Opel – wir leben Autos

1862 – wie alles begann

Opel ist mit über 25.000 Beschäftigten einer der größten deutschen Automobilhersteller. Mit dem Namen verbinden wir die lange Tradition eines erfolgreichen Autobauers. Umso erstaunter werden Sie womöglich sein, wenn Sie wissen, womit alles angefangen hat:

Adam Opel lernte im väterlichen Betrieb das Schlosserhandwerk, bevor er 1852 auf Gesellenwanderschaft durch ganz Europa ging. Letztendlich entdeckte er mit seinem Bruder Georg bei der Firma Journaux & Leblond seine Begeisterung für Nähmaschinen. Nach einem kurzen Wechsel zu einer weiteren Nähmaschinenfabrik (Huguenin & Reimann) Anfang 1862 kehrte Adam Opel in die väterliche Werkstatt nach Rüsselsheim zurück und begann gleich mit dem Bau der ersten Opel-Nähmaschine.

Im Frühjahr 1863 machte sich Adam Opel in einem ehemaligen Kuhstall selbstständig und verdiente seinen Lebensunterhalt mit der Herstellung von Weinverkorkmaschinen sowie dem Verkauf von Nähmaschinen der Firma Plaz und Rexroth aus Paris. Erst die Heirat der Fabrikantentochter Sophie Marie Scheller ermöglichte den Bau der  Näh-Maschinen-Fabrik von Adam Opel. Rund 20.000 Nähmaschinen konnten bis 1880 abgesetzt werden, 1885 produzierten 300 Mitarbeiter bereits 18.000 Geräte. Im Jahr 1886 wurde das Sortiment erweitert. Fortan stellte man auch Fahrräder her. Später stieg Opel zum weltweit größten Fahrradhersteller auf.

Nach dem Tod Adam Opels im Jahr 1895 übernahmen seine Witwe Sophie gemeinsam mit den fünf Söhnen die Unternehmensführung. Schnell wurde deutlich, dass die Zukunft von Opel nicht bei den Nähmaschinen liegen würde. Die gesamte deutsche Produktion war im Jahr 1900 fast höher als der mögliche Weltabsatz.

1898 bis 1928 – von der Nähmaschinenfirma zum größten Automobilhersteller Deutschlands

Adam Opel selbst wollte nie Autos produzieren, drei Jahre nach seinem Tod begannen seine Söhne mit dem Automobilbau. Bereits 1897 wurde der Opel-Patentmotorwagen auf der IAA vorgestellt. 1902 kam dann die ersten Opel-Eigenkonstruktion – der 12 PS starke Opel-Darracq auf den Markt.
Nach einigen weiteren neuen Modellen und dem großen Brand im Opel-Werk 1911 wurde der Bau von Nähmaschinen komplett eingestellt. Man konzentrierte sich danach auf die Herstellung von Fahrrädern und Motorwagen. Im Jahr 1912 produzierten die 3.000 Mitarbeiter insgesamt 30.000 Fahrräder und 3.000 Autos. Das Werksgelände umfasste bereits eine Größe von 73.000 qm.

Bis 1924 wurde die Produktion ständig ausgeweitet. In diesem Jahr lief das Erfolgsmodell Opel Laubfrosch vom ersten deutschen Fließband. Die Fahrzeuge konnte von nun an preisgünstiger produziert werden und dies hat Opel bis 1928 zu 42.771 hergestellten Automobilen und somit einem Marktanteil von 27,5% verholfen.
Zwischenzeitlich wurden auch Traktoren, LKW und sogar Flugzeugmotoren produziert.

1929 bis 1945 – Übernahme durch General Motors sowie 2. Weltkrieg

Die Übernahme von Opel durch den amerikanischen General Motors-Konzern begann am 17.03.1928 mit dem Verkauf von 80% der Unternehmensanteile. Bis 1931 übernahm GM das Unternehmen für die damals gewaltige Summe von 154 Mio. Reichsmark vollständig. Als Hauptgrund wird die damalige Wirtschaftskrise verantwortlich gemacht. Die Opel-Brüder leiteten den Vorstand weiter und konnten eine eigenständige Modellpolitik erhalten.

Opel stieg zum zeitweise größten Autohersteller Europas auf und war 1938 mit einem Anteil von 46,6 % am deutschen Gesamtexport wichtigster Devisenbeschaffer für das Dritte Reich. James D. Mooney, dem damals für Opel zuständigen Vizepräsident von GM wurde am 09.06.1938 das Verdienstkreuz des Ordens vom deutschen Adler erster Stufe durch Adolf Hitler verliehen.

Im Oktober 1940 wurde auf Anordnung der Regierung die Produktion ziviler PKW völlig eingestellt. Während des 2. Weltkriegs stellte das Unternehmen mit dem „Blitz S“ den wichtigsten LKW des 3. Reichs her. Aber auch div. Bauteile für Raketen, Motoren, Torpedos usw. wurden hergestellt. Der damalige GM-Präsident Alfred P. Sloan rechtfertigte das Engagement vom späteren Kriegsgegner Deutschland mit den hohen Profiten.

1945 – Neubeginn

Die ersten knapp 3 Nachkriegsjahre wurden vorzugsweise Fahrzeuge aus der Vorkriegszeit repariert. Erst 1947 lief die Produktion mit den Modellen Olympia und 1948 mit dem größeren Kapitän wieder an. Ab 1953 stellte man mit dem Opel Rekord das nach dem VW Käfer beliebteste Auto her.

1960 bis 1980 – Aufstieg zum Marktführer

Um VW mit ihrem Käfer etwas entgegen setzen zu können, wurde 1962 der Kadett ins Programm aufgenommen. Der Wagen verkaufte sich von Anfang an wie geschnitten Brot. Kurz darauf wurden die Modelle Rekord, Ascona sowie der Manta ins Programm aufgenommen. 1972 lag Opel mit 20,4 Prozent Marktanteil sogar vor Volkswagen, mit dessen Modellen sich Opel lange zeit auf Augenhöhe duellierte.

1980 bis 2008 – Qualitätsprobleme und sinkende Absätze

Seit Ende der 1980er Jahre führten ein wenig innovatives Design und die durch rigorosen Sparmaßnahmen des damaligen Opel-Vorstands verursachten Qualitätsprobleme zu einer negativen Imageentwicklung der Marke Opel. In den 1990er Jahren wurde Opel durch verschiedene Fehler im Marketing, Modellentwicklung, Produktion und Qualitätssicherung in die schwerste Krise der Unternehmensgeschichte gestürzt. Ein massiver Personalabbau war die Folge.

ab 2008 – Finanzkrise und Wiederaufbau

Infolge der Finanzkrise verschlechterte sich die finanzielle Lage von GM und in deren Folge auch die Lage von Opel. Im Februar 2009 hat der Aufsichtsrat der Opel GmbH ein Zukunftskonzept für die Schaffung einer europäischen selbständigen Geschäftseinheit vorgestellt. Diese Konzepte scheiterten jedoch letztendlich kurz vor Abschluss an GM. Opel sollte nicht verkauft, sondern gesundgeschrumpft werden. Im August 2010 hat GM sämtliche Bürgschaftsanträge in Europa zurück gezogen.
Bergauf geht es zur Zeit mit der neuen Modellpalette von Opel. 2008 wurde der neue Insignia als Vectra-Nachfolger europaweit mit Preisen überschüttet. Der neue Astra erfreut sich eines ähnlichen Erfolges.

Alles in allem scheint die Krise bei Opel überwunden und der Grundstein für eine Erfolgreiche Zukunft gelegt zu sein.
 

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