förster aus. Wenn ein angefahrenes Tier von einem Jäger getötet wird, geht es in dessen Besitz über.

Je nach Schwere des Aufpralls seien die Kadaver auch nicht mehr genießbar, sagte Voigtländer. Ein Jäger müsse das Tier vor dem Verzehr „explizit“ prüfen lassen. Nicht erlaubt sei es, als Fahrer einen toten Hasen mitzunehmen und als Sonntagsbraten zu servieren. Das wäre rechtlich gesehen Wilderei.

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